Bewertung
Wilson, Leah

Grey's Anatomy: Unautorisiert

Das Phänomen "Grey's Anatomy".

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Inhalt

Seit 2005 zieht die Serie "Grey's Anatomy" Milliarden von Zuschauern auf der ganzen Welt in ihren Bann. Mit großer Begeisterung diskutieren die Fans jede Woche das turbulente Liebesleben der Charaktere und beschäftigen sich mit den Ereignissen im fiktiven Seattle Grace Hospital. In dem Buch "Grey's Anatomy: Unautorisiert" sind es erfahrene Autoren und Journalisten, die als bekennende Fans von "Grey's Anatomy" über die Serie philosophieren und sich mit verschiedenen Themen auseinandersetzen, wie unter anderem mit der Beziehung von Meredith Grey und Derek Shepherd, mit dem Stellenwert der Mutterschaft in der Serie, mit der Rolle der Patienten und mit der Vorbildfunktion von Miranda Bailey.

Kritik

Die Zeiten, in denen man über eine Fernsehserie höchstens ein paar Zeilen in der Fernsehzeitschrift seines Vertrauens lesen konnte, sind lange vorbei. Mittlerweile gelten Fernsehserien als kleine Kulturphänomene, über die man sich ungeachtet regionaler Grenzen austauscht, die neue Trends setzen und die zu Kreativität anregen. Dem Fernsehen haftet längst nicht mehr der Makel der billigen, dem Kino untergeordneten Unterhaltung an, so dass es auch für Schriftsteller und Journalisten immer reizvoller wird, sich mit Fernsehserien zu beschäftigen und über diese zu schreiben.

In dem Buch "Grey's Anatomy: Unautorisiert" finden sich 14 Aufsätze von 14 verschiedenen Autoren, die sich mit mehreren Themen rund um "Grey's Anatomy" beschäftigen. Dabei werden die ersten drei Staffeln der Serie beleuchtet, denn die Texte wurden alle vor Beginn der vierten Staffel verfasst. Das Buch ist fraglos nicht für Leute geeignet, die "Grey's Anatomy" kaum oder gar nicht kennen und erst noch kennen lernen wollen, sondern für Fans, die genau wissen, um was es in "Grey's Anatomy" geht und noch tiefer in den Stoff eintauchen wollen. In den 14 Aufsätzen beschreiben die Autoren auf humorvolle Weise ihre Eindrücke und Interpretationen. Die Aufsätze sind so geschrieben, dass man als Fan der Serie oftmals schmunzeln und zustimmend nicken muss. In einigen der Ausätze wurden mir als "Grey's"-Fan der ersten Stunde, der alle Episoden kennt (und nicht nur einmal gesehen hat), doch noch einige Denkanstöße geliefert. Viele Motive und Zusammenhänge, die man als Zuschauer der Serie bisher nur beiläufig wahrgenommen hat, werden in den Aufsätzen gekonnt auf den Punkt gebracht, so dass man hinterher tatsächlich das Gefühl hat, seine Lieblingsserie noch ein Stück besser zu kennen und zu verstehen.

Ein wenig schade finde ich nur, dass in den Aufsätzen vor allem die romantischen Beziehungen in der Serie beleuchtet werden, ich hätte mich auch sehr über einen Text gefreut, der sich zum Beispiel mit der Freundschaft zwischen Meredith und Cristina befasst.

Fazit

Für Fans der Serie "Grey's Anatomy" ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert. Die Aufsätze sind humorvoll geschrieben und beinhalten interessante Aspekte.

Maret Hosemann - myFanbase
19.09.2008

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