Bewertung

Review: #3.17 Meine Freundin Carla

Langsam wird es ernst für unser Traumpaar Carla und Turk. Die Vorbereitungen für die Hochzeit sind in vollem Gange und obwohl oder gerade weil die ganze Beziehung fast bilderbuchartig verläuft, kommt es zu den üblichen Problemchen.

Kalte Füße

Es besteht keinerlei Zweifel, dass Turk und Carla zusammen gehören. Die beiden ergänzen sich einfach fabelhaft. Dass Turks unglaubliches Selbstbewusstsein und seine Vorliebe anderen Frauen nachzugucken Carla verunsichert, habe ich zwar nicht erwartet, ist aber eigentlich nur logisch. Wer würde da nicht mal kurz an seiner eigenen Attraktivität zweifeln (mit Ausnahme von Turk selbst und wahrscheinlich auch Todd). Da kommt es Carla doch gelegen, dass ein alter Kollege wieder zurückkehrt. Sie flirtet mit ihm und geht sogar mit ihm aus. Natürlich fängt das Herz an zu pochen, wenn ein alter Schwarm wieder auftaucht, aber wie Carla dann schließlich auch feststellt, hegt sie keine richtigen Gefühle für ihn. Ihr ein und alles ist Turk und sie ist sich nach diesen Ereignissen mehr als nur sicher, dass sie mit Turk ihr Leben verbringen will. Trotzdem hat es ihr einfach auch mal gut getan, in ihrer Attraktivität bestätigt zu werden.

Mir gefallen diese Schwächephasen von Carla unglaublich gut, weil sie sonst immer sehr souverän auftritt, über alles die Kontrolle hat und alles zu bewältigen glaubt. Dass es in ihr drin aber auch anders aussieht, verleiht ihr eine weitere symphatische Komponente und macht die Figur auch viel realer.

Was an dieser Storyline außerdem noch interessant war, ist die Rolle von J.D., der sich mit Carla wieder richtig gut versteht. Als er von dem Flirt Carlas mitbekommt, steht er nun natürlich völlig zwischen beiden Seiten. Eigentlich will er Turk davon erzählen, weiß aber auch, dass er Carla vertrauen kann und berät sie nur mit besten Absichten. Dafür, dass er in seinen Beziehungen relativ unreif agiert, muss ich sagen, hat er sich in dieser alles anderes als leichten Situation sehr gut verhalten, was einem immer mal wieder ein bisschen Hoffnung macht, dass J.D. sein eigenes Liebesleben auch mal wieder in den Griff bekommt, damit er nicht wirklich auch noch in vierzig Jahren bei Turk und Carla wohnt.

Voller Einsatz

Es gibt wohl keine Idee, die der Hausmeister nicht ausprobiert um J.D. und dieses Mal auch Turk an der Nase rumzuführen. Nur leider verliert er dabei auch ein wenig den Sinn für die Realität. Seine Versuche, den beiden vorzuspielen, er hätte einen Zwillingsbruder, waren unglaublich dilletantisch und eigentlich von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Besonders das Video war fast schon Ausdruck von Hilflosigkeit. Allerdings muss man dem Hausmeister zu Gute halten, dass er sich wirklich richtig in diese Geschichte reingehangen hat und damit zumindest Eindruck schinden konnte. Wer bis jetzt noch glauben wollte, dass der Hausmeister fast ausschließlich versucht, J.D. zu ärgern, wurde hiermit eines besseren belehrt. Nichts bleibt unversucht. Naja, wenn es ihm so viel Freude bereitet. Für die Zukunft muss er sich aber wieder was Besseres ausdenken, wenn er sozusagen als Sieger aus der Folge gehen will oder gehen ihm etwa schon die Ideen aus? Vielleicht wäre diese Geschichte auch besser aufgegangen, wenn er sie später gebracht hätte. Immerhin hat J.D. ihn erst kürzlich als Schauspieler enttarnt.

Ich habe immer recht

Dr. Cox gerät mal wieder mit Elliot aneinander und da er tatsächlich nicht nur Spaß daran hat, J.D. das Leben schwer zu machen, sondern gerne auch mal andere Ärzte an der Nase herumführt, um seinen Glauben an die deutliche Überlegenheit zu stärken, ist ihm "Barbie" doch eine willkommene Abwechslung. Sie glaubt an ihren Patienten und will Cox beweisen, dass er nicht nur versucht, an Drogen ranzukommen. Das geht natürlich völlig in die Hose und somit ist alles beim Alten. Cox hat recht und die anderen um ihn herum müssen noch viel lernen.

Insgesamt ist die Geschichte ein bisschen platt, weil diese Situation eigentlich in verknappter Form sehr regelmäßig in den Episoden auftaucht und auch da der Ausgang meistens der gleiche ist. Warum das hier also nochmal derart in den Mittelpunkt rücken? Es bietet zunächst mal wieder die Gelegenheit, aufzuzeigen, mit wie viel Ehrgeiz, Herzensblut und Gutgläubigkeit Elliot an ihre Sache herangeht. Vieles ist davon nicht neu, es ist aber schon zu sehen, dass sie sich trotz solcher Rückschläge nicht einfach entmutigen lässt, sondern sich selbst Vertrauen entgegenbringt und lieber Selbstständigkeit beweist, als sich immer noch in Abhängigkeit zu anderen zu begeben. Dass Cox ihr die Infos zum Patienten vorenthalten hat, ist zwar nicht die feine Art, aber Elliot weiß selbst, dass das Durchmachen der eigenen Erfahrungen unbezahlbar ist. Zum Schluss hat Cox also nicht nur recht, sondern auch alles richtig gemacht. Und allein für sein "Ich hatte recht"-Tänzchen hat sich diese Geschichte schon gelohnt.

Fazit

Keine überragende Episode, die in der gesamten Staffel eher zu den schwächeren gehört. Es wird allerdings in Richtung Hochzeit wieder ein weiterer Schritt getan. Neben dieser Hauptstory wurden zwar unbedeutende aber auch sehr kurzweilige Geschichten präsentiert, weshalb man mit diesen 20 Minuten immer noch sehr zufrieden sein kann.

Emil Groth – myFanbase

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