Bewertung
Mafi, Tahereh

Ich fürchte mich nicht

"Niemand darf mich berühren. Berühr mich."

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Inhalt

Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht.

Kritik

Ich bin wirklich hin- und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Einerseits bietet es einen interessanten Handlungsverlauf, doch andererseits kam die erhoffte Spannung nicht wirklich auf. Tahereh Mafi hat einen außergewöhnlichen Schreibstil und es hat lange Zeit gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe. Andauernd gibt es durchgestrichene Passagen, welche "unausgesprochene" Gedanken von der Protagonistin Juliette darstellen.

Juliette ist ein großartiger Charakter, auch wenn sie zunächst sehr verschlossen und in sich gekehrt ist – verständlicherweise. Sie wurde ihr Leben lang von jedem wie eine Aussätzige behandelt, da sie die Fähigkeit besitzt, Leute mit einer Berührung zu töten. Aus diesem Grund versucht sie niemandem zu nahe zu kommen, um den Menschen kein Leid zu zufügen. Eigentlich hab ich mich relativ schnell mit Juliette angefreundet. Sie ist ein wirklich sympathischer Charakter und man kann ihr Handeln sehr gut nachvollziehen. Wäre ich in ihrer Situation, hätte ich vermutlich nichts wirklich anders gemacht, als sie.

Auch Adam habe ich relativ schnell ins Herz geschlossen. Er ist ein großartiger Held, der in allen seinen Facetten überzeugt. Am Anfang war ich mir nicht sicher, was ich von ihm halten soll, da er sich teilweise sehr daneben benommen hat. Als ich allerdings gemerkt habe, dass seine Gefühle für Juliette wirklich echt sind und er sich schon seit Jahren zu ihr hingezogen fühlt, konnte ich nicht anders, als ihn zu lieben. Er ist der erste Mensch auf der Welt, der sie so nimmt, wie sie wirklich ist. Die Liebesgeschichte der beiden Hauptcharaktere wird auf eine romantische Art und Weise geschildert, nimmt aber leider die komplette Handlung ein. Ich hätte mir gewünscht, mehr Dystopie und weniger Liebe zu lesen. Der Grundgedanke der Geschichte ist nämlich wirklich sehr interessant und gut durchdacht. Allerdings kommt dieser zu kurz und ich hoffe sehr, dass sich das im zweiten Band ändern wird.

Am meisten überzeugt hat mich der Anti-Held Warren mit seinen machtgierigen Charakterzügen. Er begehrt Juliette für das, was sie in seinen Augen ist – eine bildschöne und gefährliche Waffe. Ihn hat die Autorin wirklich realistisch dargestellt und ich kann sein Verhalten Juliette gegenüber sehr gut nachvollziehen. Sie ist etwas Besonderes, etwas Mächtiges, und es ist somit verständlich, dass er sich als Soldat so zu ihr hingezogen fühlt. Ich hoffe, dass wir noch mehr über ihn in im nächsten Band erfahren und die offenen Fragen sich klären werden.

Fazit

Ein relativ interessanter Trilogie-Auftakt, der viele offene Fragen und somit Raum für die weiteren zwei Bände lässt.

Sanny Binder - myFanbase
15.08.2012

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