AJ and the Queen - Review des Piloten

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RuPaul ist für die Fernsehwelt schon längst kein Unbekannter mehr. Vor allem mit seiner Reality-Show "RuPaul's Drag Race" hat er vor Jahren seinen weltweiten Durchbruch geschafft. Nachdem er 2016 dafür sogar mit einem Emmy ausgezeichnet wurde, ist es nicht verwunderlich, dass auch der Streamingdienst Netflix ein Stückchen vom Kuchen abhaben möchte und von RuPaul "AJ and the Queen" entwickeln ließ, die RuPaul ins Zentrum des Geschehens rückt. Ob mich der Pilot der zehnteiligen ersten Staffel überzeugt hat, erfahrt ihr in dieser Review...

Der Traum vom eignen Geschäft – zerplatzt

Foto: RuPaul, AJ and the Queen - Copyright: Saeed Adyani/Netflix
RuPaul, AJ and the Queen
© Saeed Adyani/Netflix

RuPaul spielt in der neuen Netflix-Serie Robert, der als Drag Queen auftritt und sich daher selbst Ruby Red bzw. die Queen nennt. Seit Jahren arbeitet er in einem gut besuchten Nachtclub, Robert hat jedoch das Ziel, zusammen mit seinem Lebensgefährten Hector (Josh Segarra), einen eigenen Nachtclub zu eröffnen. Um das zu erreichen, hat Robert nicht nur eine Menge Geld gespart, sondern verkündet auch eines Abends seinen Ausstieg. Zwar mag er dabei etwas überheblich erscheinen, dennoch kann man ihm nicht böse sein, bringt er es doch recht charmant und amüsant herüber. Weniger charmant kommt dabei der gute Hector daher. Im Gegensatz zu Robert wirkt er sehr distanziert, unnahbar und in gewisser Weise auch wie jemand, der mit jemandem spielt. Leider bewahrheitet sich das Letztere ziemlich schnell, denn obwohl Robert und Hector bereits seit sieben Monaten ein Paar sind und den Nachtclub zusammen eröffnen wollen, muss Robert beim Unterzeichnen des Mietvertrages am nächsten Tag schonungslos erkennen, dass Hector, der sich bei der Polizei auch noch als Betrüger namens Damien entpuppt, es nur auf sein Geld abgesehen hat. RuPaul bringt die Verzweiflung von Robert wunderbar zum Ausdruck und man hofft mit ihm zusammen, dass sich doch noch alles zum Guten wenden wird, denn immerhin war der eigene Nachtclub sein Lebenstraum und Hector/Damien anscheinend die Liebe seines Lebens.

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Trotz allem ist Robert nicht alleine. Mit Louis (Michael-Leon Wooley) hat er einen Freund an seiner Seite, der ihm verständlich macht, dass aufgeben keine Option ist und das macht er auf eine sehr amüsante Art und Weise. Louis ist ebenfalls eine Drag Queen. Er ist aufgrund seiner Diabetes bereits erblindet, liebt es aber dennoch Kuchen zu essen und hat sich eine gewisse Ironie und einen gewissen Sarkasmus angeeignet, womit er seiner Blindheit entgegentritt. Damit stellt Louis den wunderbaren Gegensatz zu Robert dar, den dieser auch braucht, um nicht vollkommen zu verzweifeln und trotz allem noch nach vorne blicken zu können.

Foto: Izzy G., AJ and the Queen - Copyright: Saeed Adyani/Netflix
Izzy G., AJ and the Queen
© Saeed Adyani/Netflix

Neben Louis gibt es noch AJ (Izzy G.), ein Kind, das von seiner drogensüchtigen Mutter vor mehreren Wochen verlassen worden ist und sich fortan alleine und auf kriminelle Weise durchschlägt. Obwohl "AJ and the Queen" im Comedybereich angesiedelt ist, ist es gerade die Geschichte von AJ, die doch dramatisch und traurig ist. Aber genau die Kombination aus diesen beiden Genre bietet einen wunderbaren Ausgleich. Zumal Robert und zum Teil auch Louis mit AJ vollkommen überfordert zu sein scheinen und AJ ihnen genau deshalb entwischt. Die Serie würde aber nicht "AJ and the Queen" heißen, würden die beiden keine Verbindung haben.

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Durch AJs Geschichte erkennt Robert nämlich, dass es ihn zwar hart getroffen und Hectors/Damiens Vertrauensbruch ihm das Herz gebrochen hat, es aber eben noch weitaus schlimmere Dinge gibt. Also macht er sich auf den Weg, um quer durch Amerika zu touren, um auf den verschiedensten Bühnen als Ruby Red aufzutreten und somit wieder Geld auf sein leeres Bankkonto zu spülen. Auf den Weg dorthin wird er von einem blinden Passagier begleitet. Bei diesem handelt es sich um AJ, bei der sich kurz danach herausstellt, dass sie ein Mädchen ist und nach Texas zu ihrem Großvater möchte. Damit steht den beiden sehr unterschiedlichen Charakteren ein großes Abenteuer bevor, welches für beide sicherlich nicht ganz einfach sein wird.

Fazit

Mit "AJ and the Queen" hat Netflix eine Serie erschaffen, die gut unterhalten und gut die Balance zwischen Drama und Komik halten kann. Durch die unterschiedlichen Geschichten von AJ und Robert baut man bereits im Piloten eine Verbindung zwischen den beiden auf, die im weiteren Staffelverlauf noch sehr interessant werden könnte. Nicht zu vergessen, dass RuPaul als Ruby Red einen ebenfalls guten Kontrast zur sonstigen Storyline setzt und man von Rubys Erscheinungsbild schlichtweg fasziniert ist. Ich persönlich freue mich schon sehr auf die weiteren Entwicklungen.

Daniela S. - myFanbase

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