Bewertung

Review: #3.19 Der andere Ryan

Man könnte sich ja jetzt wieder über die Eindimensionalität der Titelübersetzung beschweren, die wieder nur einen Bruchteil der Story erfasst hat. Aber da es natürlich gar nicht meine Art ist, überbezahlte Sprachdiplomanden zu kritisieren, werde ich das an dieser Stelle unterlassen.

Ich kann jedenfalls sagen, dass mir die Folge sehr gut gefallen hat. Die Storylines fand ich gut und diejenigen, die ich nicht gut fand, wurden nicht allzu erschöpfend behandelt. Alles in allem also eine recht gute Folge meiner Meinung nach.

Aber ganz von vorne: Am besten fange ich mit der Storyline an, die ich nicht so gut fand. Das war natürlich die mit Sandy und Matt. Ich kann Matt wirklich gut verstehen, dass er so sauer ist. Immerhin hat er jede Menge in die Newport Group investiert, viel Zeit und auch sonst einiges geopfert und seine Beziehungen spielen lassen und dann will Sandy ihn einfach feuern. Ich finde es dann aber ziemlich ätzend, dass Sandy Griffin erzählt, dass Matt was gegen ihn in der Hand hat. Klar, geht ihm der Arsch auf Grundeis, aber ihm sollte auch klar sein, dass Griffin und seine Kumpanen nicht sonderlich mit Skrupeln behaftet sind. Die Aktion in Matts Wohnung war meiner Meinung nach abzusehen und Sandy hätte da viel früher eingreifen müssen. Aber vielleicht rafft Sandy ja jetzt endlich mal, was da mit ihm passiert. Um Kirsten kümmert er sich ja anscheinend gar nicht und das, wo seine Frau vor kurzem noch Alkoholikerin war. Hoffentlich geht ihm bald mal ein Licht auf. Ich will meinen geliebten, alten Sandy zurück *schnüff*.

Dann kommen wir zu einer meiner Lieblingsstorys der Folge: Seth und Kirsten. Das fand ich ja wirklich total süß von Seth, dass er sich mit seiner Mutter treffen wollte, nachdem er gesehen hat, dass Sandy sie versetzt hat. Dass er so komisch reagiert hat, als sie ihn dann mit zu den Anonymen Alkoholikern nahm, fand ich schon irgendwie blöd. Aber er ist ja dann doch geblieben. Wahrscheinlich fällt es ihm einfach schwer, sich damit zu konfrontieren, was verständlich ist, wenn man bedenkt, dass das Thema eigentlich seit Kirstens Rückkehr aus der Entzugsklinik totgeschwiegen wurde. Deshalb fand ich es umso besser, dass es nun auf diese Art und Weise wieder aufgegriffen wurde. Kirstens Dank an Seth war ja auch wirklich herzergreifend. Insgesamt hat mir das alles sehr gut gefallen.

So, dann als nächstes zu Sadie und Ryan. Ich muss sagen, dass mir die Beziehung im ersten Anlauf (als ich die Folgen das allererste Mal sah) nicht so gut gefallen und eher genervt hat. Auch weil es irgendwie so schnell ging alles. Aber jetzt gefallen mir die beiden wirklich super zusammen und besonders Ryan blüht ja total auf. Die Szene morgens beim Frühstück relativ am Anfang war absolut genial. Ich finde es gut, dass Ryan vorerst über seinen Beschützerkomplex hinweg ist. Er sollte sich da auch raushalten, denn was hat Marissa schon davon? Wenn er sich einmischen würde, würde ihr das wohl eher weniger gefallen und vielleicht würde sie dann aus Trotz sich noch bescheuerter verhalten.

Absolut cool war aber mal wieder die Szene, als er mit Volchoks Freunden geredet hat. Da kam ganz kurz der alte Atwood aus Staffel 1 wieder zum Vorschein. Aber im Großen und Ganzen gefällt es mir schon, dass er sich zu seinem Vorteil verändert hat. Er hat wieder seinen Verstand eingesetzt und Volchok in die Verantwortung gezogen. Das war ziemlich klug, denn es hat sich ja durchaus schon gezeigt, dass er auch ein Herz hat. Ist euch auch schon aufgefallen, dass Sadie eigentlich immer duscht, wenn Ryan sie besucht? Vielleicht finden die Stylisten einfach, dass ihre Haare nass besser aussehen, ich weiß ja auch nicht... Ich finde es schon verständlich, dass Ryan sich noch nicht allzu viele Gedanken über die Zukunft der beiden gemacht hat. Sie sind doch auch gerade mal 3 Sekunden zusammen. Daher denke ich nicht, dass es was damit zu tun hat, dass er noch nicht bereit ist. Dass Marissa aushilft, war wieder typisch. Es ist ja auch offensichtlich, dass sie Ryan immer noch liebt. Aber sie hat die Sache eben selbst versaut. Mit ihrem altbekannten Helfersyndrom hat sie ihm dann doch noch zu Sadie verholfen, was im Endeffekt schön war. Immerhin hat sogar sie erkannt, dass Sadie Ryan glücklich macht.

