Bewertung

Review: #2.03 Partnerschaften

Das Hin und Her geht weiter und bei der Verfolgung ihrer Ziele passieren den Flüchtlingen ein paar Fehler, die aus unerfindlichen Gründen zunächst glimpflich ausgehen.

Familie

C-Note und Sucre hatten ihre Gründe, warum sie unbedingt aus dem Gefängnis ausbrechen wollten und nachdem ihre Namen durch die Presse gegangen sind, ist es nun an der Zeit, sich mal bei den Geliebten zu melden. Sucre stellt das noch ganz clever an, indem er nicht direkt Maricruz, sondern einen Kumpel anruft. Dieser hat dann aber sehr schlechte Nachrichten. Maricruz ist im Begriff, Hector zu heiraten – in zwei Tagen. Armer Sucre. Es wäre wirkich am besten für ihn, wenn er Maricruz einfach vergessen würde. Seine blinde Liebe treibt ihn immer tiefer in den Schlamassel und ich kann mir nicht vorstellen, wie das noch einen guten Ausgang nehmen soll. Wenn Maricruz aber plötzlich einen Rückzieher machen sollte, wäre das ein herber Schlag für Hector und allein deshalb hoffe ich schon, dass Sucre Erfolg hat. C-Note hat unterdessen direkt seine Frau angerufen und mit Mehrdeutigkeiten zu kommunizieren versucht. Seine Frau scheint aber nach all den Lügen kein Vertrauen mehr in ihn zu haben. Wird sie erzählen, was sie weiß? Es ist immer noch gut möglich, dass sie das FBI auf die falsche Fährte nach New York schickt. Dann bleibt ihnen aber nur noch ein Ausweg und der heißt, schnell weg. C-Notes Tochter war extrem süß. Wie sie auf die Worte ihrer Mitschülerin geantwortet hat, verursachte sicherlich nicht nur bei mir ein Seufzen. Irgendwie wünscht man auch ihnen, dass alles ein gutes Ende nimmt. Den Autoren ist es wirklich gut gelungen, viel Sympathie für den beiden aufzubauen. Aber ob der Zuschauer dann auch bekommt, was er will, steht in den Sternen.

Ganz nebenbei gab es noch ein weiteres Familienereignis, das man fast vergessen hätte. Saras Vater verlangt von ihr, zu lügen, und kümmert sich kaum wirklich um seine Tochter. Seine Karriere ist ihm mal wieder eindeutig wichtiger. Dass er Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika werden wird, ist aber ein interessanter Fakt. Sara selbst wird gut beobachtet. Warum, ist mir noch nicht ganz klar. Es könnte sein, dass man hofft, dass sie wieder in Kontakt mit Lincoln und Michael tritt, oder aber man will so ihren Vater unter Kontrolle haben.

Vertraust du mir?

Michael und Lincoln bekommen Hilfe von Michaels "Frau", die offenbar nicht so gut überwacht wird, wie man es hätte annehmen können. Es ist aber schön, dass man sie nochmal eingebracht hat und so auch nochmal verdeutlicht, wie gutmütig Michael eigentlich ist. Oder ist sie auch nur ein Teil des großen Gesamtplans? Auf jeden Fall hat Michael auch für die weitere Flucht eigentlich alles gut organisiert, aber natürlich kommt etwas dazwischen. Ein Penner klaut mal eben den Rucksack aus dem Auto, in dem alles drin ist, was Michael noch benötigte. Damit hat Mahone nun wirklich viele wichtige Informationen. Michael hat natürlich durch die drei Sekunden Blickkontakt im Fahrstuhl inzwischen erkannt, dass er einen starken Gegner hat. Man sieht ihm aber auch an, dass er sich auf diese Herausforderung sogar ein bisschen freut. Plan B war dann auch durchaus clever, wobei auch hier wieder kurz etwas schief gehen musste. Ob Mahone den vorgetäuschten Tod der beiden aber wirklich schluckt, kann man stark bezweifeln.

Partner?

Mahone ist fleißig am Sammeln von Informationen und findet ein paar Kollegen, auf die er sich wohl verlassen kann. Trotzdem ist er vom Typ her ein Einzelgänger und hat in seinem Kopf viel mehr, als er anderen preis gibt. Er scheint alles gut zu koordinieren, wenn auch noch kein richtiger Erfolg dabei herausgekommen ist. Die Spur von Michael und Lincoln hat er jedenfalls wieder verloren und auch die Jagd nach den anderen läuft noch behäbig, aber die nächsten Fehler kommen gewiss. Welche Dienste er sich aber hätte sichern sollen, sind dann doch die von Bellick, der die Flüchtlinge wohl am besten kennt. Dieser wollte eigentlich nur seine Wut bei Geary rauslassen und hat dann plötzlich einen Verbündeten. Das Kopfgeld ist aber auch verlockend, wobei es Bellick mehr um persönliche Rache geht. Sein Ego ist deutlich angekratzt, er hat alles verloren und mit Geld kann man das wohl nicht wieder gut machen. Er will allen zeigen, dass ihm unrecht getan wurde. Die Hilfe von Geary ist ihm da sicherlich willkommen, wenn es aber hart auf hart kommt, wird er ihn gewiss wieder wegstoßen und über Leichen gehen, um sein Ziel zu erreichen.

Defizite

Leider hat es sich inzwischen eingeschlichen, dass die Autoren inhaltlich ein wenig abdrehen und keine stichhaltigen Argumente mehr für ihre Aktionen aufweisen können. Ganz im Dienste der Spannung übertreiben sie es meiner Meinung nach ein ums andere Mal. Ist mir das in Staffel 1 einfach nicht aufgefallen oder hat die Serie wirklich dermaßen abgebaut? Als Sucre vom Polizisten angehalten und identifiziert wurde, muss man als Polizist doch ein besseres Auge auf ihn haben. Zumal man doch von hinten sieht, ob da noch jemand sitzt oder nicht. Es ist mir schleierhaft, wie Sucre es unbemerkt schaffen konnte, zu fliehen. Auch zeitlich ist das definitiv sehr knapp gewesen. Außerdem ist aufgefallen, dass Lincoln auffällig schnell wieder richtig gut laufen konnte, dafür, dass er zu Beginn der Folge quasi schwerverletzt war. Insofern hat er mal eben die Explosion ausgelöst und ist locker den Berg mit Michael hochgeklettert. Respekt, aber dann kann ich auch wieder "24" gucken.

Fazit

An sich war es keine schlechte Folge, aber die künstliche Erzeugung von Spannung erfordert zu viele Zufälle und langsam ärgert es mich auch, dass man immer häufiger ein Auge zudrücken muss.

Emil Groth – myFanbase

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