Bewertung

Review: #4.22 Meine Maßnahme

Der Kuss zwischen J.D. und Carla bestimmt einen Großteil der Episode und obwohl er ganz klar aus einer dummen Situation heraus entstanden ist und weder seitens Carla noch seitens J.D. irgendeine Bedeutung hat, bringt er Turk aus dem Konzept. Er gibt zwar zunächst vor, dass es ihm nichts ausmacht, doch insgeheim nagt es dann doch an ihm, dass sein bester Freund seine Frau geküsst hat. Dass er dann ausgerechnet gegen Carla wendet und sie dafür "bestraft", ist nicht weiter verwunderlich – wie Carla selbst feststellt, ist J.D. Turks bester Freund und er kann ihm leichter einen derartigen Fehltritt verzeihen als der Frau an seiner Seite. Das muss man nicht verstehen, sondern angesichts der Freundschaft der beiden einfach akzeptieren.

Ich finde es schön, dass J.D. am Ende seinem Freund den Kopf zurecht rückt und ihm Doppelmoral vorwirft. Er darf flirten und Fehler machen, seine Frau sollte hingegen perfekt sein und nur ihn anhimmeln. So etwas ist Carla gegenüber natürlich enorm unfair und es ist gut, dass J.D. Turk die Schuld am Ende nicht auf sich nimmt, sondern es Turk selbst ankreidet.

Die Versöhnung zwischen den beiden lässt nicht lange auf sich warten. Was die Charaktere aus der ganzen Sache gelernt haben? Niemand ist unfehlbar. Und J.D. braucht dringend eine eigene Bleibe, damit das Ehepaar Turk endlich etwas Privatsphäre bekommt. Ob dies gut geht oder so endet wie das letzte Mal, als sie J.D. angefleht haben, wieder zurück zu kommen, muss man noch abwarten. Dieses Mal fühlt es sich jedoch ehrlicher an und es kommt auch von J.D.s Seite, der erkannt hat, dass er seine eigenen Gefühle manchmal eben hinten an stellen muss.

"Listen to me carefully, I know all about what it's like to be a teenage girl, wah wah wah. Course, I never had to try to convince my mother that I sure would have liked a navel ring."

Während J.D. und die Turks ihren Kampf ausfechten, bleibt dieses Mal etwas Zeit, um sich der Beziehung zwischen Dr. Cox und Elliot zu widmen. Dass die beiden einander nicht sonderlich leiden können, ist nichts Neues, doch dieses Mal behält Elliot in einer Meinungsverschiedenheit die Oberhand und zeigt Dr. Cox ganz klar seine Grenzen auf. Zwar wird mal wieder auf dem Klischee herumgeritten, dass Männer grundsätzlich keine Ahnung haben, was Frauen wollen, egal wie alt sie sind, aber es macht Spaß dabei zuzusehen, wie Elliot über Cox triumphiert und ihren Sieg voll auskostet.

Der Fall, in den die beiden verwickelt werden, ist dabei alles andere als spektakulär, doch es bedarf nicht immer einer Situation um Leben und Tod, um gut zu unterhalten. Manchmal genügt auch ein Mädchen, das ihre Medikamente nicht mehr einnehmen will, weil jeder ihr aufgrund ihrer Erkrankung vorzuschreiben versucht, wie sie zu leben hat. Schön, dass Elliot dies erkennt und ein Stück auf sie zugeht. Sie verharmlost ihre Erkrankung nicht, doch sie weiß auch, dass man eine heranwachsende junge Frau ernst nehmen sollte und sie in eine Therapie miteinbeziehen muss, um Erfolg zu haben. Da reicht der Appell an den gesunden Menschenverstand, so wie Cox es immer wieder versucht, eben manchmal nicht aus.

"I'll get a new uniform or I'll wax everything in your WORLD!"

In eine sehr schöne Nebengeschichte wird dieses Mal der Hausmeister verwickelt, der unbedingt eine neue Arbeitsuniform möchte. Alleine seine Bohner-Aktionen, mit denen er Dr. Kelso auf die Nerven geht, ist genial witzig, selbst wenn es Slapstickhumor der allerfeinsten Sorte ist. Der Hausmeister bekommt schließlich seine neue, himmelblaue Uniform, die ihn im Nu zu einem liebenswerten Kerl in den Augen der Belegschaft werden lässt, obwohl er an seinem Verhalten rein gar nichts geändert hat. Dies stellt den Hausmeister vor ein großes Problem – will er die neue Uniform behalten, muss er damit leben, dass ihn alle nur noch niedlich finden und ihn necken.

Am Ende entscheidet er sich, weiterhin als griesgrämiger Miesepeter durch die Flure zu wischen, ganz in dem Wissen, dass ihn so die Belegschaft wenigstens nicht mehr anlächelt oder in die Seite zwickt. Seine neue Uniform trägt er fortan nur noch nach Feierabend und muss dann damit Leben, dass sogar Vögel ihn als idealen Nestplatz ansehen. Ich liebe solch sinnlosen Geschichten bei "Scrubs" einfach.

Apropos sinnlos. Sinnlos waren auch die Versuche von Jordan, sich attraktiver zu machen, in dem sie sich mit Botox das Gesicht lähmen ließ. Aber immerhin führte es zu einem ganz kurzen Schlagabtausch mit Cox, der sich dafür, dass er sich über sie lustig machte, einen kräftigen Tritt ins Gemächt einfing. Man sagt ja immer, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, doch ich finde es schon sehr fies von Cox, sich so über Jordan lustig zu machen. Wobei er natürlich recht hat – nur weil der 17-jährige Nachbar einen als Ma'am bezeichnet, muss man sich noch nicht gleich liften lassen.

Fazit

Es gab noch viele kleine andere Geschichten, die witzig waren, wie etwa der Kuss von Elliot und Carla, der Todd ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte, obwohl er es gar nicht gesehen hatte. Oder auch Teds schlechte Erfahrungen mit der Farbe orange. Alles in allem hatte man unglaublich viel Spaß mit der Episode, so dass sie locker die volle Punktzahl verdient hat.

Melanie Wolff - myFanbase

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