Bewertung

Review: #6.17 Öffnet die Augen

Nach knapp zehn Folgen und mehreren Wochen Seriengeschehen ist es geschafft: Der Schlaffluch über Snow und David wurde gebrochen. Und dies ist auch zwingend nötig gewesen, denn wir rücken immer näher an den finalen Kampf heran und den kann Emma ja schlecht ohne ihre Eltern bestreiten.

"This is a sleeping curse, the Evil Queens placed on their shared heart. It was meant for one heart, but if we share that curse it might attenuate its power."

Obwohl es den Großteil der Folge so aussah, als würde der Schlaffluch mit der magischen Pixie-Blume gebrochen werden, hatten die Autoren eine ganz andere Auflösung in Petto. Um dem Schlaffluch ein für alle Mal den Garaus zu machen, plant Regina den Fluch auf die Bewohner Storybrookes zu verteilen, da die Böse Königin die Dosis für ein Herz verwendet hat, welches sich Snow und David teilen. An sich ist das natürlich eine gute Idee, allerdings war die Umsetzung ein wenig lächerlich. Wie beim Abendmahl in der Kirche wurde dann auch ein Becher mit dem Schlafzauber herumgegeben, aus dem jeder der Anwesenden einen Schluck genommen hat. Wenn man sich überlegt, dass knapp 20 Leute aus diesem winzigen Becher getrunken haben sollen, wirkt das ganze schon ein wenig grotesk. Die Hauptsache ist jedoch, dass der Fluch gebrochen wurde und dass Snow und David nun wieder eine normale Beziehung führen können.

Ebenfalls ein wenig merkwürdig wirkte das erste Aufeinandertreffen zwischen Hook und David, nachdem letzterer von den wahren Umständen in Bezug auf den Tod seines Vaters erfahren hat. Als David damals nach dem Mörder seines Vaters gesucht hat, war er aufbrausend und vollkommen emotionsgeleitet und wollte Albert Spencer, der er fälschlicherweise für den Schuldigen gehalten hat, sogar umbringen. Und nun klopft er Hook auf die Schulter, betont dass er sich ja stark verändert habe und die Tat bereits lange Zeit zurückliegt. So ganz passen diese verschiedenen Reaktionen von David nicht zusammen. Natürlich liegt diese Tat schon viele Jahrzehnte zurück, dennoch ändert sich nichts an der Tatsache, dass Hook für dessen Tod verantwortlich ist. Ich freue mich auch darüber, dass die Autoren in Bezug auf diese Storyline nicht noch weiteres Drama zwischen den Figuren produzieren und David dem Piraten sogar verzeihen kann, was ja große Charakterstärke beweist. Dennoch wäre aus meiner Sicht eine Aussprache zwischen den Beiden wichtig und auch notwendig gewesen. So hätte Hook sich zumindest bei ihm aufrichtig entschuldigen müssen bzw. sein Bedauern über diese Tat äußern sollen, damit David mit dieser Geschichte vollkommen abschließen kann. Stattdessen wurde dieses Thema, was sogar im Fokus einer kompletten Folge stand in genau 17 Sekunden(!!) abgeschlossen.

"One day Emma will find us!"

Im Gegensatz zu den bisherigen Folgen, in denen uns die Rückblenden stets in den Zauberwald oder ein anderes Reich geführt haben, verbleiben wir in dieser Folge innerhalb Storybrookes. Die Flashbacks führen uns in die Zeit, in der der dunkle Fluch über der Kleinstadt lag und Emma ungefähr zehn Jahre alt war. Besonders tragisch ist die Tatsache, dass Snow und David bereits in der Zeit des Fluches die Möglichkeit gehabt hätten, Emma zu sich zu holen. Auslöser der kompletten Situation war die Pixie Blume, durch die David aus seinem Koma aufwacht und sich an seine Vergangenheit im Märchenwald erinnert. Ebenfalls gewundert habe ich mich über die Tatsache, dass es lediglich einer Handberührung bedurfte, sodass Snow sich auch wieder an ihre Vergangenheit erinnern konnte. Da betont wurde, dass diese Blumen in Gegenwart von Bosheit erblühen, frage ich mich, warum wir die Blume nicht schon früher in Storybrooke gesehen haben, denn an Bösewichten hat es in Storybrooke wahrlich nicht gemangelt.

Auch Mr. Gold bekommt seine Erinnerungen zurück und zwar auf genau dieselbe Art, wie bei Emmas Ankunft, nämlich wenn der Name der Retterin erwähnt wird. Dieser ist auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Charmings ihre Tochter nicht zu sich holen, sondern letztendlich einen Vergessenstrank schlucken. Denn Emma wäre sonst zu früh in Storybrooke gelandet und hätte ihr Schicksal als Retterin nicht erfüllen können, da es ihr erst im Alter von 28 Jahren vorgesehen war. Im Groben und Ganzen haben mir die Flashbacks ganz gut gefallen. Was mich allerdings stört, ähnlich wie bei den Flashbacks aus Rumpels und Baelfires Vergangenheit ein paar Folgen zuvor, ist, wenn die gesamten Flashbackszenen einer Folge am Ende mit einem Vergessenstrank zunichte gemacht werden, sodass diese komplett irrelevant werden. Denn so wirken diese Szenen auf den Zuschauer immer extrem konstruiert, da am Ende jedes Mal ein Vergessenszauber notwendig ist, damit die zuvor gezeigten Geschehnisse auch weiterhin zueinander passen.

