Bewertung

Review: #6.21 Wenn Träume wahr werden

Während Lucas in Erinnerungen an einen besonderen Tag mit Peyton schwelgt und diese weiterhin das Bett hüten muss, liegen bei Nathan, Haley und Brooke wichtige Entscheidungen an: Nathan bekommt ein Angebot aus Europa, Haley eines von Nick Lachey und Brooke Informationen, die eventuell dazu führen könnten, dass sie Sam verliert.

Back away from the innocent, Victoria!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Victoria war, vor allem in der Kombination mit Sam, mein absoluter Lichtblick dieser Folge und ich bin so froh, dass Daphne Zuniga wieder mit von der Partie ist! Ganz besonders natürlich deshalb, weil sie nun nicht mehr nur das reine Miststück ist, sondern auch mit anderen Seiten glänzen kann. Sie kümmert sich rührend um Sam und die beiden ergänzen sich wirklich kongenial in ihrer Schlagfertigkeit und Schroffheit. Gleichzeitig machen sich beide Sorgen um Brooke, die ganz offensichtlich Julian nachtrauert. Ich fand es interessant, dass Victoria ihre Tochter scheinbar doch besser kennt, als diese ihr zutraut, da sie nur anhand eines Blicks auf Brookes Entwürfe sieht, dass ihre Tochter Liebeskummer hat, und sich mit wirklichem Interesse bei Sam nach Julian erkundigt. Momentan will ich mir gar keine Gedanken darüber machen, ob sie dabei irgendwelche Hintergedanken hegt, dazu gefällt mir Victoria in ihrer Interaktion sowohl mit Brooke als auch mit Sam momentan zu gut.

Dass sie ihre manipulative, biestige Art noch nicht vollständig abgelegt hat, zeigt sich nicht nur in ihrem Umgang mit diversen Angestellten, sondern vor allem darin, dass sie die Briefe von Sams Mutter vernichten will – wobei ich ihr wirklich abnehme, dass sie in dem Fall keine bösen Absichten hatte. Besonders gut gefällt mir die Parallele, die sich nun zwischen Brooke und Sam auftut: beide müssen damit klar kommen, dass ihre Mütter, die sich nie für sie interessiert haben, plötzlich an ihrem Leben teilnehmen wollen und es ist schon fast ironisch, wie die beiden und Victoria damit umgehen. Victoria will eine Chance bei ihrer Tochter, will diese Chance allerdings gleichzeitig Sams Mutter verweigern. Sam versteht sich gut mit Victoria und will Brooke davon überzeugen, ihre Distanz ein bisschen aufzugeben, gleichzeitig reagiert sie genau wie Brooke, als sie erfährt, dass ihre Mutter sie kennen lernen will. Und Brooke letztendlich erzählt Sam Tag für Tag, dass sie keine Beziehung zu Victoria mehr will, bestärkt Sam allerdings gleichzeitig darin, ihrer leiblichen Mutter noch eine Chance zu geben.

Ich bin gespannt, ob und wie sich das Verhältnis zwischen Brooke und Victoria nun ändert, wenn Sams Kontakt mit ihrer Mutter sich doch nicht nur auf ein paar Fragen beschränkt. Brookes Eifersucht auf Sams gutes Verhältnis mit Victoria war für mich nicht sonderlich überraschend, aber es wird interessant werden, ob sich Brooke nun noch mehr von Victoria zurückzieht oder sich ihr wieder öffnet, wenn sie das Gefühl hat, Sam zu verlieren.

This was one of the best days in my life.

Seit der Folge #5.05 Die Erinnerung stirbt nie habe ich mir eine weitere Rückblicksfolge gewünscht und in dieser Folge war es dann soweit – allerdings nicht ganz so wie von mir erhofft. Im Gegensatz zum letzten Rückblick erfahren wir keine wichtigen Informationen und es spielt auch nicht wirklich in den vier Jahren zwischen der vierten und der fünften Staffel, sondern nur einen Tag nach dem Finale der vierten. Deshalb fand ich die Storyline von Lucas und Peyton zwar ganz nett, aber sie konnte mich lange nicht so begeistern wie die Rückblicksfolge der fünften Staffel. Zwar erfahren wir auch hier ein paar Sachen, zum Beispiel dass Peyton diejenige war, die Lucas’ Manuskript erstmals an ein paar Verlage geschickt hat oder dass Lucas für Peyton auf ein Konzert von "The Cure" gegangen wäre, obwohl er die Band überhaupt nicht mag, aber das sind keine wirklich großartigen Neuigkeiten, sondern Details, die mal wieder die Verbundenheit und das Füreinander-bestimmt-sein von Lucas und Peyton zelebrieren.

So bleibt dieser Rückblick zwar eine süße Idee, die allerdings nicht sehr überzeugend umgesetzt wurde, vor allem wenn man Peytons furchtbare Perücke länger betrachtet… Außerdem wäre es schön gewesen, wenn nicht nur Lucas, sondern auch Peyton durch irgendwas an den Tag des Konzerts erinnert worden wäre, das hätte die Storyline vielleicht noch ein bisschen interessanter gemacht. Allerdings muss ich auch sagen, dass der einzige Moment, der mich in dieser Folge wirklich berühren konnte, der war, als Lucas und Peyton sich am Schluss über diesen Tag unterhalten, beide in dem Wissen, dass sie eventuell nicht mehr lange die Chance haben, einen solchen Ausflug zu wiederholen.

