Review: #4.07 Die Parallelwelt

Weihnachten ist bekanntlich die Zeit der Wunder. Passend dazu hat diese Weihnachtsepisode bei mir ein kleines Wunder bewirkt, denn eigentlich hatte mein Interesse an der Serie "O.C., California" bereits stark nachgelassen und wenn ich mir überhaupt noch Episoden angesehen habe, dann mehr als Lückenfüller. Doch diese Folge hat mir richtig gut gefallen, vermutlich deshalb, weil sie aus dem üblichen Schema der Serie ausbricht und eine ungewöhnliche Story zu bieten hat.

"O.C., California" meets "Star Trek"

Das Motiv des Paralleluniversums ist mittlerweile aus den Genres Science Fiction und Mystery kaum noch wegzudenken. In der Regel zeichnet sich ein Paralleluniversum dadurch aus, dass dort alle bekannten Personen andere Charakterzüge und eine andere Lebensgeschichte haben. Perfektioniert hat das Thema des Paralleluniversums die Mutter aller Science Fiction-Serien: "Star Trek". So zeigen uns die diversen "Star Trek"-Serien immer mal wieder Paralleluniversen, in denen es zwar auch die bekannten Charaktere gibt, diese dann aber statt grundgut ausgesprochen fies sind. Auch herrschen in so einem Paralleluniversum gerne mal Krieg und Gewalt, denn wichtige positive Ereignisse wie Friedensverträge sind nie passiert und sowieso ist alles schief gelaufen. Ja, ich gebe zu, ich habe auch immer gerne "Star Trek" geguckt und daher wäre mir, wie Taylor in dieser Episode, wohl auch der Begriff "Paralleluniversum" in den Sinn gekommen.

Natürlich ist "O.C., California" weder Science Fiction noch Mystery und das Thema Paralleluniversum hat in der Serie eigentlich nichts zu suchen. Dass Ryan und Taylor vom Dach stürzen, in tiefe Ohnmacht versinken und sich gemeinsam in einer Parallelwelt oder Traumwelt oder wie auch immer man es nennen will, wieder finden, ist nicht eben realistisch, aber es funktioniert trotzdem. Die ungewöhnliche Story wird ruhig und humorvoll erzählt, ganz ohne Übertreibungen. Schließlich wird Newport nicht plötzlich von Aliens regiert, auch haben sich die Cohens nicht auf einmal in Zombies verwandelt und Julie ist zwar auch in der Parallelwelt ein kleines Biest, aber ihr wachsen nicht plötzlich Schlangen aus dem Kopf und sie kann Menschen nicht mit ihrem Blick in Stein verwandeln.

Was wäre wenn ...

Letztlich geht es in dieser Episode um das beliebte "Was wäre wenn..." - Motiv. Ich hatte schon immer ein Faible dafür, denn es ist einfach faszinierend zu sehen, wie sich gewisse Personen hätten entwickeln können, wenn ein bestimmtes Ereignis schlecht statt gut ausgegangen wäre oder jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen hätte. Das "Was wäre wenn..." – Motiv bietet die Möglichkeit, mal aus der gewohnten Serienrealität auszubrechen und die Charaktere anders agieren zu lassen als sonst, was für den Zuschauer durchaus unterhaltsam ist.

Dead or Alive

Für einen kurzen Augenblick sieht es so aus, als würde es in dieser Episode zu einem Wiedersehen mit Marissa kommen, doch dann stellt sich heraus, dass sie auch in der Parallelwelt ums Leben gekommen ist und das sogar schon drei Jahre früher in Tijuana. Sicher wäre die Parallelwelt-Story perfekt gewesen, um Marissa noch einmal lebend zu zeigen, aber das man sich dagegen entschieden hat, macht Sinn, denn schließlich ging es in dieser ganzen Folge darum, dass Ryan seine Schuldgefühle überwindet, was schwer möglich gewesen wäre, wenn Marissa in einer Welt, in der Ryan nicht existiert, noch leben würde, denn das hieße im Umkehrschluss, dass Ryan Schuld an Marissas Tod trägt.

Immerhin hat man die Gelegenheit genutzt und mit Jimmy Cooper einen alten Bekannten, der in der eigentlichen Serienrealität keine Rolle mehr spielt, einzubauen, wobei man hier sicher die Möglichkeit gehabt hätte, noch weitere Personen zurückzuholen, z.B. Luke oder Caleb.

Fazit

Eine ungewöhnliche und unterhaltsame Episode, die mir gut gefallen hat.

Maret Hosemann – myFanbase

Die Serie "O.C., California" ansehen:

Episode jetzt bei iTunes
ansehen

Episode jetzt bei Amazon.de
ansehen

DVD jetzt bei Amazon.de
bestellen