Bewertung

Review: #3.09 Die Flaute

Nachdem Young Ian in der letzten Episode entführt wurde, ist es jetzt an Jamie und Claire, den Jungen zu finden. Dafür müssen sie eine Schiffsfahrt auf sich nehmen, bei der es zu einigen positiven wie negativen Überraschungen kommt.

Eine Schiffsfahrt mit Überraschungen

Nach der Entführung von Young Ian sorgt Jamie erst einmal dafür, dass Ian und Jenny recht spät davon erfahren und hat den besten Weg dafür genommen: Er hat den beiden alles in einem Brief geschrieben. So schlecht ist das vermutlich gar nicht. Zum einen kennen wir Jennys Temperament und zum anderen hat es vielleicht auch den Grund, dass er glaubt, Ian und Jenny enttäuscht zu haben. Immerhin haben die beiden ihm erst in der letzten Episode ihr Vertrauen in der Hinsicht ausgesprochen, dass er gut auf ihren Sohn achtet - und dann kommt es zu einer Entführung. Das ist wirklich schlecht gelaufen. Aber Jamie ist ja auch ein Typ, der sich an seine Versprechen hält und alles dafür tut, um seinen Neffen wiederzufinden. Denn dieser könnte laut Jamies Cousin Jared auf den Westindischen Inseln verkauft werden. Für Ians Rettung nimmt er sogar in Kauf, auf einem Schiff zu segeln, obwohl er unter solch einer schlimmen Übelkeit leidet. Das zeigt eben, dass Jamie ein sehr ehrenhafter Mann ist und seine Versprechen – wie schon gesagt - hält.

Eine Überraschung für ihn war dann auch die 'Heirat' zwischen Fergus und Marsali. Wobei eine richtige Heirat ist es in dem Sinne ja noch nicht, denn es wurde weder eine richtige zeremonielle Hochzeit noch der erste gemeinsame Beischlaf zwischen den beiden vollzogen, damit die Verbindung zwischen den beiden rechtskräftig wird und ginge es nach Jamie, würde beides auch nie stattfinden. Viel lieber wäre es ihm, Marsali wieder vom Schiff zu bringen, da er sich eben für sie verantwortlich fühlt und was auch noch einmal seinen ehrenhaften Charakter unterstreicht. Allerdings macht ihm das Mädchen einen gehörigen Strich durch die Rechnung und es wird umso deutlicher, dass sie offenbar nicht nur das Aussehen ihrer Mutter geerbt hat, sondern auch den ein oder anderen Charakterzug. Jamie muss sich eine andere Lösung einfallen lassen, um die erste gemeinsame Nacht zwischen Fergus und Marsali zu verhindern und quartiert das Mädchen ausgerechnet bei Claire ein, die Frau, die Marsali dafür verantwortlich macht, ihre Familie zerstört zu haben. Dass beide Frauen nicht gerade begeistert sind, war klar und zeigt sich auch schön in ihrem kurzen Dialog, welcher mich doch recht amüsiert hat und beweist, wie schlagfertig Marsali doch ist.

Für eine weitere Überraschung sorgt Mr. Willoughby. Durch Jamies Unwohlsein während der Schiffsfahrt verabreicht Claire ihrem Mann Ingwer-Tee, der aber eher dafür sorgt, dass Jamie sich immer weiterhin übergeben muss und der auch keine Linderung bewirkt. Allerdings kann der Chinese Abhilfe schaffen, indem er seine medizinischen Fähigkeiten zeigt, als er Jamie eine Akupunktur vorschlägt, die tatsächlich hilft. Amüsant fand ich dabei, wie er Jamie klar gemacht hat, welche Qualen ihm noch bevorstünden, sollte er sich weiterhin übergeben.

Das Unglück und die Weisheit

Seeleute haben ihre eigenen Regeln, Gebräuche und Aberglauben. Und genau Letzterer wäre in dieser Folge für einen von Jamies Männer fast zum Verhängnis geworden. Die Seeleute auf dem Schiff sind dem Aberglauben verfallen, dass nur das Berühren eines Hufeisens zu Beginn einer Schiffahrt Unglück fernhält. Zudem sind weder Rothaarige, noch Frauen oder gar Ausländer gern auf dem Schiff gesehen, was auf Jamie, Claire, Marsali und Mr Willoughby nun mal zutrifft.

