Bewertung

Review: #6.19 Die Schwarze Fee und das Erwachen der Nacht

Nachdem ich jetzt einige Folgen auf die Hintergrundgeschichte der Schwarzen Fee gewartet habe, ist es in dieser Episode endlich soweit. Nun bekommen wir einige Antworten und es wird enthüllt, warum die Fee Rumpelstilzchen als Säugling verlassen hat. Und wie ich bereits vermutet habe, ist dies nicht ganz freiwillig passiert.

"Evil was not born this winter, it was made. Fiona, it's you! You are the great evil! You and your son are destined to destroy each other!"

Nach Emma Swan und Aladdin lernen wir nun einen weiteren Retter kennen. Und es ist bzw. es war tatsächlich Rumpelstilzchen. Natürlich kommt diese Enthüllung sehr überraschend, denn wer hätte gedacht, dass der Dunkle ehemals ein Retter war? Schon zu Beginn der Folge wird dieses Geheimnis enthüllt, kurz nach Rumpels Geburt. Doch seine Mutter Fiona ist von der eigentlich frohen Botschaft, die ihr die Blaue Fee und Tiger Lily überbringen, überhaupt nicht begeistert. Denn wie wir in der Staffelpremiere von Jafar erfahren haben, ist den Rettern kein eigenes Happy End vergönnt. Sie verhelfen den anderen Menschen zu ihrem Happy End und sterben letztendlich durch die Hand eines Schurken. Damit Rumpel diesem Schicksal entgeht, setzt Fiona alle möglichen Hebel in Bewegung. Obwohl sie vorher eine normale Frau ohne magische Veranlagung war, verwandelt sie sich mit Tiger Lilys Zauberstab selbst in eine Fee. Ganz offen gesagt war diese Szene recht befremdlich anzusehen. Denn woher kannte sie auf einmal die passende Zauberspruchformel dazu? Diese Verwandlung wirkte nun doch etwas an den Haaren herbeigezogen. So wäre es aus meiner Sicht besser gewesen, wenn Fiona von Anfang an eine Fee gewesen wäre.

Auch ein wenig komisch wirkte das spätere Vorgehen von Fiona, um "das Böse" zu finden, welches ebenfalls in diesem Winter geboren werden sollte. Nachdem sie kein passendes Baby gefunden hat, welches eine Bedrohung für ihren Sohn darstellte, beschließt sie einfach mal eben so den dunklen Fluch zu erschaffen, welcher alle anderen in ein Reich ohne Magie befördern soll. Diese Geschichte hätte viel größeres Potenzial gehabt, vor allem da es immer so wirkte, als ob der Erfinder des dunklen Fluches der wohl mächtigste Schurke der Serie sei. An dieser Stelle muss ich gerade an die einstigen Worte von Maleficent denken. Diese sagte zu Regina: "Wer auch immer den Fluch erschaffen hat, lässt uns dagegen schon fast moralisch aussehen.". Denn wenn Fiona auch vorher keine Magie gehabt hat, dann wirkt es sehr befremdlich, dass sie kurz nach ihrer Verwandlung zur Fee mal eben so den mächtigsten Fluch aller Zeiten erschaffen hat. Außerdem hab ich mich bei der Zubereitung des Fluches gewundert, denn seit der ersten Staffel scheint dieser mit immer neuen Zutaten gebraut werden zu können. Normalerweise muss ja das Herz deren Person geopfert werden, welche die Person, die den Fluch aussprechen will, am meisten liebt. Nun hätte aber das Herz von Tiger Lily, die Rumpels gute Fee darstellte, anscheinend ausgereicht, um den Fluch zu aktivieren. Doch dazu ist es durch das Einschreiten der Blauen Fee nicht gekommen, was für mich den nächsten Störfaktor darstellte. Die Blaue Fee ist in der Vergangenheit vor allem durch ihr bestimmtes Handeln aufgefallen. Als Tinker Bell einst den Feenstaub stahl und sich ihren Anweisungen wiedersetzt hat, verlor die Blaue Fee, um es nett zu formulieren, den Glauben an sie, wodurch die Flügel von Tinker Bell verschwanden und sie keine Fee mehr war. So hätte die Blaue Fee Fiona auch gleich aufhalten können, denn wer könnte schon den dunklen Fluch aussprechen, ohne die Missgunst der Blauen Fee auf sich zu ziehen?

