Bewertung
Logan, Kate

Nicht alle Geister lieben mich

Die Fortsetzung zu "Der Geist, der mich liebte".

Foto: Copyright: 2011 - Verlag Carl Ueberreuter Ges.m.b.H., Wien
© 2011 - Verlag Carl Ueberreuter Ges.m.b.H., Wien

Inhalt

Kaum wurde Sam aus dem Krankenhaus entlassen und Nicholas bösartiger Bruder Adrian begraben, steht schon das nächste Problem vor der Tür. Denn der Sheriff von Cedars Creek hat Sam ins Visier genommen, um die merkwürdigen Ereignisse der letzten Wochen endlich ad acta legen zu können. Aber wie erklärt man einem Gesetzeshüter am besten, dass alles mit einem Geist und einem wahnsinnigen Hexer zusammenhängt, der Sam an den Kragen wollte, um unsterblich zu werden? Am besten gar nicht! Das dies ein Fehler ist, stellt sich leider erst spät heraus. Genauso wie die Tatsache, dass eine Liebesbeziehung mit einem Geist keine rosigen Zukunftsaussichten verspricht. Nicholas braucht Sams Atem, nur so kann er für kurze Momente lebendig werden und sie berühren. Blöd nur, dass er plötzlich eine unkontrollierbare Gier nach ihrem Atem entwickelt und Sam somit in große Gefahr bringt. Zu allem Überfluss wird Sam auch noch in ihrem eigenen Haus überfallen, muss sich mit einer neugierigen Reporterin herumschlagen und feststellen, dass nicht alle Geister liebenswürdige Geschöpfe sind.

Kritik

Vier Jahre sind ins Land gezogen, seit sich Sam und Nicholas, das ungleiche Paar aus "Der Geist, der mich liebte", mit einem unmöglichen Cliffhanger verabschiedet haben und scheinbar für immer von der Bildfläche verschwunden waren. Aber Achtung! Endlich hat das Warten ein Ende und Kate Logan alias Brigitte Melzer begeistert erneut ihre Fans. Denn Sam und Nicholas stürzen sich wiederholt in ein gespenstisches Abenteuer und stellen sich dabei aufkeimenden Problemen in Liebesangelegenheiten.

Wie findet man sich nach vier Jahren in einen Roman ein, an dessen Einzelheiten man sich nur noch vage erinnern kann? In diesem Fall kein Problem. Gleich zu Beginn gibt es einen kleinen Auffrischungskurs in Sachen "Der Geist, der mich liebte" und ergo findet man sofort Anschluss an die Ereignisse des ersten Teils und muss nicht großartig grübeln. Das geht hin und wieder zwar ein wenig auf Kosten des Erzähltempos (besonders, wenn man den ersten Teil gerade erst gelesen hat), ist aber gleichzeitig von Vorteil, da die Handlung direkt an den Vorgänger anknüpft.

Gewöhnungsbedürftig ist allerdings die Wahl der Perspektiven. Dieses Mal wird die Geschichte nicht nur aus Sams Sicht (Ich-Form) erzählt, sondern gleichzeitig erhält der Leser Einblicke in die Welt des wissbegierigen Sheriffs Travis und einer weiteren Person. Zuerst war ich davon überhaupt nicht begeistert, weil es der Geschichte einen Teil der Spannung raubt und man sofort im Bilde ist, was als nächstes kommen wird und welche Rolle bestimmte Personen von Anfang an spielen. Das ändert sich aber mit der Zeit und später ergibt alles einen Sinn. Zudem ist es zur Abwechslung eigentlich ganz erfrischend zu sehen, wie Sam sich einigermaßen in Sicherheit wiegt, der Sheriff sich aber nicht Lumpen lässt und der Sache weiterhin auf den Grund geht ... und eine tödliche Lawine auslöst, durch die alte Freunde und Feinde ins Spiel gebracht werden und die Story ordentlich an Fahrt gewinnt. Gruselige, spannende und überraschende Momente sind demnach wieder reichlich vorhanden, unterstrichen durch Sams sarkastischen Humor und Kate Logans lockerem Schreibstil.

Die Liebesgeschichte zwischen Sam und Nicholas wird dieses Mal ein kleines Stück weiter in den Mittelpunkt gerückt und erneut in jugendgerechter Form beschrieben. Die Kennenlernphase liegt nun hinter ihnen und der langweilige Alltagstrott kehrt zum Glück NICHT ein. Es wird wieder ein wenig romantisch und scheinbar unüberwindbare Probleme zwischen den beiden sind vorprogrammiert. Denn wie soll das gut gehen? Ein Mensch und ein Geist? Eigentlich ein No-Go. Aber natürlich gibt es für jedes Problem eine Lösung und kribbelige Augenblicke lassen nicht lange auf sich warten. Die Idee mit dem Atem, durch den Nicholas für kurze Momente sichtbar wird und mit Sam auf Tuchfüllung gehen kann, ist zugegeben nicht immer logisch, aber brillant. Wäre da nicht die ständige Gier nach mehr, die Nicholas fast um den Verstand bringt und seine Angebetete in Gefahr – hat Nicholas sich nicht unter Kontrolle und nimmt Sams kompletten Atem, wird er wieder lebendig, Sam hingegen würde sterben. Das dies eine Reihe von Diskussionen auslöst, ist kein Wunder, kann aber zwischenzeitlich ein wenig nerven.

Bleibt zum Schluss nur eines zu sagen: Wer sich erneut vor einem gemeinen Cliffhanger fürchtet, kann aufatmen. Allem Anschein nach ist die Geschichte um Sam und Nicholas nun endgültig erzählt und somit gibt es ein Ende, das sich sehen lassen kann. Für meinen Geschmack hat es sich die Autorin zwar ein bisschen zu einfach gemacht, schön ist es aber allemal. Außerdem gibt es im Anhang einen kleinen Ausblick, was später aus den einzelnen Charakteren geworden ist, nicht zu verwechseln mit einem Epilog.

Fazit

Nicht alles an dieser Paranormal Romance ist liebenswert, aber dennoch lesenswert. Wer sich schon im ersten Teil in Sam und Nicholas verliebte, wird es auch dieses Mal tun – nach leichten Startschwierigkeiten laufen die beiden erneut zur Höchstform auf und bescheren dem Leser ein kurzweiliges Schmökererlebnis der schaurig-schönen Art.

Zur Rezension von Band 1 "Der Geist, der mich liebte"

Doreen B. - myFanbase
06.03.2011

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