Bewertung

Review: #4.09 Klaus und Greta

Ach Mensch, was für eine launenhafte Season! Da glaubt man, das Beste schon längst in der vergangenen Staffel gesehen zu haben, und dann läuft einem doch tatsächlich so eine Episode über den Weg, die von vorne bis hinten absolut herrlich ist und sowohl meine Lachmuskeln strapazieren als auch mein Herz höher schlagen lassen hat.

Liz' Tollpatschigkeit führt dazu, dass ihr Cousin Randy, den sie in betrunkenem Zustand während einer Familienfeier als schwul geoutet hat, bei ihr in New York vorbeischaut, und sie mit ihm so ihre Sorgen hat, als er sich sofort in das New Yorker Nachtleben stürzt und all das aufholt, was ihm bisher unter den strengen Fittichen seiner Eltern verwehrt blieb. Das war zwar unterhaltsam, aber eben doch nicht so gut wie Jacks Plot. Umso lustiger war schließlich das Ende, als Liz mit James Franco und seinem Anime-Kissen einen One-Night-Stand hat, was ganz im Sinne der Originalität dieser Serie verläuft und dem Zuschauer auch am Ende keine ruhige Verschnaufpause gönnt. In solchen Momenten muss man sich schon fragen, wie sehr Schauspieler, die sich in der Serie selbst spielen, auch über sich selbst Scherze machen und lachen können - ich habe mich jedenfalls sehr über James Franco amüsiert, vor allem das erste Gespräch mit Jenna und Liz und seinem Agenten war zum Niederknien:

James: "I'm not in love with a body pillow! I mean, it's crazy!"

Liz: "Then why is that here?" [Liz zeigt auf das Körper-Kissen]

James: "Why? I mean... why is this table here? Why is that lamp here? Kamiko is [das Kissen]... It is here like any other object. Objects are made by men and used for many purposes, but we never love objects.")

James' intensiver Blick hat der Szene den Rest gegeben, sowie Jenna, die natürlich gleich darauf angesprungen ist – schon allein deswegen, WEIL es nun mal James Franco ist -, mit ihm eine Fake-Beziehung einzugehen. Als absoluter Höhepunkt der Storyline erwies sich schließlich aber der gefakte Streit zwischen den beiden, der kurioserweise auch noch tatsächlich hinter verschlossenen Türen verlief (was die komplette Veräppelung von Hollywood und den Starallüren noch komischer gemacht hat...):

Jenna: "Don't lemon your life. Be happy."

James: "I'm the actor James Franco, damn it, and I'm in love with a Japanese body pillow."

Und abschließend noch ein Wort zu Jacks niedlicher Story, die ja anfangs ganz witzig war (schon beginnend mit Liz' Frage, ob Jack sich über die Feiertage die Haare gefärbt hat), sich dann aber im Laufe der Folge tatsächlich zu so einer Geschichte entwickelt hat, die einem echt nahe geht. Da wünscht man sich einfach, dass Julianne Moore gleich in der nächsten Folge wieder dabei ist und dann auch bleibt, um für Jack, nach all den Enttäuschungen, endlich das letzte Stück des Puzzles zu sein, das ihm noch für ein vollkommenes Glück fehlt. Dadurch, dass Cerie und insbesondere Kenneth ("It will be like 'The Da Vinci Code'!") dieses Mal wieder so stark mit einbezogen wurden, verdient die Episode glatt noch Extrapunkte – so liefert man uns wunderbare Szenen, zum Beispiel, wie Jack darauf besteht, dass Kenneth durch die Hundeklappe kriecht (der dabei seine Hose auszieht, um durchzukommen – köstlich), um ihm aufzusperren, Kenneth, der von sich aus Versehen mit der Cam ein Foto schießt ("It just took a little picture of me with that camera thing!") und später einfach die Nachricht, die Jack Nancy an Silvester geschickt hat, löscht. Der Bezug, der hier, wie schon so oft in der Serie, zum Deutschen hergestellt wurde, gibt der Story den letzten Schliff und macht sie durch und durch zum einzigartigen Highlight der Episode, was entgegen aller Kritik der letzten Zeit beweist, dass es Tina Fey und Co. bestimmt nicht an Ideenreichtum mangelt.

Niko Nikolussi - myFanbase

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