Bewertung
Hoover, Colleen

Hope Forever

"Fuck all the firsts, Sky. The only thing that matters to me with you are the forevers."

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Inhalt

Bisher hat die 17-jährige Sky nicht viel gespürt, wenn sie mit Jungen zusammen war. Als sie auf Dean Holder trifft, kommen in ihr jedoch zum ersten Mal große Gefühle auf. Zu ihrem Glück erwidert Holder diese Gefühle und die beiden kommen sich näher. Obwohl ihr Miteinander perfekt zu sein scheint, kommen Sky Zweifel auf. Warum hat Holder so eine starke Anziehungskraft auf sie? Schließlich holt sie die Vergangenheit wieder ein und Sky erfährt, welches Geheimnis ihr neuer Freund hütet.

Kritik

Um Colleen Hoovers Roman "Hope Forever" brach ein großer Hype aus, als in Bücherforen und auf Blogs die ersten Rezensionen veröffentlicht wurden. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein simpler Jugendroman, eine Romanze zwischen zwei Jugendlichen, die sich zum ersten Mal in ihrem Leben verlieben. Zu Beginn des Buches wird zwar sogleich deutlich, dass beide einige Päckchen aus der Vergangenheit auf ihren Schultern zu tragen haben, doch letztendlich entwickelt sich zunächst alles typisch für einen Jugendroman dieser Art. Die beiden erleben sowohl schöne Momente als auch Auseinandersetzungen und Streitereien. Doch schon an dieser Stelle geht das Buch weit über einen einfachen Jugendroman hinaus, denn die Emotionen kochen stets hoch, sobald die beiden zusammen sind.

Der detaillierte und mit Metaphern angereicherte Schreibstil von Colleen Hoover passt wunderbar dazu, denn hier geht es nicht um irgendeine beliebige Teenieliebe, sondern um große Gefühle. Leider liest sich das Buch zeitweise wie ein Erotikroman, was für einen Jugendroman vielleicht dann doch nicht ganz angebracht ist. An vielen Stellen wirkt es so, als würde die Liebe zwischen Sky und Holder in erster Linie nur wegen ihrer sexuellen Anziehungskraft zueinander bestehen. Anstatt das Bedürfnis zu haben, miteinander zu reden und sich über ihre Erlebnisse auszutauschen, wird ständig nur von ihrem Verlangen, sich zu küssen und zu berühren, geschrieben und gesprochen.

Einige der Szenen, darunter vor allem die Worte von Holder an Sky und deren kontinuierliches Anschmachten von Holder, sind leider auch viel zu kitschig. Sicher ist es toll, tiefgründige Charaktere anstatt zwei oberflächliche Teenager zu haben, doch Holder wirkt an vielen Stellen für seine jungen Jahre viel zu erwachsen. Aus seinem Mund sprudelt eine Liebeserklärung nach der anderen heraus, wenn er mit Sky zusammen ist, was ich ab einem gewissen Punkt sehr störend fand, obwohl ich für solche Szenen eigentlich sehr empfänglich bin. Hier war es aber einfach zu viel. Der Grund, warum mich das Buch an der Stelle dennoch fesseln konnte und auch die seitenlang beschriebenen Treffen zwischen Sky und Holder nicht anstrengend zu lesen waren, obwohl an den Stellen meist kein Fortschritt in der Geschichte stattfand, war der angenehme Schreibstil der Autorin.

So richtig los geht es mit der Handlung des Buches aber eigentlich erst nach zwei Dritteln. Sky und Holder werden plötzlich von ihrer Vergangenheit wieder eingeholt und nach und nach wird aufgedeckt, was bereits alles vor dem Zeitpunkt, an dem der Roman einsetzt, passiert ist. Im Laufe der bisherigen Geschichte gab es bereits Andeutungen hierfür, doch wirklich spannend wird es erst ab diesem Punkt. Sky treffen die Erinnerungen mit voller Wucht, sodass sie einem an dieser Stelle nur leid tun kann. Die Inszenierung ist sehr gelungen, denn nachdem das Buch sich die ganze Zeit mit dem Kennenlernen zweier sich ineinander verliebenden Jugendlichen beschäftigt hat, hat man gar nicht mehr damit gerechnet, dass noch so eine tiefgehende und fesselnde Handlung aus dem Buch hervorgeht.

Mit den Enthüllungen aus der Vergangenheit endet die Geschichte nicht, sie fängt gerade erst an und alles geschieht plötzlich Schlag auf Schlag, sodass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten, denn jedes Detail, das man über den Ausgang des Buches weiß, würde einem die Spannung beim Lesen nehmen.

Fazit

Wenn man sich auf die Geschichte einlässt und keine Probleme mit einer Vielzahl an kitschigen Momenten hat, hat "Hope Forever" durchaus Potential dazu, zu einem absoluten Lieblingsroman zu werden. Die Handlung ist tiefgründig und dreht sich um viel mehr als die erste große Liebe, was wohl auch der Grund ist, warum Colleen Hoover mit ihrem Roman einen derartigen Begeisterungssturm ausgelöst hat. Für mich war es an vielen Stellen aber leider zu kitschig und im Nachhinein empfinde ich auch das Kennenlernen von Sky und Holder zu sehr in die Länge gezogen. Aufgrund des starken, emotionalen letzten Drittel des Buches reicht es aber dennoch für acht Punkte.

Laura Krebs - myFanbase
12.08.2015

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