Review: #4.12 Self-Service
Michael ist mit seinem Team am Ziel. Sie haben Scylla tatsächlich gefunden und holen können. Doch das Happy End bleibt ihnen trotzdem versagt.
Verdutzter General
Mit breiter Brust und großem Selbstbewusstsein (und nur zwei Leuten) macht sich der General auf zu Michael, um sich über den lächerlichen Versuch, Scylla zu stehlen, zu amüsieren. Zu sicher war er, dass man das ausgeklügelte Sicherheitssystem nicht knacken könne, doch da hat er die Rechnung nicht mit den überaus kreativen Autoren der Serie gemacht, die mit einer handvoll witziger Ideen Michael alle Karten kriegen ließen, sodass der General nun dumm aus der Wäsche schaut. Selbst für die Flucht hat Michael noch ein Ass im Ärmel, weil Sara Lisa bedroht. Auch wenn man über die letzten Episoden viele Augen zudrücken musste, damit es zu dieser Szene überhaupt kommen kann, hatte man an diesem Ergebnis nun doch seinen Spaß. Die Souveränität des bösen Generals ist endlich mal verloren gegangen und man spürt als Zuschauer doch eine ordentliche Portion Genugtuung. Da helfen auch die Bestechungsversuche wenig, die nur zeigen, dass er diese Situation nicht erwartet hätte und nun den Kopf aus der Schlinge zu ziehen versucht. Dass er allerdings die Vater-Karte ausspielen will und den Dad von Michael und Lincoln als Böse darstellt, macht mir ein wenig Sorgen. Offenbar müssen wir uns da noch auf ein paar unangenehme Überraschungen einstellen. Irgendwie schaffen unsere Jungs jedenfalls die Flucht, weil auch mit Sara alles auf die Millisekunde perfekt getimt war. Sie haben Scylla und damit den Fahrschein in ein glückliches Leben voller Freiheit. Dem allmächtigen General hat es die Sprache verschlagen. Er weiß nicht mehr, was man nun tun soll. Ihn derart ratlos darzustellen war doch mal richtig gelungen.
Andere Schauplätze
Trish, die inzwischen Miriam Holtz heißt, ist mit Self eigentlich machtlos, doch es gibt eben immer noch einen Ausweg. Wäre doch blöd, wenn die beiden jetzt nicht mehr mitmachen können. Viel zu einfach befreien sie sich also aus ihrer aussichtslosen Lage und gehen ihren Aufgaben wieder nach. Self wartet auf Michaels lang ersehnte Erfolgsmeldung, während Miriam sich um T-Bag und Gretchen kümmern will. Diese warten ihrerseits auf die Rückkehr von Michael und Co. und machen sich Sorgen, dass ihre Millionen gerade verschwinden. Gretchen verhält sich dann auch noch auffällig genug, damit endlich mal Leute aus dem Büro merken, dass hier irgendwas nicht so ganz stimmt. Doch bevor er Hilfe holen kann, stellt Gretchen auf Kamikaze-Modus und nimmt alle zu Geiseln. Miriam schleicht sich rein und will diese retten. Statt Unterstützung zu holen, will sie die Leute in Zweierteams flüchten lassen. So was lernt man also auf der Polizei-Akademie? Hatte sie sich nicht erst noch beschwert, wie man sie mit den beiden Psychos T-Bag und Gretchen allein lassen könne und jetzt glaubt sie sogar, es in Ruhe mit den beiden aufnehmen zu können. Aber auch hier gibt es mal wieder jemanden, der noch dümmer ist. Der Firmenchef bettelt förmlich um seinen Tod und hat ihn dann auch redlich verdient. Mit seinem panischen Fluchtversuch hat er sich für die dümmsten Opfer der Fernsehgeschichte qualifiziert. Die Autoren wollen aber auch jeden Preis ergattern. Eine sinnlose Ballerei beendet diese Szene. Verletzt ist keiner.
