Bewertung

Review: #3.24 Der Mann des Jahres

Ich muss ja mal sagen, diese Folge strotzte nur so vor Unlogik. Ich will jedoch hinzufügen, dass mich Logik bei Serien noch nie sehr interessiert hat, solange es in sich stimmig ist und die Unlogik einen Sinn hat. In dieser Folge gab es manche, die sinnvoll waren, andere wiederum auch nicht. Aber immer der Reihe nach.

Fangen wir mal mit einer nervigen Storyline an: Volchok. Die Sache fand ich eigentlich nur unnötig. Außer dass es für Ryan jetzt wieder eine Sorge mehr gibt, mit der er sich seine Zukunft verbauen könnte, hat die doch eigentlich nichts gebracht? Und warum ist Ryan nicht sofort weggelaufen, als der Alarm ertönte? Da brauchte Volchok ihn doch ohnehin nicht mehr... Nicht dass das für den Verlauf seines Abends einen Unterschied gemacht hätte, aber ich verstehe es einfach nicht. Außerdem geht mir Volchok langsam auf den Sack. Wenn er sich lustige Wortwechsel mit Ryan liefert, ist er ja ganz amüsant. Aber er ist auch wirklich ein armes Würstchen. Meine Güte! Was kann denn Ryan dafür, dass Volchoks eigenes Leben so scheiße verläuft? Immerhin ist er selbst ja auch nicht ganz unschuldig daran. Jeder macht sich sein Leben selbst, auch wenn andere vielleicht einfachere Voraussetzungen haben. Aber so ein selbst bemitleidendes Rumgejammere geht mir einfach nur auf den Keks. Ich verstehe sowieso nicht, wieso Ryan überhaupt auf den Deal eingegangen ist. Wem hätte man in dem Fall schon geglaubt – Volchok oder Ryan? Aber wahrscheinlich wollte er einfach kein Risiko eingehen wegen den zwei ab sofort wichtigsten C’s in seinem Leben: die Cohens und das College.

Dass Theresa weg ist, finde ich in Ordnung, die Beziehung ist einfach nichts mehr das wahre. Aber ich finde schon, dass alles ein wenig abrupt kam. Man hat richtiggehend gemerkt, dass sie nur für eine kurze Übergangsstory gut war und jetzt – so kurz vorm Finale – wieder gehen musste. Damit will ich allerdings nicht sagen, dass ich ihre Beweggründe nicht nachvollziehbar finde. Sie hat ein Kind, hat nun eine große Verantwortung und hat ihr Leben endlich in den Griff bekommen. Und es ist gut für sie, wenn sie dazu in der Lage ist, sich von all dem Übel loszusagen. Dass Ryan sich an Marissa wendet, fand ich gut. Ich verstehe auch nicht, warum immer gesagt wird, dass die beiden keine Freunde sein können. Das klappt doch bisher wirklich wunderbar…

Die Kaitlin-Story in der Folge fand ich sehr lustig und amüsant. Allerdings sind die Wortgefechte zwischen Kaitlin und ihrer Freundin im Original um einiges affiger und dadurch lustiger, da sie so eine eigenartige Jugendsprache benutzen, die wirklich absolut nicht geht… Unlogik hier: Dieser Trevor saß doch mit seinen Freunden nur ein paar Meter von Marissa und Kaitlin entfernt, als die sich unterhalten haben. Warum hat er die nicht gesehen, besonders da er mit Kaitlin ja diesen Zwist hat, und Marissa erkannt, als sie ihn reingelegt hat? Aber das war eine Unlogik, die mich wenig stört, da die Story, wie gesagt, recht amüsant war. Eigentlich das Amüsanteste an der Folge. Süß war v.a., als Trevor zunächst nicht auf Marissa reinfiel, und die dann meinte "Willst du mich jetzt nackt sehen oder nicht?". Ob sie diese resolute Art bei Volchok gelernt hat? Wer weiß das schon…

So, dann gab es ja noch zwei wichtige Sachen. Erst einmal die Summer-Seth-Geschichte, die wieder bis auf kleine Ausnahmen wenig amüsant war. Unlogisch hier schon wieder: Warum hat Summer Seth nicht einfach von der Serviette erzählt? Sie hatte ja wohl allen Grund, denn er hatte doch auch wieder gelogen… Und er hätte das nach seinen vielen Fehltritten sicher verstanden, was er ja am Ende auch getan hat. Dann fischt Summer "gaaanz unauffällig" auf Sandys Schreibtisch herum, ohne mal zu schauen, ob der sie vielleicht beobachtet… Aber das soll mir recht sein, denn ich bin auch froh, dass die Sache so endlich geklärt ist. Aber ich finde, so ist Summer eigentlich auch nicht viel besser als Seth. Oder sollte ich besser sagen "Sess"? Also, ganz im Ernst, Bianca Krahl sollte endlich mal das "th" lernen, denn, wenn sie als Summer noch einmal "Wo ist denn Sess?" sagt, krieg ich ernsthaft die Krise...

