Bewertung
von Kleist, Heinrich

Prinz Friedrich von Homburg

Prinz Friedrich von Homburg oder die Schlacht bei Fehrbellin.

Inhalt

Der Prinz Friedrich von Homburg, der bei Kurfürst Friedrich Wilhelm lebt, verliebt sich in seine Nichte Prinzessin Nathalie von Oranien. Während der Schlacht von Fehrbellin ist er dadurch so abgelenkt, dass er einen Befehl des Kurfürsten missachtet und angreift. Der Kurfürst steht vor der Entscheidung, ob er seinen Pflegesohn nun ins Gefängnis wirft oder nicht. Da der Kurfürst sich aber immer sehr streng an Gesetze hält, lässt er den Prinzen verurteilen und er soll hingerichtet werden.

Friedrich hätte nie gedacht, dass der Kurfürst, der immer wie ein Vater für ihn war, ihn ins Gefängnis werfen lässt. Prinzessin Nathalie hegt nun auch Gefühle für den Prinzen, weshalb sie mit dem Kurfürst spricht, der ebenfalls wie ein Vater für sie ist. Auf ihre Bitte hin ist er bereit, den Prinzen freizulassen, wenn dieser ihn nur darum bittet. Doch der Prinz hat mittlerweile seine Fehler eingesehen und will nun mit dem Tod für seine Verbrechen bestraft werden.

Kritik

Ich habe schon einige Bücher gelesen, die im 19. Jahrhundert geschrieben wurden. Meistens sind diese Bücher ja in schwer zu lesender Sprache verfasst und oft sprechen sie einen vom Thema her nicht an, da man sich keineswegs mit den Personen identifizieren kann. Die Sprache in "Prinz Friedrich von Homburg" ist im Vergleich zu anderen Büchern doch noch recht einfach geschrieben. Etwas schwerer wird es erst durch das Reimschema, das Kleist während des ganzen Buches beibehalten hat. Mich in die Handlung hineinzuversetzen gelang mir nicht so gut, da es wie gesagt um adlige Leute und Ritter geht, vor allem aber um eine große Schlacht.

Was teilweise auch noch in die heutige Zeit passt, ist die Thematik. Es geht um den Gegensatz von Gefühl und Gesetz. Der Prinz ist sehr träumerisch zu Beginn und hört auf seine Gefühle, während der Kurfürst das Gegenteil ist: Er hält sich strikt an Gesetze und erwartet das auch von anderen. Zum Ende hin wechseln die beiden allerdings die Seiten. Der Prinz will sich an das Gesetz halten und gehorchen und der Kurfürst lässt sich von seiner Adoptivtochter Nathalie beeinflussen.

Das Besondere an den Büchern von Kleist ist, dass einem bei genauerem Betrachten eines jeden Satzes und eines jeden Wortes auffällt, dass alles seine bestimmte Bedeutung hat. Kein Wort ist überflüssig oder nicht passend. Das macht das Lesen sehr interessant, wenn man sich Zeit dafür nimmt, beim Lesen auf alles zu achten, aber manchmal ist es auch etwas irreführend.

Fazit

Ein interessantes Buch, auch wenn es vermutlich nicht viele sehr mögen werden und einige es absolut nicht leiden können. Doch ich empfehle jedem, der sich für Literatur interessiert, es einmal zu lesen. Allein schon deshalb, um sich Gedanken darüber zu machen, was Kleist mit seinem letzten Werk, nach dessen Fertigstellung er Selbstmord beging, ausdrücken und uns sagen wollte.

Vivien B. - myFanbase
14.11.2007

Diskussion zu diesem Buch