Das führt mich gleich zum nächsten Punkt. Nämlich die Aktion danach, als sie bei Volchok Drogen nimmt. Fand ich in den Moment irgendwie unnötig, ein anderer wäre vielleicht passender gewesen, aber da hab ich’s irgendwie nicht richtig verstanden. Aber vielleicht ist sie auch einfach zu gut für diese Welt... Ryans Ansprache schien bei Volchok ja wirklich Wirkung gezeigt zu haben. Aber ich finde es auf der anderen Seite auch gut, dass Marissa sich keine falschen Hoffnungen macht. Wie Volchok das alles vor sich verantworten kann, finde ich schon etwas bedenklich. Aber so soll es eben sein. Marissa hat ja bewiesen, dass sie weiß, worauf sie sich da einlässt.

Noch genialer war sie allerdings in Verbindung mit Summer. Erst die Szene, als Summer sie im Wohnwagen bestürmt, nachdem sie am Tag vorher mit Volchok im Bait Shop gesehen wurde. Das finde ich übrigens etwas komisch. Ich vermute ja, dass Marissa es darauf angelegt hat, weil sie auf Konfrontation gehen will. Vielleicht ein Hilfeschrei, ich kann mich da leider nicht hineinversetzen. Denn ihr ist ja wohl klar, dass die anderen auch ständig im Bait Shop sind. Also musste sie auch wissen, dass die sie früher oder später da sehen würden. Noch besser war dann der Zickenkrieg auf dem Schulparkplatz mit einem herrlichen Schlagabtausch, in dem Mischa zum ersten Mal halbwegs mit Rachel mithalten kann. Sehr schön auch ihr gemeinsames Frühstück mit den Sonnenbrillen auf. Mir gefällt irgendwie diese neue Marissa. Sie ist jedenfalls deutlich unterhaltsamer als die alte. Ich finde es einerseits ganz gut, dass Summer so reagiert, denn irgendwie hat sie auch Recht: Marissa müsste sich wirklich nicht so hängen lassen. Aber offensichtlich will sie das momentan einfach und Summer kann da auch nicht viel tun.

Genauso wenig wie die arme Julie. Nun ja, ganz so arm vielleicht nicht, irgendwo hat sie schon ein bisschen Schuld daran. Aber dass Neil ihr da so einen Druck auferlegt, finde ich blöd. Aber auch verständlich nach zwei gescheiterten Ehen. Wenigstens sorgt sich Julie endlich mal um Marissa, in letzter Zeit war sie ja wenig für sie da. Vielleicht kann sie ihr irgendwie helfen, aber das hat sie ja in den vergangenen Staffeln auch eher erfolglos versucht. Wir werden also sehen… Es war ja wirklich total lieb und niedlich, wie Summer Julie ausgeholfen hat. Anscheinend findet sie sich nun doch mit der Beziehung ab. Besonders da jetzt doch die Vermutung eingetreten ist und die beiden verlobt sind. Finde ich keine gute Idee, passt aber offensichtlich zu den beiden, zu Julie ja sowieso… Jetzt, wo Julie bei Neil wohnt, werden wir wohl nichts mehr von Gus hören. Schade, denn der war echt genial. Na ja, wenigstens gab es noch eine brillante Abschlussszene, als er auf Kirsten trifft. Das war wirklich ziemlich lustig. Aber wer weiß… Nach Neils Kommentaren kann es ja sogar sein, dass wir ihn bald wieder sehen.

Wie ich schon sagte, fand ich die Folge wieder richtig gut. Wenige nervige Szenen, viel Lustiges und Unterhaltsames war dabei, wofür in dieser Folge erstaunlicherweise besonders Marissa gesorgt hat. Ryan fand ich auch super und Seth und Kirsten sowieso, eigentlich hat nur das Krankenhaus genervt. Deshalb freue ich mich, dieser Folge 8 Punkte geben zu können.

Nadine Watz - myFanbase

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