We Sing. We Dance. We Steal Things.

Die Sonne scheint wieder. Das Wasser beginnt sich zu wärmen. Die Natur beginnt sich zu färben. Es ist wieder Sommer. Und gleichzeitig präsentiert Jason Mraz seine erste Vorabsingle zu seinem neuen Album: "I'm Yours". Eine herzige, lockere und stets fröhlich stimmende Popnummer: "Listen to the music of the moment people dance 'n' sing / Were just one big family / It's our God-forsaken right to be loved". Wie geschaffen für diese ersten Sonnen- bzw. Sommertage. Und eine Hymne für einen, hoffentlich, perfekten Sommer. Ganz nach dem Motto: "We Sing. We Dance. We Steal Things."

Ganz geschmeichelt von diesem zuckersüßen "I'm Yours" stellen wir unsere Gehörgänge dem Album. Und gleich der Opener weiß sich zu beweisen. Das funkige "Make it mine" ist ein eingängiger und makelloser Popsong. Und spätestens hier macht Herr Mraz uns klar, dass uns bei den folgenden Nummern nur großes erwarten kann: "I don't wanna wait no more / I want to celebrate the whole world / I'm gonna make it mine / Because I'm following your joy". Eine große, schier unlösbare Aufgabe, die er sich da stellt.

In seinem Duett "Lucky" mit Newcomerin Colbie Caillatt, bei der eine Zusammenarbeit mit Mraz ganz oben auf dem Wunschzettel stand, wird uns eine der schönsten und doch gar nicht so kitschigen Liebeserklärungen der letzten Jahre aufgetischt. Und selbst Mraz selbst dürfte bei Worten wie diesen weiche Knie bekommen haben: "Boy I hear you in my dreams. / I hear your whisper across the sea. / I keep you with me in my heart. / You make it easier when life gets hard". Mehr wurde daraus aber nicht, zumindest konnte man dies der einschlägigen Presse noch nicht entnehmen. Und trotzdem, die Nummer ist so wunderbar soft, dass man ihr einfach nicht böse sein kann.

Auch die zweite Zusammenarbeit kann voll und ganz überzeugen. Hier nahm sich Mraz den britischen Überflieger James Morrison ("You Give Me Something", 2004) mit an Bord. Es entstand mit "Details in the fabric" ein ruhiger, sehr nachdenklicher Song. Gar nicht so ruhig wird es bei "Coyotes", bei dem Mraz sein Talent für das schnelle Singen ansatzweise einbringt, unterstützt durch einen Kinderchor im Refrain. Klasse.

Ganz zu hören bekommt man dieses Talent in "Dynamo of Volition". Dieses Lied bildet gleichzeitig, oder auch gerade deswegen, ohne Frage eines der Highlights des Albums. Ein wahres Reimfeuerwerk, unterstützt durch einen gekonnten Mix aus Funk und R'n'B. Erstklassig wie spaßig zugleich. Und spätestens hier wissen wir, warum es sich gelohnt hat, dass Mister Mraz seine geplante Pause über ein Jahr nicht ganz so wie gewollt durchhalten konnte. Welche Schande wäre es gewesen, wenn diese zahlreichen Ideen und Zusammenarbeiten einfach so verloren gegangen wären.

Fazit

"We Sing. We Dance. We Steal Things" ist ein durchdachtes, vielfältiges, keineswegs langweiliges und stets den richtigen Mix aus Reggae, Funk, Soul, R'n'B und Popmelodien findendes Schmuckstück. Auch wenn der stets sympathische Witz und sein unwiederstehlicher Charme gegenüber seinen Vorgängern etwas in der Romantik versinkt. Trotzdem, prinzipiell sollten dies die besten Voraussetzungen sein, auch den europäischen Musikmarkt zu erobern. Ich wünsche ihm dies von ganzem Herzen. Beide Daumen hoch!

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Anspieltipps

I'm Yours

Lucky

Dynamo of Volition

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