Review: #3.16 Ein Abend mit dem geheimnisvollen Mr. Yang

In jeder Krimiserie kommt irgendwann einmal der Zeitpunkt, an dem der "Held" auf einen Widersacher trifft, der ihn zu übertrumpfen scheint. Und mit Yang wurde genau solch ein Charakter eingeführt. Er treibt Shawn mit seinen Spielchen an den Rand der Verzweiflung und droht dem Überflieger seine Grenzen aufzuzeigen. Das geschieht zwar nicht auf allzu innovative Art und Weise, aber das Katz - und Mausspiel des Killers mit Shawn ist durchaus spannend mitanzusehen. Ally Sheedy gibt am Ende eine grandiose Psychopathin, die nicht nur völlig durchgedreht, sondern auch noch schön gruselig wirkt. Toll, dass bereits angedeutet wurde, dass wir Yang nicht zum letzten Mal gesehen haben und die Episode nur das Ende eines Anfangs war.

Die Rätsel bis hin zur Verhaftung von Yang hat man eindeutig bei Dan Brown und Konsorten abgekupfert und wie immer erfordert es ungeheuer viel Kombinationsgabe, um hinter den Sinn der verzwickten Reime zu kommen. Aber es tut Shawn mal ganz gut, seine grauen Zellen ein wenig anzustrengen. Gus ist während der gesamten Episode trotz des ein oder anderen guten Einfalls meist nur amüsantes Beiwerkt, was schon ein wenig schade ist. Immerhin hat das Gespann Shawn und Gus am Ende der Episode einen wunderschonen Moment im Autokino, in dem es Gus mal so gar nicht stört, dass er bei Shawns Date das fünfte Rad am Wagen ist.

Ein wahrer Genuss ist auch Jimmi Simpson, der den herrlich schrägen Mary Lightly spielt und mit seinen skurrilen Vorschlägen manchmal sogar Shawns Irrsin aussticht. Vielleicht sehen wir ihn ja auch noch einmal wieder, denn wenn Yang zurückkehren würde, dann bin ich mir sicher ist Mary nicht weit, immerhin hat er die letzten Jahre damit verbracht, dem Killer nachzujagen. Und eigentlich passt er doch ganz gut in den durchgeknallten Cast von "Psych".

Die anderen Charaktere treten aufgrund der Situation um Shawns sehr persönlichen "Test" ganz schön in den Hintergrund, was dem Spaß an der Episode jedoch keinen Abbruch tut. Immerhin wird eine wunderbare Brücke zu den Anfängen der dritten Staffel geschlagen, indem man neben den vielen interessanten Gastdarstellern auch noch Shawns ehemalige Highschool-Liebe Abigail Lytar zurückholt und auch Shawns Mutter Madelaine einen weitern Gastauftritt hat. "Psych" täten folgenübergreifende Geschichten durchaus gut, denn gerade in der Mitte der Staffel ließ die Qualität der Geschichten doch deutlich nach und erste Abnutzungserscheinungen am Konzept machten sich bemerkbar, was vor allem an der chronischen Unterbeschäftigung von Charakteren wie Shawns Vater Henry oder Detective Lassiter liegt.

Naja, so ganz haben die Autoren dann doch nicht vergessen, dass es neben Shawn und Gus auch noch weitere Hauptdarsteller gibt. Immerhin versucht man endlich einmal ein bisschen Schwung in Shawns und Juliets (noch) nicht vorhandene Beziehung zu bringen. Und natürlich springt Juliet genau dann über ihren Schatten, offenbart sich ihm und bittet Shawn herzerweichend um ein Date. Leider genau in dem Moment, als Shawn zum ersten Mal in der Serie es wirklich ernst mit einer Frau meint. Klassisches Dilemma für ein "Kriegen sie sich- Kriegen sie sich nicht"-Pärchen, der sogar noch durch einen Kuss auf die Wange unglaublich schmerzhaft wird. Ich finde es bemerkenswert, dass Shawn Juliet gegenüber ehrlich ist und Abigail am Ende nicht ein zweites Mal versetzt, obwohl es ja kurz danach aussah. Ich kann mir die beiden durchaus ganz gut zusammen vorstellen und hoffe doch stark, dass wir Rachael Leigh Cook nicht zum letzten Mal gesehen haben. Für Juliet tut es mir unendlich leid, aber ich bin mir sicher, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.

Fazit

Die Autoren präsentieren uns einen würdigen Abschluss einer eher durchwachsenen Staffel und bieten Spannung und Spaß, bei dem vor allem James Roday glänzen darf. Hoffen wir, dass Staffel vier genau dort weiter macht, wo Staffel drei aufhört.

Melanie Wolff - myFanbase

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