Bewertung

Review: #9.04 Unsere letzten Geschichten

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Während die Medizinstudenten in einer grundlegenden Fähigkeit in der Riege der Soft Skills belehrt werden, hat Cox mal wieder vom infantilen Duo Turk und J.D. genug. Ein noch wichtigerer Inhalt der Episode ist aber der Abschied von Ted.

Auf Reisen

Einer der beliebtesten Nebencharaktere von "Scrubs – Die Anfänger", der Anwalt mit dem niedrigsten Selbstbewusstsein der Menschheit, bekommt in dieser Episode einen Fokus, den die letzte Staffel nicht mehr möglich gemacht hatte. Mit seiner reizenden Freundin will er eine Rundreise durch die USA machen, was die beiden herzerwärmend und natürlich amüsant musikalisch ausgearbeitet haben. So etwas mussten die Autoren natürlich noch mal bringen, denn die Musik ist ein beliebtes Steckenpferd des Charakters. Auch andere bekannte Merkmale werden ein letztes Mal zelebriert. Die aggressive Haltung gegen über Kelso und sein mangelndes Selbstbewusstsein kommen noch mal explizit zur Geltung und so gelingt eine gewohnt witzige Begleitung von Ted, der sogar mal Macht ausüben kann und auch da zeigt, dass er ein herzlicher und gütiger Mensch ist. Als Kelso ihm zum Abschied immerhin die Hand geben will, reicht Ted das aber berechtigterweise nicht, zumal Kelso auch nicht mehr geradeaus schauen konnte. Kelso sieht das ein und ist am nächsten Tag fit genug, um einige Kollegen zum Abschied zusammen zu trommeln. Doch Ted wäre nicht Ted, wenn er sich diesen schönen Moment nicht auch kaputt machen würde, weil er seinen Schlüssel sucht. So geht Ted genau so, wie man es von ihm erwarten würde – ohne großes Tamtam, unterstützt von seiner großen Liebe Stephanie Gooch. Er geht gar erhobenen Hauptes von Dannen. Farewell Ted. Eine Rückkehr ist zwar nicht ausgeschlossen, diese Episode hat aber alles Richtige getan, damit Ted gebührend verabschiedet ist.

Teamwork

Die im Fokus der neunten Staffel stehenden Neulinge sind bisher alle noch Einzelkämpfer und Cox verlangt, dass sich dies ändert. Denise hat also schon wieder eine Aufgabe, mit der sie eigentlich überfordert ist. Doch Autorität ist manchmal ein Segen. Mit der Party im Sinn sollen die Studenten erst todkranke Patienten umsorgen. Drews Aufteilungsidee ist durchaus richtig, aber wo dort das wirkliche Teamwork liegt, bleibt im Dunkeln. Doch Lucys Patient weigert sich, das Standardprozedere zu vollziehen, und so kommt die gesamte Gruppe nicht weiter. Der eher lahme Beginn entwickelt sich zu einer schönen Geschichte, weil den Studenten klar wird, dass der Mensch mehr zu erzählen hat, als ein Formular erfragen kann, Cole plötzlich seine Eindimensionalität verliert und sich zumindest für kurze Zeit als netter, fürsorglicher Mensch zeigt und die Armee-Vergleiche sinnvoll integriert werden. Das Ende mit dem Besuch der Kameraden setzte dann das i-Tüpfelchen auf eine im Nachhinein gesehen stärkere Storyline für die neuen Charaktere.

Eingestandenes Alter

Weil Elliot und Carla mit den Kindern verreist sind, nutzen Turk und J.D. die Gelegenheit, ihrer infantilen Seite wieder freien Lauf zu lassen, wie man es von dem Duo seit Jahren kennt und vor allem liebt. Cox belehrt die Zwei aber, dass sie für solche Albernheiten zu alt seien und sich das auch eingestehen sollten. Ich finde, dass Cox einfach nur neidisch ist. Wenn Turk und J.D. Freude haben und damit kein Unheil anrichten, sollten sie sich doch so kindisch verhalten, wie sie es gerne möchten. Ich glaube nicht, dass sie sich damit etwas vormachen wollen, sondern einfach nur alte Zeiten aufleben lassen wollten. Da dies zudem für den Zuschauer immer eine wahre Freude ist, bleibt zu hoffen, dass Cox nur kurzzeitigen Erfolg hatte. Immerhin waren es auch die Albernheiten, welche die Storyline vor der Langeweile gerettet hatten.

Fazit

Durch den Schwerpunkt auf Ted und die Albernheiten des Duos Turk und J.D. fällt es noch immer schwer, die Staffel wie eine neue Serie zu sehen, was Bill Lawrence in einem Interview erst letztens noch wünschte. Zu viel Altes bestimmte auch diese Episode. Die Geschichte um die Studenten zeigte aber, dass es auch so funktionieren kann.

Emil Groth – myFanbase

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