Ganz gut gefallen hat mir, dass die Schicksalsscheren wieder aufgegriffen wurden, die schon im Verlauf der ersten Staffelhälfte eine wichtige Rolle spielten. Aber auch dies hätte anders geregelt werden können. Wenn Tiger Lily nämlich schon von den Scheren gewusst hat, hätte sie diese Fiona von Anfang an auch gleich geben können, anstatt erstmal seelenruhig dabei zu zugucken, bis letztere fast mit dem Brauen des dunklen Fluches fertig ist, um dann kurz vor knapp noch einmal aufzuzeigen, dass es doch einen anderen Weg gibt. Die Schicksalsscheren stellen letztendlich nun auch den Grund dar, warum Rumpelstilzchen kein Retter geworden ist. Denn Fiona wendete die Scheren bei ihrem Sohn an, da dies aus ihrer Sicht die einzige Möglichkeit dargestellt hat, um sowohl ihre Kräfte zu behalten, als auch Rumpel zu schützen. Auf jeden Fall kann man sagen, dass sich Fiona und ihr Sohn in ihrem Verhalten sehr ähnlich sind. So haben beide den Weg auf die dunkle Seite eingeschlagen und sich geweigert ihre Macht herzugeben. Denn mit dieser Macht wollten beide ihr Kind beschützen, was bei beiden nicht funktioniert hat. Nun kann Mr. Gold wohl nicht mehr bestreiten, dass keine Familienähnlichkeit besteht.

Besonders gut gefallen an den Flashbackszenen hat mir der Twist, der sich am Ende herauskristallisiert hat. Nachdem sich Fiona durch die Bereitschaft, das Herz von Tiger Lily zu opfern, von der gelben bzw. goldenen Fee in die Schwarze Fee verwandelt hat, wird klar, dass sie diejenige ist, die den Untergang ihres Sohnes dargestellt hätte und es die Bestimmung gewesen wäre, dass sich Mutter und Sohn gegenseitig vernichten. So wird wieder der berühmte Satz aufgegriffen, dass das Böse nicht geboren sondern gemacht wurde. Doch da Fiona ihrem Sohn die Fähigkeiten des Retters genommen hat, wird auch diese Prophezeiung im Wind zerstreut. Letztendlich ist es die Blaue Fee, die Fiona in das dunkle Reich verbannt. Somit hat diese die ganze Zeit das Geheimnis um Mr. Golds Vergangenheit gewusst und sich nie darüber geäußert. Auch die Tatsache, dass damals behauptet wurde, dass Feen immer ehrlich sind, trifft auf die Blaue Fee wohl überhaupt nicht zu, die sich wohl eher an Pinocchio orientiert. Denn nach der Verbannung von Fiona lassen sie und Tiger Lily Malcolm in dem Glauben, dass Fiona bei dem Versuch, ihren Sohn zu retten, ums Leben gekommen ist.

"You know this whole driving thing is actually quite easy when you're trying to hit something!"

Nachdem Zelena ihre Magie geopfert hat, um die Pläne der Schwarzen Fee zu vereiteln, muss sie sich mit den Konsequenzen ihres Handelns auseinander setzen. Denn nun stellt sie fest, dass sie alles, was sie ansonsten mithilfe der Magie gelöst hat, nun selbst in die Hand nehmen muss und dass dies längst nicht so bequem ist. Innerhalb der Folge haben mir vor allem die Szenen zwischen Zelena und Regina gefallen. Wie in meinen letzten Kritiken schon angemerkt, wäre es schön gewesen, wenn sich die beiden Schwestern schon eher versöhnt hätten. Die Folge ist nämlich der beste Beweis, dass ein schwesterliches Verhältnis zwischen den Beiden hervorragend funktioniert und um einiges sehenswerter ist als der lang andauernde Krieg.

