Bewertung

Review: #2.01 Wer sucht heim den Star, der sich für super hält?

Als jemand, der Castingshows nicht sonderlich mag, stehe ich einer Serienepisode, die Castingshows veräppelt, schon von Beginn an positiv gegenüber. Diese Folge von "Psych" konnte jedoch noch mit zwei weiteren Extras besonders punkten: Tim Curry und Gina Gershon.

Tim Curry, der sich 1990 als der Horrorclown Pennywise aus der Stephen King-Verfilmung "Es" eindrucksvoll in meine Alpträume gespielt hat, ist die ideale Besetzung für die Rolle des fiesen Jurymitglieds Nigel St. Nigel. Neben ihm wirkt Dieter Bohlen aus "Deutschland sucht den Superstar" wie ein Gänseblümchenpflückendes Schulmädchen. Aus Nigels Mund sprudeln die Beleidigungen nur so heraus, was die ganze Episode über sehr unterhaltsam ist. Nigel hätte sämtliche Gewinner von "Deutschland sucht den Superstar" mühelos in der Luft zerfetzt und die Toilette runtergespült. Auch Gina Gershon, die Filmfans als scharfe Lesbe aus "Bound - Gefesselt" durchaus ein Begriff sein sollte, überzeugt in der Rolle der heruntergekommenen, drogensüchtigen Jurorin Emilina Saffron, die mit ihrer verrucht-kaputten Art sogar Lassiters Herz berührt. Cristián de la Fuente als gescheiterter Musiker Zapato Dulce, der in der Jury kaum zu Wort kommt und Nigel deshalb umbringen will, reiht sich ebenfalls gut mit ein. Eine bessere Gast-Besetzung hätten die Produzenten für den Staffelauftakt kaum finden können.

Auch sonst präsentiert sich diese Episode als gewohnt unterhaltsam. Juliet amüsiert den Zuschauer als überehrgeizige Tanzlehrerin, Shawn und Gus sind wie immer gut drauf und Henry wird von Nigel an den Rand des Wahnsinns getrieben. Lassiters Abneigung gegen Emilina Saffron, die dann langsam in eine merkwürdige Zuneigung umschlägt, hat mir auch gut gefallen. Von Karen ist eher weniger zu sehen, aber das ist nichts Neues. Sie erteilt die Befehle und hält die Ordnung aufrecht, ohne mitten im Geschehen zu sein. Auch Officer McNab ist mal wieder mit von der Partie und rettet Nigel vor einer explodierenden Mikrowelle.

Was kann man nach diesem ansprechenden Auftakt von dem Rest der zweiten Staffel noch erwarten? Vermutlich das gleiche, das uns auch die erste Staffel geboten hat: amüsante Fälle, die Shawn und Gus gewohnt unkonventionell und überdreht lösen, ein bisschen Flirterei zwischen Shawn und Juliet, ein oft genervter Lassiter, eine souveräne Karen und einen Henry, der seinem Sohn Shawn mit einer Mischung aus Kritik und Unterstützung zur Seite steht. Das wird auch in den kommenden 15 Episoden dieser Staffel gut funktionieren.

Maret Hosemann - myFanbase

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