Bewertung

Review: #3.04 Am Limit

Foto: Copyright: 2009 ABC Studios
© 2009 ABC Studios

Es geht wieder bergauf mit "Private Practice". In dieser Woche haben mir nicht nur die Patientengeschichten gefallen, sondern auch die wenigen Fortschritte, die wir bei den Charakteren gesehen haben, sagten mir zu. Mit Leichtigkeit die bisher beste Folge der Staffel.

I call Naomi!

Zunächst war ich erneut irgendwie genervt von Sheldon und hatte ja schon letzte Woche irgendwie darauf gehofft, dass er wieder abzieht. Aber ein wenig lustig ist diese Kehrtwende schon. Die Welt steht Kopf bei "Private Practice". Während Pete, der bisher doch immer eher der Arsch und ein ziemlicher Unsympath war, zumindest wie er eingeführt wurde, sich langsam zum weichen Familienvater entwickelt, wird aus dem eher zurückhaltenden Sheldon ein kleiner Bad-Ass. Zumindest für einige Minuten dieser Folge. Insgesamt muss wohl mittlerweile auch dem letzten Zuschauer aufgefallen sein, dass die Serie seit ihrem Beginn eine ziemliche Wendung durchgemacht hat, wenn nicht um 180°, dann zumindest um 90 bis 120°. Die Charakterkonstellationen aus dem Piloten sind fast vollständig ausgemerzt, sogar ganze Charaktere haben sich verändert. Die meisten der Veränderungen waren gut, aber irgendwie auch verwirrend. Man kann nur hoffen, dass die Serie sich jetzt endlich sicher ist, sich gefunden zu haben, so dass man nun einschätzen kann, woran man ist. Was ich in dieser Episode gesehen hab, hat mir jedenfalls gefallen.

Auf der anderen Seite sehen wir bei Violet endlich den lang ersehnten Gefühlsausbruch, den man die ganze Episode über auch schon irgendwie hat kommen sehen. Vielleicht war er an etwas unpassender Stelle, doch das machte ihn nicht weniger effektiv. Ich bin froh darüber und hoffe, dass man darauf aufbaut. Denn sich Folgen lang anzusehen, wie einer der besten Seriencharaktere vor sich hinvegetiert, davon hat nun keiner wirklich was. Ich kann zumindest damit leben, dass Violet ihren eigenen Sohn nicht mal anschaut, wenn ich weiß, was sich in ihr abspielt und das auch sehen und mitfühlen kann. Ich hoffe allerdings, dass es nicht bis zu seiner Einschulung dauert, bis sie dann doch ihre Gefühle für ihn findet.

Sometimes an ass is good.

Am Anfang der Episode geht es direkt wieder darum, wie dringend Addison mal wieder flachgelegt werden muss. Dabei hat man sich doch letzte Woche noch über diese Sexbesessenheit der Serie lustig gemacht... Zumindest scheint man ein wenig gelernt zu haben und belässt es bei dieser einen Erwähnung. Danach beginnt man tatsächlich die Weichen zu stellen, damit Sam bald Chirurg werden kann. Zu dieser Entwicklung an später Stelle mehr. Es war für mich recht strange, gleich zwei mir bekannte Seriengesichter zu sehen. Lucy Kate Hale aus "Privileged", einer der süßesten Serien des letzten Jahres, als Teenager-Mutter und Kristin Bauer, bekannt als genialer Nebencharakter Pam in "True Blood", spielt wiederum ihre Mutter. Der Fall war schön, er hat mich berührt und es hat mir in dieser Folge wieder extrem gut gefallen, wie man die beiden Fälle im typischen "Grey's Anatomy"-Stil geschickt mit den Storys der Charaktere verbunden hat.

I'm gonna hate myself for saying this...

Dass Cooper kein Geld hat, war irgendwie völlig uninteressant und ich bin mir noch nicht ganz darüber im Klaren, warum das erzählt wurde. Sollte damit irgendwie Charlottes Einstieg in die Praxis begründet werden? Denn ich verstehe nicht, was das mit Coopers Geldmangel zu tun hat. Ich dachte ja schon, sie wollte Coopers Anteile kaufen, aber sie will sich ja zusätzlich zu dem Anteil, dem sie ihm wohl bezahlt, womit er offiziell ihre Bitch wird (man vergesse an dieser Stelle bitte nicht das obligatorische Augenzwinkern), einkaufen. Interessanter Schritt und ich bin sehr gespannt über die Pfade, die derzeit geebnet werden. Es fing bereits gut mit Naomis Ausstieg an und momentan gibt es eine regelrechte Vermischung zwischen den beiden Praxen, was viel interessanter ist als die wohl ursprüngliche Idee, eine komplett neue Praxis mit lauter unbekannten, neuen Charakteren zu füllen, die dann raus- oder kaputtgeschrieben wurden.

Die Idee, dass Pete und Sheldon jetzt enger zusammenarbeiten werden, gefällt mir irgendwie, da es sicher amüsant werden könnte. Bisher blickte das ja einige wenige Male bereits durch und da Sheldon den Vorschlag überhaupt erst gemacht hat, sollte er vorerst wohl nicht mehr so nervig und fies sein, zumindest nicht ernsthaft. Vielleicht sehen wir dann Sheldon auch endlich mal in Action als Therapeut, wobei er wohl der einzige verzichtbare Charakter momentan ist, da er dieselbe Position erfüllt wie Violet, nur eben in der anderen Praxis. Ich bin gespannt, wie man dem begegnen wird. In der Oceanside Wellness Group hingegen bekommt man jetzt ein bisschen Feuer unterm Hintern gemacht durch unsere Lieblings-Südstaatlerin. Zusätzlich wird es wieder mehr OPs geben, wenn ich das richtig verstehe. Es war ohnehin völlig unglaubwürdig, dass Addison die Chirurgie ernsthaft hinter sich lassen würde, um ein paar Babys auf die Welt zu bringen. Das hier macht viel mehr Sinn. Gute Ansätze, die die Serie jetzt endlich mal konsequent nachverfolgen muss, um ihre Spuren in der Fernsehlandschaft hinterlassen zu können. Jetzt gilt's!

Achso, fast hätte ich es vergessen: Dell ist wieder da! Dell? Anyone? Wirklich niemand? Ich schließe mich an: Wen interessiert's?

Fazit

Keine perfekte Folge, noch dazu mit einem nahezu überflüssigen Dell, die jedoch Lust auf mehr, Lust auf die Zukunft macht. Jetzt gilt es nur, diese Hoffnungen zu bestätigen, sodass ich nach Staffel 3 endlich mal nicht überlege, diesmal die Serie aber doch bestimmt abzusetzen... 7,5 Punkte, die ich mal - großzügig, wie ich bin - aufrunden werde.

Nadine Watz - myFanbase

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