Bewertung

Review: #1.09 Mein freier Tag

Eine ganz nette Episode, die zwar einige gute Szenen, aber doch zu wenig Zusammenhängendes zu bieten hat. Das kann die Serie definitiv besser…

Change happens

Beginnen möchte ich gleich einmal mit dem Plot, dem ich eigentlich recht zwiespältig gegenüber stehe. Dr. Cox bekommt Besuch vom ehemaligen Chefarzt des Sacred Heart Hospitals, mit dem er sich, ganz im Gegensatz zu Dr. Kelso, auch fabelhaft versteht. Die Storyline wurde gut aufgezogen, nur lag der Fokus zu sehr auf den Streitereien zwischen Dr. Kelso und Dr. Cox, bis der Ehemalige Cox erst am Ende der Episode von seiner Enttäuschung über ihn berichtet. Da müsste beim nächsten Mal schon noch eindeutig mehr kommen, ansonsten wäre ich ziemlich enttäuscht, weil einfach der weitaus interessantere Teil der Story viel zu kurz kam. Und die Idee an sich gefällt mir recht gut, weil sie auch einmal besser zeigt, dass auch Dr. Cox verletzlich ist und nicht der harte Kerl, den er nach außen vorgibt zu sein.

Die kalte Hand

Als kleiner Lückenfüller gedacht wird Elliot mit einem weiteren, jedoch eher mittelmäßigen Plot in die neunte Runde geschickt. Auch hier ist die Idee sehr komisch, nur ist es eher unglaubwürdig, dass sie erst nach einigen Monaten, in denen sie nun schon im Krankenhaus arbeitet, endlich einmal darauf hingewiesen wird, kalte Hände zu haben und die Untersuchungen grob und geschäftsmäßig durchführe. Durch Elliots Naivität gewinnt der Plot dennoch einiges an Charme und Reiz, nicht zuletzt durch das Gespräch mit Carla und Elliot, woraufhin Elliot, von der man es natürlich am wenigsten erwartet, am verständnisvollsten antwortet und verspricht, an ihrer Taktik zu feilen – ein schöner Beweis und Hinweis auf Charakterstärke und Charakterentwicklung, nachdem uns im Piloten noch eine Frau präsentiert wurde, mit der nicht so leicht zu reden war und die lieber ihren Kopf durchsetzte, als auf die Ratschläge ihrer Kollegen zu hören.

You gotta have faith

Der Hauptplot fokussiert dann logischerweise J.D., dessen Freundschaft zu Turk auch ein wenig auf die Probe gestellt wird, nachdem er nicht von ihm operiert werden will. J.D.s Ängste kann ich durchaus nachvollziehen, da Turk im Eifer des Gefechts und wegen seines Stolzes immer wieder mal in Schwierigkeiten kommt und bestimmte Dinge eher leichtfertig erledigt. Vielleicht kann ich mich mit J.D. auch nur so gut identifizieren, weil ich bereits einige Situationen aus den aktuelleren Staffeln kenne, in denen sich das hin und wieder bestätigte.

Dennoch ist klar, dass Turk, wenn es um seinen Beruf geht, immer sehr pflichtbewusst ist, was man ihm natürlich auch zu Gute halten sollte. Wie auch immer, Turk konnte J.D. schließlich operieren und die beiden haben sich versöhnt. Dabei birgt die Storyline doch noch so viel mehr. Vor allem sehr interessant ist der durch J.D. gewährte Einblick in das Leben eines Patienten, also wie es für einen aussieht, wenn er ins Krankenhaus eingeliefert wird. Sei es der Hausmeister, der dem Patienten das Fernsehen quasi verbietet, in dem er das Kabel aussteckt oder bei den Visiten von den Assistenzärzten mit schrägen Blicken angeschaut zu werden. Auch durch einige andere, amüsante Anekdoten ist das die beste Story der gesamten Episode, einfach deshalb, weil sie durchgehend witzig, aber dennoch ernste und schöne Themen angesprochen hat, was die anderen in meinem Ermessen nicht erfüllen konnten.

Fazit

Diese Episode ist im Mittelmaß und kann somit leider nicht an die vergangene, großartige Folge anschließen. Dennoch ist sie äußerst hochwertig und amüsant inszeniert – und das soll der Show mal jemand nachmachen.

Niko Nikolussi - myFanbase

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