Bewertung

Review: #2.20 Der Deal

Ich mag diese Episode nicht. Klar, es ist (manchmal) schwer, eine "O.C., California"-Episode nicht zu mögen - auch wenn meine Liste natürlich lang wäre, wenn es um "schlechte" "O.C."-Episoden gehen würde -, aber auch wenn es eine Reihe an witzigen Szenen gab, konnte ich die Geschehnisse in dieser Folge nicht einordnen. Es geschieht meiner Meinung nach fast zu viel, um sich im Klaren zu sein, was man davon halten sollte, und so fällt es mir auch schwer, der Episode diese schwache Punktezahl zu geben. Vielleicht liegt es auch daran, dass es langsam aber sicher auf das Staffelfinale zugeht und die Episoden dadurch manchmal auch sehr seltsam werden.

Beginnen sollte man mit der Geschichte, die eigentlich für Spannung sorgen sollte. Eben, sollte. Von Spannung habe ich nämlich nichts bemerkt, da Sandys und Treys Observierung ganz klar an Detektivfilme bzw. Detektivserien wie "CSI: Den Tätern auf der Spur" erinnern sollte, aber es nicht wirklich gelang, Spannung aufzubauen. Vielleicht lag es aber auch an der Atmosphäre, die gar nicht Angstschweiß zum Vorschein brachte, sondern eher zum Partymachen motivierte. Immerhin wird die Spannung in "CSI" auch durch dramatisch-bedrohliche Musik erhalten, wenn sich düstere Gestalten in der Nacht umhertreiben. Einen Punkt muss man der Observierung jedoch zugestehen: die dunkle Nacht war durchaus vorhanden. Entwickelt sich "O.C." zu einer Krimiserie?

Nein, bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen. Nachdem sich Trey in der letzten Episode überraschend ins Gefängnis einsperren ließ, da er vorgab, dem Mädchen – Jess, oder? – die Drogen gegeben zu haben, wird er von Sandy auf Kaution aus dem Gefängnis geholt. Seth war schon weniger begeistert, als er kapierte, dass Trey wieder im Hause Cohen wohnt, da Seth dachte, Trey wäre tatsächlich der Übeltäter gewesen. Gut, da beginnt die bewegende Jagd nach dem wahren Übeltäter, durch den Jess im Pool gelandet ist. Ehrlich gesagt, fand ich Marissa, auch wenn sie nicht, und das muss ich zugeben, zu meinen Lieblingscharakteren der Serie gehört, in ihrem Teil der Episode wirklich sehr gut. Erklären kann ich dieses Phänomen beim besten Willen nicht, aber auf jeden Fall muss Marissa etwas getan haben, durch das ich ein wenig mehr "Sympathie" für sie dazu gewann. Ryan und seinen Zwang, Trey aus der Patsche zu helfen, kennen wir ja schon, aber dass er es nicht schon längst geahnt hat... Ryan!... Wach auf... Trey hat Jess gedeckt!

Trey und Jess sind ab dem Ende der Episode "zusammen", jedenfalls wissen wir ja schon, wie die Sache enden wird: Ryan wird früher oder später doch herausfinden, dass die beiden sich kannten, prügelt sich mit Trey (ich weiß, manche werden sich jetzt fragen, warum ich ausgerechnet von einer Prügelei spreche, aber mit wem hat sich Ryan noch nicht geprügelt?) und versucht, seinem Bruder (wieder einmal) aus dem Sumpf zu helfen, in dem Trey steckt.