Andere Nebenstory war ja noch Julie, die sich so lieb für die Cohens einsetzt. Das fand ich wirklich sehr schön, denn die beiden haben ihr ja auch schon so oft aus der Patsche geholfen. Deshalb fand ich es dann auch gut, als Neil schließlich doch noch kam und diese netten Sachen gesagt hat.

Jetzt folgt auch gleich die Hauptstory, nämlich Sandy und Kirsten. Ich verstehe nicht wirklich, warum sich Sandy so über die "Mann des Jahres"- Auszeichnung freut. Das ist doch gar nicht sein Ding. Auf der anderen Seite finde ich es auch komisch, dass Julie überhaupt nichts von Sandys Wandel mitbekommen hat, da sie ihn ja immer noch für so unantastbar hält. Aber ich fand es wirklich schön von ihr, dass sie Kirsten die Wahrheit gesagt hat. Da hat man gemerkt, dass sich zwischen den beiden nun endgültig eine sehr gute Freundschaft entwickelt hat.

Dann Kirsten, die wieder trinkt, was ich irgendwie doch nachvollziehen kann. Immerhin gibt sie sich ja immer Mühe, aber Sandy will ihr einfach nicht zuhören. Dass man dann zum Alkohol greift, der ja nun wirklich nichts daran ändern kann, kann ich natürlich nicht verstehen, aber ich bin ja auch nicht alkoholkrank. Dass Seth sich so für seine Mutter einsetzt und sie schützen will, finde ich auch wirklich sehr schön. Bei ihm merkt man selten so eine innige Beziehung gegenüber seiner Mutter, fast schon eher bei Ryan und Kirsten. Dass er sich Sandy gegenüber so trotzig verhält, finde ich nur realistisch und glaubwürdig. Aber dass er seinem Vater nicht verzeihen will, finde ich schon eigenartig. Wenn man bedenkt, wie oft Summer ihm schon irgendeinen Mist verzeihen musste...

Dann endlich das lang erwartete klärende Gespräch zwischen Sandy und Kirsten. Wahrscheinlich hat ihn wirklich Kirstens Rückfall wieder zur Vernunft gebracht, aber sicher hatte es auch etwas mit Seths Lügen und der Klage zu tun. Er hat endlich erkannt, was das alles für einen Schaden angerichtet hat. Er hat ja auch nicht grundlegend seinen Charakter in ein paar Monaten geändert. Er hat eben einfach die ganze Zeit gedacht, er habe alles unter Kontrolle und tue niemandem damit weh. Als er jedoch bemerkt hat, dass er das doch tut, wurde er ganz schnell weich und man hat endlich wieder den alten Sandy gesehen. Es war aber ohnehin klar, dass die beiden sich vertragen, denn sie sind einfach das perfekte Paar, da kann man nichts Anderes sagen… Sandys Rede gefiel mir dann auch sehr gut. Sie mag vielleicht etwas künstlich und plötzlich rübergekommen sein. Aber ich finde, sie war typisch Sandy und hat gut gepasst. Endlich hat er wieder den selbstgerechten Moralapostel raushängen lassen. Das war ja auch Zeit...

Was ich dann wieder total unnötig fand, war der Brand in der Newport Group. Ich frage mich ernsthaft, was das sollte… Immerhin hat Sandy sich doch schon um entschieden, also kann diese Sache daran nichts mehr ändern. Falls jemandem klar ist, wofür die Autoren das eingebaut haben, soll die Person mir bitte eine Email schreiben. Da kam ja dann auch die absolut unlogischste Szene der ganzen Folge: Als Seth den noch rauchenden Joint ablegt, liegt alles um diesen herum auf dem Schreibtisch frei. Als der Joint jedoch in den Abfalleimer fällt, liegen über diesem Eimer plötzlich lauter Papierrollen, die herunterhängen... Na gut, so was regt mich normalerweise nicht auf, aber da ich in dem Fall den dramaturgischen Sinn des Brandes einfach nicht erkennen kann, finde ich schon, dass sie sich ein wenig mehr Mühe hätten geben können. Wo wir gerade bei unlogischen Dingen wären: Ich wüsste auch gerne, woher Julie eigentlich das Geld für Marissas College nehmen wollte? Von Neil? Oder hat sie plötzlich so einen reichen Geldsegen erhalten? Mit der Partneragentur wird sie ja auch keine Millionen verdienen...

Die Folge war wirklich nicht so der Bringer. Es waren ein paar lustige Sachen dabei, ansonsten aber auch viele nervige oder eher sogar langweilige. Positiv war jedenfalls, dass es endlich den lang ersehnten Sandy- Sinneswandel gegeben hat und er und Kirsten sich wieder vertragen haben. Ich bin der Meinung, dass man dieser Folge sehr angemerkt hat, dass sie die letzte vor dem großen Showdown war. Es sollten alle unnötigen Storys schnell noch beendet werden und einige andere vorbereitet, damit das Finale dann alles wiedergutmachen kann. Da kann man eigentlich nur hoffen, dass es das tut. Dieser Folge gebe ich, aber nur wegen einigen guten und wichtigen Stellen, noch sechs Punkte.

Nadine Watz - myFanbase

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