Nach einem Unfall, bei dem einer der Männer verletzt wurde, nach der Flaute sowie nach Entdecken des verseuchten Trinkwassers muss ein Schuldiger her, den die Seeleute über Bord werfen können, damit das Unglück nicht weiter anhält. Bei dem 'Schuldigen' handelt es sich um Hayes, einen von Jamies Männer. Dieser weiß nämlich nicht, ob er das Hufeisen nun berührt hat oder nicht und wird von den anderen dazu getrieben, sich ins Meer zu stürzen. Dass der Kapitän dagegen nichts machen will oder gar kann, ist dabei verständlich, denn Seeleute haben ihre eigenen Regeln und machen solche Sachen unter sich aus.

Zwar kann Jamie verhindern, dass Hayes ins Wasser springt, dennoch konnte er nicht verhindern, dass dieser noch immer von den anderen an den Pranger gestellt werden sollte. Allerdings konnte das Mr. Willoughby mit seiner traurigen Lebensgeschichte, die nicht nur dafür gesorgt hat, dass er sich damit Gehör verschafft hat, sondern auch, dass Hayes noch einmal mit dem Leben davon gekommen ist. Ich bin mir zwar nicht allzu sicher, ob die tragische Geschichte, die erzählt wurde, tatsächlich wahr gewesen ist. Aber es war auf jeden Fall interessant zu sehen, mit welcher Hingabe und Leidenschaft sie erzählt wurde und das hat mir den Charakter noch ein bisschen sympathischer gemacht.

Der Eid und die erneute Trennung

Nachdem alles wieder seinen geregelten Weg geht, entdeckt die Crew rund um Jamie und Claire ein Schiff der Krone, das vor allem auf Claires medizinische Hilfe angewiesen ist. Wie sich nämlich herausstellt, sind die meisten auf dem fremden Schiff an einer unheilvollen Krankheit erkrankt. Zwar hat Jamie auch diesmal etwas dagegen, dass sich seine Frau alleine auf dieses Schiff begibt, aber er kann zumindest aus eigener Erfahrung verstehen, wie wichtig es für Claire ist, sich an ihren Eid zu halten. Dabei zeigt sich, wie gut er seine Frau trotz der langjährigen Trennung immer noch einschätzen kann. Allerdings hätte er diesmal auf sein Gefühl hören müssen, denn hingegen der Abmachung, Claire wieder auf ihr Schiff gehen zu lassen, veranlasste der sich in Not befindende und sehr junge Kapitän, dass sein Schiff ablegt. Damit werden Claire und Jamie erneut getrennt. Doch ich bin mir sicher, dass diese Trennung diesmal von wesentlicher kürzerer Dauer ist und Jamie alles daran setzen wird, sowohl seine Frau als auch seinen Neffen wieder zu bekommen.

Randnotizen

  • Ich hatte zwar schon in einer meiner letzten Reviews geschrieben, dass "Outlander" ein gutes Händchen für die Castings hat, aber diesmal ist mir richtig intensiv aufgefallen, wie passend Lauren Lyle gecastet wurde. Sie ähnelt Nell Hudson in ihrer Darstellung von Laoghaire wirklich sehr.
  • Sehr gut haben mir auch die intimen und emotionalen Momente zwischen Jamie und Claire gefallen. Ganz besonders, als sie über Brianna sprachen. Dabei wurde noch einmal deutlich, wie sehr Claire ihre Tochter liebt und auch verisst. In dieser Folge wird auch noch einmal deutlich, wie stark die Liebe des Paares ist und wie ängstlich Jamie eigentlich ist, seine große Liebe erneut zu verlieren.
  • Während man nach Claires Rückkehr den Eindruck hatte, dass die Autoren vergessen haben, dass sie gealtert ist (ja, sie hat sich die Haare gefärbt), erkennt man diesen langsamen, aber dennoch sichtbaren Alterungsprozess sehr gut.
  • Sehr gut gefällt mir, dass der Vorspann der Serie immer der Fortsetzung der Geschichte nicht nur bildlich, sondern musikalisch stets angepasst wird. So kann man sich schon mal ein kleines Bild davon machen, was einen in den verbliebenden Episoden der Staffel noch erwarten wird.

Fazit

Episode #3.09 Die Flaute spielte sich diesmal auf einem sehr engen und begrenzten Raum ab. Man könnte meinen, dass das für den Zuschauer etwas fas wäre, aber mich konnte der Inhalt durchaus überzeugen und mir haben die vielen intensiven Momente zwischen den Charakteren sehr gut gefallen.

Daniela S. - myFanbase

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