Eine weitere Story um drei Charaktere der Serie, Seth, Summer und Zach, fand ich schon weitaus interessanter, aber immer noch nicht spannend, um das mal klarzustellen... Jedenfalls war es schön, dass Seth Summer in seine Comic-/Graphic-Novel-Welt integrieren wollte, aber so wirklich ging die Sache nicht glatt, wenn Summer letztendlich mit Zach verschwand, der Summer nun im Auto nach Newport mitnahm. Anfangs war es schon richtig bescheuert von Seth, dass er sich gegen das Konzert mit Summer und für das Treffen mit Reed entschied. Summers Wut war vollkommen verständlich und wenn sie noch immer Hintergedanken hat, Seth und Reed hätten ein Verhältnis, dann gibt Seth ihr wohl genügend Material zu dieser Theorie. Auch gegen Ende der Folge hin entschied sich Seth ein weiteres Mal für Reed und die Comicsache, aber wiederum gegen Summer. Zach kam ihr da sicherlich genau gelegen, da er auch gerade verschwinden wollte. Aber ist es nicht sonderbar, dass Zach schon sehr früh die Party mit den anderen Comic-Genies verließ, obwohl er ja selber einer der Comic-Schreiber ist? Außerdem gefiel mir Zachs unglaublich fieser Blick nicht, den er schon in #2.19 Die Überraschungsparty zum Ausdruck brachte. In dem Moment dachte ich mir: "Zach, du fieser Hund!" und empfand wenig Sympathie für ihn.

Die nächste Geschichte in dieser Episode bildeten Kirsten und Carter, deren "freundschaftliche" Beziehung immer verflixter wird. Kirsten hat nun mal wirklich Gefühle für Carter, auch wenn ich mir denke, dass sie sich in einer Zwickmühle befindet und sich zwischen Sandy und Carter entscheiden muss. Vielleicht kommt es auch nur mir so vor, aber es steht eine Ehekrise im Hause der Cohens an und auch Kirstens Alkoholkonsum ist nicht mehr normal. Entschuldigung, aber was denkt sich diese verrückte Frau? Mit Alkohol wird alles anders? Bitte, Drehbuchautoren, bringt doch endlich auf den Punkt, was ihr mit Kirstens tragischer Entwicklung erreichen/bewirken wollt! Ich denke, Kirsten hat in dieser Staffel schon genug durchgemacht und daher ist es sehr traurig, wie sich einst ein sehr beliebter Hauptcharakter "auslebt". Besser wäre nun auf jeden Fall, ihrem Leiden ein Ende zu setzen und Sandy nicht nur von ihrem Trinkproblem zu erzählen, sondern auch zu gestehen, dass sie etwas für Carter empfindet. Oder wer hat denn nicht Kirstens Blick gesehen, als die Bedienung nun doch eine Mitfahrgelegenheit hatte?

Zu guter Letzt wären da noch Julie und Caleb, die ein ernsthaftes Gespräch führten. Was Caleb wohl damit meinen wird, wenn er von einer "Diskussion mit Anwälten hinter geschlossenen Türen" redet? Es war natürlich klar, dass Caleb nach dem Zwischenfall bei den Cohens, bei dem (ein Teil von) Julies Vergangenheit ans Licht kam, nicht einfach wegsehen würde. Bei Julies kurzem Aufenthalt bei Lance, kurz nach dem Gespräch zwischen Caleb und ihr, stellt sich brutalerweise heraus, dass Lance in der Lage wäre, Caleb zu ermorden! Julies Antwort, sie wäre keine Mörderin, war meiner Meinung nach sehr vorbildlich und auch wenn dies gar nicht Julies Art ist, erkennt man kurz darauf, dass Julie doch Gefühle für Caleb hegt. Immerhin sollte man sich an Calebs "Sind das echte Tränen?" erinnern. Sehr schön, musste mir auch fast eine Träne verkneifen. Doch wenn ein aufmerksamer "O.C., California"-Seher Calebs Abgang mitbekommen hat, sah man auch, dass er kurz darauf schon einen seiner fiesen Gesichtsausdrücke aufsetzte.

Keine phänomenale Episode, die mir nur an wenigen Stellen gefallen hat. Für relativ schöne Szenen sorgten (teilweise) Julie und Caleb, aber auch traurige Momente wie die, in denen Kirsten und Carter vorgekommen sind, waren gar nicht mal so schlecht. Spannung gab es keine, auch wenn ich interessiert daran bin, wie die Sache mit Trey und Jess ausgeht...

Niko Nikolussi - myFanbase

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