Bewertung

Review: #3.08 Erste Wahl: Berkeley

Gerade erst hatte das neue Schuljahr für die Kids aus Newport angefangen und schon ist das Ende der 12. Klasse das Hauptthema – und damit verbunden die College-Bewerbungen. Die Folge ist nur mäßig interessant, durch das Thema "Colleges" aber richtungweisend für den restlichen Verlauf der Staffel bzw. Serie.

Seth ist eigentlich der einzige, der wirklich mit Enthusiasmus dabei ist, denn seit Jahren ist es sein großer Traum, aus Orange County wegzugehen. Sein Traum: Die Brown-Eliteuni in Rhode Island. Die Sache hat nur einen Haken: Rhode Island liegt an der Westküste der USA. Vor allem die sonnenverwöhnte Summer kann nicht verstehen, wie man freiwillig aus dem schönen Kalifornien wegziehen kann in eine Gegend, wo in den Wintermonaten dicke Winterpullis statt luftige Shirts angesagt sind.

Wie sie herausstellt, hat Seth auch tatsächlich einen wichtigen Faktor bei seinem Traum vergessen: Im Gegensatz zum 10jährigen Seth, der fleißig Internatspläne schmiedete, hat der jetzige Seth nun eine Freundin. Wie soll es mit ihm und Summer weitergehen, wenn sie tausende von Meilen voneinander entfernt leben? Ein paar Besuche im Jahr zu Thanksgiving und Weihnachten? Manchmal kann man wirklich kaum glauben, wie unbedarft er ist. Er ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass Summer sogar daran denkt, mit ihm Schluss zu machen. Sie geht zu ihrer Erz-Feindin Taylor, die auch auf die Brown gehen will, und wünscht den beiden alles Gute für ihre gemeinsame Zukunft.

Und siehe da: Taylor zeigt, dass sie doch ein menschliches Wesen ist. Sie weist Summer darauf hin, dass es neben der Brown noch andere Universitäten an der Ostküste gibt – an denen sogar sie eine Chance hätte, aufgenommen zu werden. Am Ende sind Summer und Seth wieder glücklich vereint – und setzen sich gegenseitig schon mal Wollmützen auf, um sich auf die Kälte der Ostküste vorzubereiten, denn sie wollen sich gemeinsam an den Unis dort bewerben.

Marissa legt ihre College-Pläne unterdessen lieber ganz auf Eis. Sie müsste ihren Schulverweis in den Bewerbungen erklären, und das würde alte Wunden wieder aufreißen. Also überlegt sie doch tatsächlich, mit Johnny und Chilli auf Surftour zu gehen, wenn Johnny den Wettbewerb gewinnt. Und wo kommt Ryan in ihren Plänen vor? Richtig, nirgends!

Sie hat aber auch wirklich ein Talent, von einem Moment auf den anderen alles bzw. alle zu vergessen, was bzw. wer ihr wichtig ist. Natürlich spielt dabei mal wieder ein Junge eine Rolle, nur leider nicht ihr Freund Ryan sondern Johnny. Johnny ist es dann indirekt auch, der sie erneut zum Nachdenken bringt. Nach einem schweren Unfall steht plötzlich seine Surfkarriere auf dem Spiel und Marissa kehrt reumütig zu Ryan zurück, wo die beiden endlich einmal wieder das tun, was in der Beziehung offenbar viel zu selten kommt: Reden. Trotzdem sieht es so aus, als hätten die beiden keine allzu rosige Zukunft – lange wird es sicher nicht mehr halten, und man muss kein Hellseher sein um zu ahnen, dass dabei ein gewisser, blonder Surfjunge eventuell eine Rolle spielen könnte… Spätestens jetzt, wo Johnny durch seinen Unfall eine schwere Zeit bevorsteht, wird in Marissa sicher wieder einmal der Beschützerinstinkt durchkommen. Und wohin das führt, haben wir ja beispielsweise bei Oliver gesehen.

Für die besten Lacher der Episode sorgt mal wieder die liebe Julie. Frisch im Wohnwagenpark angekommen muss sie sich dort mit ihrem schmuddeligen Vermieter Gus auseinander setzen, der ein Auge auf sie geworfen hat und sie ständig belästigt. Die Cooperschen Highlights:

"Gus, ich habe Deiner Frau doch gesagt, dass ich kein Interesse an einem Dreier habe!"

"Gus, ich habe eine Knarre!"

Von diesen urkomischen Aufeinandertreffen einmal abgesehen ist ihre Situation allerdings sehr tragisch. Immerhin kommt sie aus einer solchen Wohngegend und musste nun wieder dorthin zurückkehren. Julie Cooper ist wieder ganz unten angekommen. Beschämt traut sie sich auch nicht, ihrer Freundin Kirsten von ihrem "Umzug" zu erzählen, die jedoch bald misstrauisch wird und ihr auf die Schliche kommt. Und endlich hat auch Kirsten wieder eine Beschäftigung, denn sie bietet Julie samariterhaft an, ein gemeinsames Geschäft aufzumachen.

Und was macht eigentlich Sandy in der Episode? Nichts, außer Ryan und Marissa vermutlich zu einem Studienplatz an seiner Alma Mater Berkeley zu verhelfen. Andere Studenten müssen sich bewerben, wenn man Sandy Cohen heißt, reicht offenbar ein Telefonanruf und die Plätze werden reserviert. Aber noch sind die beiden ja nicht angenommen. Sandy ist auch der Einzige, auf den der Titel "Erste Wahl: Berkeley" wirklich passt, denn im Grunde genommen steht Berkeley für keines der Kids wirklich auf Platz eins, auch wenn Sandy sich das wünschen würde.

Auf jeden Fall hat diese Folge eines gezeigt: Allzu lange werden wir die Freunde nicht mehr zu viert in Newport sehen, denn schon bald werden sie zum Studieren die Stadt verlassen – wohin auch immer sie gehen werden.

Sandra G. – myFanbase

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