Bewertung

Review: #6.01 Flittern für die Ewigkeit

Der Sommer ist nun wohl offiziell vorbei. Manche Serien starten schon relative früh im September, doch die modernen Familien lassen sich meist erst Mitte oder sogar Ende des Monats sehen. Dies bedeutet, dass die Tage kürzer werden und man es sich auf der Couch vorm Fernseher gemütlich machen kann. "The long Honeymoon" legt einen guten Start hin und die Familien bleiben "unter sich", so dass sich der Zuschauer wieder an das normale Chaos gewöhnen kann. Die Dumphys erleben die schönsten Sommer ihres Lebens – allerdings nur weil ein Mitglied fehlt, Jay und Gloria hören auf auf ihr Äußeres zu achten und Cam versucht die Flitterwochen so lang wie möglich heraus zu zögern.

"My toes have been numb since my Quinceanera."

Fangen wir gleich mit dem schwächsten Glied der Kette an. Schlecht ist hier sehr böse ausgedrückt, aber im Vergleich zu den zwei anderen Geschichten ist die Story von Jay und Gloria nun mal schwach. Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob ich Gloria Recht geben kann. Hat sich Jay wirklich immer rausgeputzt? Daheim, meine ich. Ich habe natürlich nicht alle Folgen im Kopf, aber ich bin der Meinung, dass Jay sich auch schon in anderen Episoden altersgerecht angezogen aht. Und so schlecht sah es wirklich nicht aus. Wobei ich zugeben muss, die Brille schon sehr merkwürdig aussah. Allerdings hat Jay auch recht, wenn er Gloria beschuldigt, dass sie sich für sich selbst schick macht nicht unbedingt für ihn. Vielleicht ging es nur mir so; vielleicht war es aber auch so gewollt von den Autoren: Die "sich gehenlassende" Gloria sah sehr stark aus wie Claire in den ersten Staffeln als sie noch mehr Stress mit ihren Kindern hatte. Wahrscheinlich war es wirklich nur Zufall, aber wenn es beabsichtigt war, war es bestimmt ein Gruß an Claire. Seit Beginn der Serie beschwert sie sich, wie perfekt Gloria immer aussieht. Den Spieß einfach mal umzudrehen, hat mir gefallen.

Der Grund wieso sich beide streiten, ist weder besonders kreativ noch besonders gut. Dies ist aber nicht weiter schlimm. Bei "Modern Family" geht es immerhin um den Alltag im Familienleben und solche Streitereien drehen sich halt meist um Nichtigkeiten.

"My Hugs-band"

Streitigkeiten haben auch Mitchell und Cam. Bei den beiden entstehen aber auch nur immer Probleme, weil beide erst spät (am Ende der Folge) miteinander reden. Für den Zuschauer ist es ja eigentlich ganz gut so. Sonst würde bei dieser Familie nicht viel passieren. Ich kann Cam ganz ehrlich verstehen. Er will einfach so lange wie möglich an den Flitterwochen, und der damit einhergehenden Romantik, festhalten. Ich kann mir auch vorstellen, dass ein Kind bei einem Pärchen viel verändert. Doch gerade Cam sollte doch wissen, dass in einer Familie nicht nur Romantik zählt. Schließlich ist er immer derjenige, der die meiste Zeit mit Lily verbringt und in seiner Vaterrolle aufgeht.

Auch wenn ich Cam verstehen kann, so fand ich ihn ziemlich nervig in dieser Folge. Fast schon aufdringlich. Dies sorgt natürlich für sehr lustige Situationen, was für den Zuschauer sehr gut sein mag. An Mitchells Stelle hätte ich aber nicht so lange durchgehalten. Wie sich Cam auf der Arbeitsparty verhalten hat, war wirklich nur peinlich und vor dem Fernseher war Fremdschämen angesagt. Ich muss allerdings sagen, dass ich jede von Cams Überraschungen zu ihrem Sechsmonatigen ziemlich lustig fand. Das Bild der beiden, welches plötzlich hochgeschossen kommt oder die Ballons die von der Decke fallen. Der Höhepunkt war aber Lily, die als Amor auf Mitchell geschossen hat.

Ich mag Cam und Mitch, aber Cam war wirklich anstrengend. Nicht nur für Mitchell sondern auch für mich als Zuschauer. Man sollte hier erwähnen, dass es wie immer sehr gut gespielt ist. Und trotzdem. Eine "Modern Family"-Folge ist mit 22 Minuten meist zu kurz, als die Geschichte von Cam und Mitchell abgeschlossen war, war ich diesmal jedoch froh.

"We’re a family of fire starters, poison eaters, and online prostitutes"

Es ist wirklich interessant die Dunphys in Harmonie zu sehen. Besonders Claire und Phil sowie Haley und Luke verstehen sich prächtig. Claire mag nicht nur plötzlich Zauberei sondern macht sogar mit. Ich fand es übrigens sehr schön, dass das Verstecken hinter dem Zauberpult als Running Gag in der Folge fungierte. Auch die Dunphy-Kinder habe ich nie so höflich gesehen. Dass all dies daran liegt, dass Alex nicht daheim ist, liegt sogar nahe, sind doch die vier anderen mehr auf einer Wellenlänge als sie.

Ich weiß, "Modern Family" ist eine Comedyserie und man darf nichts, was dort passiert, (zu) ernst nehmen. Dass die Eltern allerdings versuchen die Tochter wieder in den schrecklichen Urlaub zu schicken, ist schon ziemlich böse. Allerdings aus Sicht der Familie verständlich, da sie endlich ein beschauliches und ruhiges Leben haben. Schön finde ich, dass Alex dann doch gebraucht wird, da sich die Familie sonst ins Verderben oder sogar Tod treiben würde. Wirklich witzig fand ich, dass Haley ohne es zu wissen sich, um mit Phils Worten zu sprechen, im Internet fast prostituiert. Umso schöner war dann auch die Zusammenfassung von den Kameraaufnahmen am Ende.

Fazit

#6.01 war keine grandiose Folge und auf Grund eines für mich zu nervigem Cam auch etwas unter dem normalen Durchschnitt. Aber "The long Honeymoon" ist ein solider Staffelauftakt, dem ich gerne sechs Punkte gebe. Nach der Sommerpause kann man den Familien ein paar Fehler auch schnell verzeihen.

Martin Thormann - myFanbase

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