Melinda Clarke in "Reaper - Ein teuflischer Job"
#1.09 Asche zu Asche

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In "Reaper" (2007 bis heute) geht es um den jungen Sam Oliver, dessen Eltern seine Seele vor seiner Geburt an den Teufel verkauft haben, die dieser an dessen 21. Geburtstag einfordert.

An seinem 21. Geburtstag erfährt Sam, dass seine Eltern seine Seele an den Teufel verkauft haben, woraufhin dieser (gespielt von Ray Wise) ihn zwingt, für ihn aus der Hölle entflohene Seelen wieder einzufangen. Gemeinsam mit seinen Freunden Sock (Tyler Labine) und Ben (Rick Gonzalez) übernimmt er die Aufgabe widerwillig und muss gleichzeitig sein Arbeits- und Liebesleben in den Griff bekommen. Denn Sam hat schon lange eine Schwäche für die hübsche Andi (Missy Peregrim), hat jedoch nicht den Mut, ihr seine Gefühle zu gestehen. Die weiß auch nichts von Sams "Zweitjob" und der hat alle Mühe, das vor ihr zu verbergen...

Die Geliebte des Teufels

Als ich bereits einige Wochen vor Ausstrahlung der Folge las, dass Melinda Clarke einen Gastauftritt in dieser Folge haben würde, war für mich klar, dass ich mir diese Episode definitiv ansehen musste. Als ich dann auch noch erfuhr, dass sie die Geliebte des Teufels spielen würde, war ich restlos überzeugt. In der Umsetzung sah das Ganze dann jedoch ein wenig anders aus, als man es sich vorgestellt hatte. Wenn man an die Geliebte der Ausgeburt des Bösen denkt, fällt einem ein rachsüchtiges Miststück ein, das allen um sich herum das Leben zur Hölle machen will. Genauer gesagt, denkt man vielleicht an eine kleine Julie Cooper, wenn man so will... Zumindest was die ersten ein, zwei Staffeln von "O.C., California" anbelangt, in der wir sie zunächst kennen und schließlich doch auch lieben gelernt haben. Die Rolle schien Melinda Clarke also quasi auf den Leib geschrieben.

Was man dann im Endeffekt in der Folge #1.09 Ashes to Ashes sieht, ist das völlige Gegenteil. Melinda spielt eine gutherzige, liebevolle Frau, die sich weder bewusst ist, dass ihr Geliebter der Teufel in Person ist, noch würde sie in ihrer Naivität irgendetwas dergleichen ahnen. Für sie ist er nur der liebe Jerry, der so viel zu tun hat, dass er nur selten Zeit für sie hat, doch sich immer um sie sorgt, wenn sie etwas benötigt. So trifft Mimi, wie sie in der Folge heißt, auch schließlich auf die Hauptfigur Sam, als der Teufel ihn beauftragt, bei Mimi eine Waschmaschine zu reparieren. Melinda Clarke gelingt der Wechsel der fiesen und intriganten Julie Cooper, wenn gegen Ende auch nicht mehr ganz so fies und nur noch wenig intrigant, zur herzlichen und fast schüchternen Mimi perfekt. Jedes Wort, jeden Gesichtsausdruck nimmt man ihr ab. Man bekommt fast Mitleid mit ihr, als man erfährt, dass sie ihr ganzes Leben auf Jerry ausgerichtet hat, für den sie auf den ersten Blick nicht mehr als eine Affäre zu sein scheint.

So kann man als Zuschauer nur allzu gut nachvollziehen, dass Sam mit allen Mitteln versucht, die Beziehung der beiden zu sabotieren und Mimi klar zu machen, dass sie etwas - oder besser jemand - Besseren verdient hat. Mimi bleibt die ganze Folge über sehr normal und natürlich, wirkt aber nie langweilig oder fad. Sie schafft es perfekt, der Rolle des Teufels ein wenig mehr Profil zu geben, denn gegen Ende entdeckt man, dass dieser offensichtlich mehr für das sanfte Wesen der Mimi empfunden hat, als er zugeben will. Nicht nur ist Mimi vom Charakter her das komplette Gegenteil von Julie Cooper, auch die Gestik und Mimik und sogar ihre Sprechweise sind anders. Ein eindeutiger Beweis für Melinda Clarkes Schauspieltalent, das wir leider viel zu selten zu Gesicht bekommen, da sie außer "O.C." nicht wirklich viel Nennenswertes gemacht hat. Etwas hat Mimi dann aber doch mit der Julie Cooper zumindest der vierten Staffel gemein: Ihre Tochter scheint ein direkter Nachkomme des Teufels zu sein...

Fazit

Wer Melinda Clarke mal in einer völlig anderen Rolle sehen will, der sollte sich diese Folge definitiv ansehen. Da "Reaper" trotz fortlaufender Handlungsstränge auch ein wenig von einem Procedural hat, kann man sich die Episode auch problemlos angucken, ohne die ganze Serie zu verfolgen. Obwohl ich andere Erwartungen hatte, hat mich Clarke restlos überzeugt und ich hoffe, sie in Zukunft noch häufiger in anderen Rollen zu sehen. Das Talent hat sie definitiv.

Nadine Watz - myFanbase

Zu den interessanten Gastauftritten in "Reaper - Ein teuflischer Job"