You wanna roll like I roll? Then I'm going to the dance!

Jamie hatte in dieser Folge deutlich mehr Screentime als in den vorherigen, aber diesmal hat es mich bei weitem nicht so gestört wie in manchen anderen Folgen. Über die Glaubwürdigkeit eines Love Interests für einen Fünfjährigen will ich mal großzügig hinwegsehen – schließlich reden wir von dem altklugen James Lucas Scott, der sowieso viel zu viel mit Erwachsenen herumhängt, die ihr Liebesleben nicht auf die Reihe kriegen!

So unrealistisch sie also auch sein mag war die Story um Jamie und Madison trotzdem süß und wurde außerdem um einige tolle Szenen von Jamie und Skills erweitert. Zuerst der witzige Dialog auf Skills Couch (Jamie: "I don’t get it, I thought me and Madison had an unspoken connection." - Skills: "Nothing is unspoken with women!"), bei dem zumindest für mich mal wieder kaum ein Altersunterschied zwischen den beiden erkennbar war und dann natürlich der großartige Einlauf zum Ball in Zeitlupe, der sofort durch einen radikalen Schnitt gebrochen wird, als man die beiden ziemlich verloren und überhaupt nicht mehr cool beim Punsch stehen sieht. Dass für beide ein Happy End mit der jeweiligen Herzdame am Ende der Folge wartet, war ziemlich vorhersehbar, aber trotz allem hat mich dieser Handlungsstrang mit am besten unterhalten.

What if I just gave away my last chance?

Nicht ganz glücklich war ich mit den Storylines von Nathan und Haley in dieser Folge. Obwohl beide wichtige Entscheidungen zu treffen hatten, kam es mir fast so vor, als würde der Fokus viel mehr auf Devon bzw. Nick Lachey liegen und damit haben die Storys, die eigentlich durchaus Potential gehabt hätten, für mich deutlich an Tiefe verloren. Dass Nathan das Angebot aus Europa ablehnen würde, stand natürlich außer Frage, aber man hätte seine Zweifel und seine Überlegungen vielleicht doch in etwas mehr als zwei kleinen Szenen zeigen können, um wenigstens etwas Charakterarbeit zu leisten, wenn storytechnisch schon nichts wirklich voran geht. Denn eigentlich wissen wir nach dieser Folge nicht mehr als vorher: Nathan will immer noch in die NBA und er ist schon lange nicht mehr der egoistische Alleingänger auf dem Platz.

Bei Haley war es fast noch schlimmer, hier gab es im Prinzip überhaupt keine Erklärung, wieso sie sich plötzlich anders entscheidet und sich doch dazu entschließt, ihre Musik zu verkaufen. Nicht mal im Gespräch mit Nathan erwähnt sie das Angebot und ich bin wirklich gespannt, ob da noch irgendetwas kommt oder es diese Story nur gab, damit Nick Lachey ein neues Lied promoten kann, das darüber hinaus überhaupt nicht zum restlichen Soundtrack gepasst hat… Bitte in Zukunft mehr nachvollziehbare Aktionen der Hauptcharaktere anstatt tausend Ministorys um Nebencharas oder Gaststars, vor allem drei Folgen vor dem Finale!

Did you know that Chase lost his virginity to Brooke?

Das einzige, was Mia in dieser Folge beschäftigt, ist Chases Vergangenheit mit den Mädels aus Tree Hill. Daraus resultierten zwar ein paar ganz lustige Momente, aber mir kam die Story um die beiden zu sehr aus dem Nichts, als dass ich Mias Panik und ihren Ausraster wirklich nachvollziehen könnte. Vom Thema her war es einfach zu ernst für eine Nebenchara-Storyline, vor allem weil es dennoch relativ kurz abgehandelt wurde. Am meisten hat mich jedoch daran gestört, dass mit der Schlussszene plötzlich die schöne Beziehung von Chase und Brooke nicht nur der vierten, sondern auch der fünften Staffel geopfert wurde, um aus Mia und Chase etwas Besonderes zu machen. Als Zuschauer hat man allerdings viel zu wenig von dieser Beziehung und zu viel von Brooke und Chase gesehen, um ihm abzunehmen, dass er Brooke nicht geliebt hat – ärgerlich, wie die Autoren mal wieder ihre eigenen Storylines demontieren.

Fazit

Obwohl das Finale immer näher rückt und die bereits angerissenen Storylines durchaus Potential für sowohl dramatische als auch unterhaltsame Momente bieten, kann die Folge keine Spannung aufbauen. Da es über einige Strecken ziemlich langweilig war und mich außerdem die Hälfte der Handlungsstränge nicht wirklich überzeugen konnte, gibt es diesmal nur 6 Punkte.

Lena Stadelmann - myFanbase

Die Serie "One Tree Hill" ansehen:


Vorherige Review:
#6.20 Das kleine Supergenie
Alle ReviewsNächste Review:
#6.22 Zeig mir das Leben

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "One Tree Hill" über die Folge #6.21 Wenn Träume wahr werden diskutieren.