Da Zelena zusammen mit Henry und ihrer Tochter Robin die Stadt verlassen soll, falls die finale Schlacht verloren wird, muss diese nun das Autofahren lernen. In Storybrooke gibt es anscheinend aber keine Fahrschulen, sodass die Bürgermeisterin die Sache in ihre eigenen Hände nimmt. Obwohl Zelena anfängliche Schwierigkeiten mit dem Fahren hatte, musste ich lauthals lachen, als diese plötzlich aus heiterem Himmel angerast kam und die Schwarze Fee über den Haufen fuhr. Schön zu sehen ist auch, dass Zelena von Regina nun enger als je zuvor mit in ihre Pläne einbezogen wird, sodass sich diese nach dem Opfern ihrer Magie nicht nutzlos vorkommen muss. Denn einen größeren Vertrauensbeweis kann es für Zelena gar nicht geben, da Regina ihr die Erziehung von Henry anvertraut, sollten die Dinge schlecht ausgehen.

"I'll do anything for you son!"

Das Mr. Gold alles für seinen Sohn tun möchte, um diesen zu retten, hatte er bereits bewiesen, nachdem er der Mutter Oberin ihre Magie nahm, um damit das Schwert, welches Emma töten sollte, wiederherzustellen. Um dieses Mal abseits von der Schwarzen Fee ungestört mit Gideon reden zu können, befördert er Gideon, Emma und sich selbst in die Traumwelt, wo sie Fionas Geheimnis entdecken. An sich dienten diese Szenen lediglich zur Unterstützung der Rückblenden und hatten einzeln für sich gesehen keine große Relevanz. Letztendlich schaffte es Gold auch, dass Herz von Gideon zurückzubringen, wodurch er nun dichter an seinem ersehnten Familienglück ist als jemals zuvor.

"You may no longer be the savior, but one still stands. And tomorrow is a very special day for Emma Swan. Tomorrow is the day she dies!"

Nach der Aussprache mit seiner Mutter fragte diese Mr. Gold, ob er ihre Tat vergeben kann. Als er dann plötzlich zu den Anderen zurückkehrte, Gideons Herz zurückbrachte und verkündete, dass er die Schwarze Fee aus Storybrooke verbannt hat, konnte man als Zuschauer schon drei Kilometer gegen den Wind riechen, dass hier etwas gewaltig stinkt. Und tatsächlich weilt die Fee noch in Storybrooke und hat Mr. Gold scheinbar auf ihre Seite gezogen. Ich kann es an dieser Stelle überhaupt nicht einschätzen, ob Gold sich nun wirklich auf ihre Seite gestellt hat oder ob er dies lediglich vorgibt, um seine Familie zu schützen. Nachdem es bei Gold im Laufe der Serie überhaupt keine Charakterentwicklung gab, hoffe ich sehr, dass er die Schwarze Fee in Sicherheit wiegen will, aber trotzdem noch auf der Seite der Helden steht. Denn es wäre echt schade, wenn Gold Belle schon wieder belogen und nichts aus seinem bisherigen Verhalten gelernt hätte.

Nun da sich die Helden in Bezug auf die Schwarze Fee in Sicherheit wiegen, findet die Hochzeit von Emma und Hook am nächsten Tag statt. Die ersten Vorbereitungen dafür werden nun schon getroffen, da Hook Henry bittet, sein Trauzeuge zu sein, was mir gut gefällt. Und genau die Situation, dass sich alle Leute in Sicherheit wiegen, will sich die Schwarze Fee zunutze machen. Noch immer hält sie an ihrem Plan fest, Emma zu töten und will dies ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag umsetzen.

Fazit

Nachdem ich die Hintergrundgeschichte der Schwarzen Fee herbeigesehnt hab, muss ich nun rückblickend sagen, dass diese meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte. Denn letztendlich konnte das Potenzial dieser Geschichte nicht ausgeschöpft werden. Natürlich hatten die Szenen gute Ansätze, sodass ich noch knappe 7 Punkte vergebe. Nach der Hochzeit im Piloten von Snow und Charming wird in der nächsten Folge die nächste große Hochzeit anstehen, auf die ich mich sehr freue. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass Emma und Hook diesen besonderen Tag genießen können. Nach all den bestrittenen Abenteuern und Gefahren wäre es ihnen sehr zu wünschen. Allerdings sieht es eher danach aus, dass es in Bezug auf die Schwarze Fee einen Partycrasher geben wird und dass sie an Emmas eigentlich schönsten Tag des Lebens die finale Schlacht einläuten wird.

Marcel F. - myFanbase

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