"You expect me to believe Killian Jones fell in love?"

In Neverland lernen wir in dieser Folge eine der berühmtesten Figuren aus der "Peter Pan"-Geschichte kennen, die bislang noch gar nicht erwähnt wurde: Tiger Lily. In der literarischen Vorlage von J.M. Barrie ist sie die Tochter eines Indianerhäuptlings. Nachdem sie von den Piraten um Captain Hook entführt wurde und zum Sterben an einem Felsen zurückgelassen wird, rettet Peter Pan diese. Ob Tiger Lily auch in der Märchenserie eine gemeinsame Vergangenheit mit Pan hat, ist noch ungewiss. Was wir aber schon mal sicher sagen können ist, dass sich die Autoren wie bei vielen anderen klassischen Figuren eine ganz eigene Version des Charakters erschaffen haben und die Ansätze ihrer Hintergrundgeschichte sehr spannend klingen. Denn Tiger Lily war damals eine Fee und sogar eng mit der Schwarzen Fee befreundet. Als diese sich der Dunkelheit zugewendet hat, legte sie freiwillig ihre Flügel ab und ging nach Neverland. Aus meiner Sicht hat diese Storyline großes Potenzial und ich hoffe, dass die Autoren dieses zu nutzen wissen. Allerdings hab ich mich gefragt, woher Tiger Lily weiß, dass die Schwarze Fee in Storybrooke ist und plant, Emma zu töten. Doch dies werden wir vermutlich nie erfahren.

"This time, I'm going to do it the right way. So, Emma Swan, what do you say? Will you marry me?"

Bevor die Verlorenen Jungen Hook schaden können, gelingt es Emma mithilfe der Pixie Blume, ein Portal zu erschaffen und ihren Geliebten zurück nach Storybrooke zu bringen. Da ich in meiner damaligen Review die Art kritisiert habe, wie Hooks Heiratsantrag umgesetzt wurde, hat es mir gut gefallen, dass dies nun nochmal und diesmal richtig angegangen wird. Natürlich ist es nur verständlich, dass Hook Emma diese Frage nach seiner Rückkehr schnellstmöglich noch einmal stellen will. Denn gerade in dieser Serie sollte man solche Vorhaben nicht auf die lange Bank schieben, da aus heiterem Himmel schnell eine neue Bedrohung oder generell etwas Unerwartetes auftauchen kann, was solche Pläne vereitelt. Gut gefallen hat mir auch, dass Hook seine Fehler eingestanden hat, bevor er Emma die Fragen aller Fragen gestellt hat. Und nachdem die Beiden nun endlich richtig verlobt sind, kann aus meiner Sicht die Hochzeit bald kommen.

In Bezug auf Hooks Rettung aus Neverland hat mich ein wenig verwundert, dass Tiger Lily nicht mit nach Storybrooke gekommen ist. Da sie und die Schwarze Fee eine gemeinsame Vergangenheit haben und ich derzeit am Spekulieren bin, dass auch Tiger Lily eine Retterin gewesen sein könnte, hätte ich erwartet, dass auch sie das Portal durchschreitet. Für die nächsten Folgen wünsche ich mir, dass wir Tiger Lily wiedersehen werden und dass es noch mehr Einblicke in ihre Geschichte geben wird.

"Oh when the darkness comes, you'll change your mind and then Rumplestilskin, we can finally be the family we were always meant to be!"

Nachdem sich die Schwarze Fee erst in der letzten Folge ihren Weg nach Storybrooke gebahnt hat, gibt es nun die von mir erwartete Konfrontation mit Mr. Gold, der gar nicht davon begeistert ist, dass seine Mutter nun ihr Unwesen in der Kleinstadt treibt. Vor allem in der Schlussszene wurde deutlich, dass die Fee sehr finstere Pläne für Storybrooke hegt. Ein Teil ihres Planes scheint wohl zu sein, dass sich Mr. Gold ihr freiwillig anschließt und dass sie, wie sie selbst betont, eine Familie werden. Wenn die Fee nun anscheinend doch so viel Wert darauf legt, eine Familie zu haben, frage ich mich, warum sie ihre Familie verlassen hat, bevor Rumpel überhaupt seinen Namen hatte. Allerdings könnte ich mir auch vorstellen, dass sie ihre Familie nicht freiwillig verlassen hat. Vielleicht wurde sie zu dieser Zeit in das dunkle Reich verbannt und hat deshalb andere Kinder entführt, da sie ihr eigenes Kind nicht aufwachsen sehen konnte.

Fazit

Obwohl die Episode mit einigen Szenen nicht besonders punkten konnte, fällt das Gesamtbild der Episode doch relativ solide aus und ich bin froh, dass der Schlaffluch über Snow und David nun endlich gebrochen wurde, selbst wenn mich die Vorgehensweise dabei nicht richtig überzeugen konnte. Vor allem der Aspekt, dass Tiger Lily nun mit in die Storyline um die Schwarze Fee eingebunden wird, gefällt mir richtig gut. Außerdem freue ich mich auf die Einblicke in die gemeinsame Vergangenheit der Beiden und bin gespannt, welche große Dunkelheit bald auf Storybrooke zukommen wird.

Marcel F. - myFanbase

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