Bewertung

Review: #3.12 Die Schlinge zieht sich zu

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Michael macht mal wieder klar, dass er den anderen überlegen ist und auch sein Bruder Linc erweist sich als guter Stratege. Doch auch Whistler ist nicht auf den Kopf gefallen. Dadurch wurde der Ausbruch wirklich spannend.

Die Luft ist rein

30 Sekunden waren einfach nicht lang genug, um dieses Unternehmen wirklich durchführen zu können. Nun war die Drehzeit schon erheblich länger und trotzdem war die Chance nicht annähernd gegeben. Doch Michaels entschlossene Art hat Bellick, T-Bag und Lechero glauben lassen, dass man an der Spitze des Zuges eine Chance hat. Doch die drei Charaktere, die man am wenigsten unbedingt aus dem Gefängnis ausbrechen sehen will, fallen auf Michael herein und stürzen sich ins Verderben. Lechero wird nur angeschossen und nicht getötet, was schon ein wenig verwunderlich ist, aber so schnell wollten die Autoren ihn dann doch nicht begraben. Bellick und T-Bag haben nun ein richtiges Problem, während Michael und Co. die Aufregung nutzen, um relativ in Ruhe rauszuspazieren. Das war doch mal ein guter Plan, der durchaus überrascht hat und zum Glück auch noch logisch war. Über die Flucht sollte man dann erstmal nicht zu viele Worte verlieren. Irgendwie kommen sie nach einer gewissen Zeit am Strand an, entledigen sich ihrer Sachen und entrinnen mit der einzigen Möglichkeit. Ein wirklich guter Plan, wenn man bedenkt, dass dieser in nur wenigen Tagen ausgedacht wurde. Dass die körperliche Leistung insgesamt in etwa einem Iron-Man entsprechen mag, ist nochmal etwas anderes. An der großen Boje beginnt dann das Warten!

Warten

Das tut auch ein anderer Charakter schon die gesamte Zeit in dieser Episode. Sucre kann seinen Part in Michaels Plan nicht durchführen, weil man ihn an ein kleines Aktenschränkchen gekettet hat. Wenn man sich mal überlegt, wie wichtig Sucres Aufgabe gewesen ist, dann ist das wirklich nahezu unfassbar. Die Langstreckentaucher sterben auf hoher See und Sucre sitzt da rum, statt die Aufregung zu nutzen und sich mal was einfallen zu lassen. So ein kleiner Schrank kann doch nun wirklich kein Hindernis sein. Glücklicherweise ist McGradys Vater so schlau, die Flüchtlinge zu retten. Das war natürlich vorhersehbar, aber man muss es auch nicht immer übertreiben. Ein Kampf auf offener See mit der Polizei wäre einfach zu viel des Guten gewesen.

Mitten drin statt nur dabei

Während Lechero langsam verblutet, bekommt Bellick wieder (entschuldigt den derben Ton) richtig auf die Fresse. In den letzten beiden Tagen war er so oft in Nahkämpfe verwickelt, dass man ihn eigentlich nicht mehr wiedererkennen dürfte. Der Ärmste kommt dann nicht mal mit der Wahrheit weiter. Letzte Hoffnung für die Polizei ist dann T-Bag, der auch nicht weiter helfen kann. Dass es doch nicht zu der brutalen Folter kommt, ist pures Glück für T-Bag, aber großes Unglück für Sucre, der hier quasi die Quittung für seine Untätigkeit bekommt. Nun ist er in Haft, komplett identifiziert und in der Notlage, Michael vielleicht wieder verraten zu müssen. Ein Entrinnen scheint nun doch ausgeschlossen. T-Bag hat es auch wieder geschafft, sich in dem gesamten Konflikt zu positionieren. Er hat sich das Buch von Whistler schnappen können, das dieser verloren hatte. T-Bag schafft es aber auch immer wieder, seine Nase in fremde Angelegenheiten zu stecken und somit immer wieder wichtig zu sein. Auch dafür kann man den Autoren und dem Schauspieler mal ein Lob aussprechen, denn es gefällt mir wirklich gut, dass ein so widerlicher Charakter immer wieder so in Szene gesetzt wird, dass man ihn einfach nicht missen will.

Die weitere Flucht

Während sich McGrady mit seinem Vater abseilt und Michael dadurch vielleicht wirklich mal einen Menschen retten konnte, falls er durch die Absperrung kommt, steht nun der Deal mit Gretchen aus. Da Lincoln inzwischen bewusst ist, wie wichtig Whistler für sie ist, stellt er nun die Forderungen und hat das eigentlich clever angestellt, wenn es nicht diese blöde Uhr gegeben hätte, die ihren Plan verraten hat. Doch auch dafür gibt es noch eine Lösung, die uns schon durch das "was bisher geschah" in Erinnerung gerufen wurde. Einer wilden Verfolgungsjagd folgt eine noch wildere Schießerei, die zur Flucht genutzt wird. Gretchens Agenten wurden also ordentlich gefoppt. Diese gelungene Szene hat mal wieder gezeigt, wie clever auch Lincoln ist. Das war doch ein wahrer Genuss.

Das Ende musste dann natürlich noch mal Spannung kreieren, denn eine Episode kommt schließlich noch in dieser Staffel. Linc hat seinen Verhandlungsort gefunden und will nun endlich abrechnen. Mahone hat sich die ganze Zeit ruhig und brav verhalten und will sich nun selbst um sich kümmern, um dem weiteren Gefahrengebiet zu entgehen. Doch Linc will Rache für seinen Vater nehmen. Ich bin wirklich froh, dass es soweit nicht gekommen ist. Linc war wirklich entschlossen, kaltblütig jemanden zu erschießen, der zwar selbst nicht besser war, aber in erster Linie doch auch nur ein Opfer der Company ist. Whistler hat seinen gebrochenen Knöchel nur vorgetäuscht. Ich hatte mich zwischendurch schon gewundert, warum er so gut bei Fuß ist, das aber auf die konstante Unfähigkeit der Autoren geschoben, die solche Details gerne auch missachten. Doch es war ein kleines Zeichen, das Michael nicht bemerkt hat. Dieser Fehler hat nun zur Folge, dass sowohl Whistler als auch Mahone verschwunden sind. Die Frage bleibt nun, wie Linc an seinen Sohn heran kommt, wenn er nichts mehr zu bieten hat. Spannung für das Staffelfinale ist also vorhanden, zumal sich mit Sicherheit auch die Polizei noch einmischen wird.

Fazit

Endlich ist es zum Ausbruch gekommen und der wurde natürlich wieder spannend und mit einigen Überraschungen inszeniert. Da sich auch insgesamt die Fehlerquote in geringen Maße hielt, kann man von einer gelungenen Episode sprechen. Das Staffelfinale darf kommen.

Emil Groth - myFanbase

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