Der Abschnitt geht aber noch weiter. Nicht unwesentlich ist die Tatsache, dass Gretchen T-Bag ausschalten will und dieser schon wieder irgendwie da raus kommt. Der Mann ist auch einfach nicht tot zu kriegen. Irgendwie hat er immer das nötige Glück und Geschick, um am Leben zu bleiben. Darüber bin ich zwar immer wieder froh, weil dieser Charakter in der Serie einfach nicht zu ersetzen ist, irgendwann ist es auch mal gut. Mit viel Reifengequietsche muss sich T-Bag dann zumindest von Miriam gefangen nehmen lassen. Gretchen gelingt die Flucht. Mal sehen, auf wessen Seite sie sich als nächstes einschleimt.
Restart
In gewisser Hinsicht ist jetzt alles gelaufen. Die Company ist geschlagen. Michael und Co bekommen ihre neuen Unterlagen. Self übergibt Scylla. Ende gut, alles gut. Endlich ist es geschafft. Michael bekommt noch eben eine OP und das war es. Sonnenuntergang, Kuss mit Sara, Linc nimmt seinen Sohn in die Arme. Abspann…. Oh, verdammt. Wir sind erst bei Episode 12. Das relativ hohe Tempo und die überaus erfolgreiche Arbeit haben dazu geführt, dass schon alles geschafft ist. Aber es muss noch elf Episoden geben. Was nun? Ach klar, nehmen wir einfach den Charakter, der bisher total lieb und unverdächtig agiert hat und legen ihm neue Motive zurecht. Da Scylla viel wert ist, macht sich Geld ganz gut. Self ist doch nicht der, für den man ihn die ganze Zeit gehalten hat. Grandiose Idee. Fehlt nur noch, dass er der Halbbruder von Michael ist. Self hält sein Versprechen nicht ein. Die neuen Pässe für Michael und Co. sind nur leere Blätter. Da hat Self aber Glück gehabt, dass Michael nicht sofort reingeschaut hat, wie er demnächst heißen wird. Mit Scylla geht Self auch um, als wäre es nur eine Zeitung. Er schmeißt sie auf seinen Sitz, als wäre Scylla nichts. Miriam will aber noch mal gucken, wie so ein schwarzer Kasten aussieht. Da offenbart sich das gesamte neue Unheil. Self knallt Miriam kaltblütig, aber trotzdem mit Bedauern, ab. Michael und Co. haben mit den letzten vier(?) Tagen (also zwölf Episoden) überhaupt nichts erreicht. Tja. Jetzt ist also doch noch Potenzial für weitere elf Episoden da. Glück gehabt. Da haben die Autoren gerade noch mal den Bogen hinbekommen. Self will offenbar groß abkassieren. Er hat immer nur so getan, als wäre er ein lieber Mensch. Auf die Erklärung bin ich gespannt. Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Diese Entwicklung wirkt doch sehr gezwungen. Vielleicht kann man das aber nochmals als Neuanfang nutzen. Das bisherige Gefüge aus der Staffel existiert jetzt so nicht mehr. Es gibt neue Ziele und Absichten. Gretchen ist alleine, die Company muss aktiv werden und Michael und die anderen müssen sich wieder um sich kümmern, mit noch weniger Hoffnung als vorher. Für Michael gilt jetzt aber erstmal das Stichwort Krankenhaus.
Fazit
Diese Episode hätte auch als Serienfinale herhalten können, doch es geht mit neuen Vorzeichen weiter. Ob das eine gute Idee ist, werden die nächsten Episoden zeigen. Diese Episode hatte immerhin Tempo und eine richtig gute Haupthandlung mit Michael und dem General. Da ist man richtig verleitet, mal wieder eine gute Punktzahl zu vergeben. Sechs gute Punkte für die Episode und ein Hoffnungspunkt, dass der zweite Teil der Staffel mit den neuen Voraussetzungen in der Summe solide wird.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: SelflessErstausstrahlung (US): 24.11.2008
Erstausstrahlung (DE): 25.06.2009
Regie: Michael Switzer
Drehbuch: Kalinda Vazquez
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