Bewertung

Review: #3.08 Nacht auf der Sonne

Diese Folge konnte leider nicht ganz mit den sehr guten letzten mithalten, da sie über weite Strecken eher langweilig und ereignislos war. Erst in den letzten zehn Minuten zog man wieder ordentlich an und brachte einiges an Spannung mit hinein, die ein Warten auf die nächste Episode umso schwerer gemacht. So gesehen war die Folge also doch nicht so erfolglos, wie es auf den ersten Blick wirkt.

From the day we met it's been one long, bloody fight. And I keep waiting for it to be over.

Eigentlich ein ganz schöner Satz, der auch viel über die Beziehung der beiden aussagt. Wenn man sich auf diese Szene zu Beginn mit Sookie und Bill eingelassen hat, war sie eigentlich auch schön traurig. Aber dadurch wird das Ende irgendwie nur noch seltsamer und als Zuschauer weiß ich damit nicht so recht etwas anzufangen. Aber wahrscheinlich ist es einfach typisch "[menu=True Blood]" und ich muss mich halt damit abfinden. Ich persönlich hatte aber eher das Gefühl, dass man damit der Szene und auch dem weiteren Verlauf in dieser Richtung innerhalb der Folge ein wenig die doch angemessene Schwere nimmt.

Zwischendurch müssen wir uns dann ansehen, wie Sookie und Alcide sich näherkommen, was ich einfach überhaupt nicht einsehen will. Ich bin weder Bill/Sookie- noch Sookie/Irgendwer-sonst-Shipper, aber auch wenn die beiden oberflächlich durchaus Chemie haben, verstehe ich momentan erstens überhaupt nicht Alcides Rolle innerhalb der Serie (also, was er überhaupt hier macht, meiner Meinung nach erfüllt er bisher jedenfalls keinerlei Funktionen, die nicht auch jemand anderes übernehmen hätte können) und zweitens, warum er und Sookie jetzt irgendwie zusammengedrängt werden sollen. Noch dazu, wo beide eigentlich in jemand anderen verliebt sind und eine Beziehung dieser beiden überhaupt keinen wirklichen Zweck innerhalb der Serie erfüllen würde – außer man wollte eben jemand Neuen einführen, um Sookie von Bill loszubekommen. Ein Kunstgriff, den ich allgemein in Serien hasse. Als ob das nicht auch anders funktionieren würde...

Schön fand ich hingegen, wie freudig Jessica ihren Mentor begrüßte und dass sie sich nicht gefallen ließ, von ihm weggestoßen zu werden. Das bietet einerseits eben die Möglichkeit, Bill auch weiterhin in die Serie einzubinden, wenn er und Sookie sich denn nun mal tatsächlich trennen sollten, und andererseits gibt es ihm auf persönlicher Ebene eben auch eine Art Aufgabe, um sich von der Trennung abzulenken. Zwar hätte ich mich mehr darüber gefreut, wenn Pam, die meiner Meinung nach ironischerweise in ihrer ersten Staffel als Hauptcharakter irgendwie weniger Screentime und Story zu haben scheint als zuvor, diese Aufgabe übernommen hätte, aber das bleibt wohl weiterhin mein Wunschtraum. Die beiden teilten jedenfalls einen schönen Moment, als Bill Jessica das Kämpfen beibringt und beide anschließend über ihre gebrochenen Herzen sprechen. Bekommen wir endlich doch die Vater-Tochter-Story, auf die wir doch alle insgeheim gehofft haben?

How very sexist of you, Bill. When it comes to killing, I've always been an equal opportunist.

So ganz habe ich immer noch nicht verstanden, ob Talbot von Russells Plan mit Sophie-Anne gar nicht wusste oder sich nur nicht darüber im Klaren war, dass diese jetzt bei ihnen einziehen würde. Jedenfalls fand ich, dass er fast noch zu gelassen reagiert hatte, sollte ersteres vorgelegen haben. Er hat sich ja auch hauptsächlich über ihren Einzug aufgeregt. Eric verhält sich in dieser Folge weiterhin sehr geschickt und gibt in Sachen Arschkriecherei wirklich alles und wirkt dabei auch noch verdammt überzeugend. Ich bin schon sehr gespannt, ob Russell sofort herausfinden wird, dass Eric hinter Talbots Tod steckt. Eigentlich hat er ja kaum einen Ausweg, immerhin müssen die Wachen gewusst haben, wer sich im Zimmer befindet. So schnell hab ich Erics Rache jedenfalls nicht erwartet und kann kaum erwarten, wie es dahingehend weitergeht. Da Russell so ein starker und mächtiger Vampir ist, erscheint es nicht gerade glaubwürdig, dass Eric etwas gegen ihn ausrichten kann. Andererseits hat Russell gerade den Magister umgebracht, was sicherlich auch für ihn Konsequenzen haben wird. Auch Bill ist mutig und provoziert Russell am Ende ordentlich. Glück hat er, dass Eric gleichzeitig waltet. Andererseits war es auch sehr heldenhaft von ihm, dass er sich für Jessica geopfert hat.

Natürlich war das nicht das einzig Spannende. Auch Sookie bekommt eine seltsame Botschaft von Eric über ihre Cousine Hadley. Wenn Eric Sookie so deutlich machen will, dass sie Bill nicht trauen kann, hat er sicher etwas mit dem Geheimnis zu tun, dass er über Sookie erfahren hat. Oder ging es ihm vielleicht um etwas Anderes? Auf der anderen Seite kann ich auch nicht wirklich glauben, dass Bill nicht vertrauenswürdig ist. Wir sehen ja auch die andere Seite von ihm und diese Liebe zu Sookie kann er bzw. wird er in diesen Situationen wohl kaum spielen. Womöglich wird das, was auch immer dahinter steckt, aber einen Bruch für die beiden bedeuten. Der ganze Endkampf war interessant und nervenaufreibend und auch Sookie erweist sich wieder als gute Kämpferin, die Debbie geschickt einschüchtert und ihr somit die Rache verwehrt.

Was sonst noch geschah...

  • Nun haben wir also Gewissheit, dass Arlenes Baby von Rene ist. Das wirft allerdings nur weitere Fragen über die anscheinend sehr knapp bemessene Zeit auf, die zwischen den einzelnen Folgen und Staffeln vergeht. Wenn wir bei Staffel 5 angelangt sind, haben wir es dann vielleicht auch endlich ins nächste Jahr geschafft. Schon etwas seltsam. Aber gut, die Serie geht ja eigentlich nicht auf aktuelle Events ein, so dass es da keine wirklichen Probleme geben sollte. Ob das jetzt so eine sinnvolle Geschichte werden wird, ist die weitere Frage, die sich stellt. Bisher habe ich jedenfalls keinen Plan, wohin das Ganze führen soll. Bösartiges Monsterbaby? Ich glaube es kaum... Auch wenn es für die Serie nicht unbedingt überraschend wäre.

  • "Jason, please just tell me you ain't gonna do anything stupid." Ach, Sookie, wie naiv bist du eigentlich? Er kann doch nicht anders. Und leider entwickelt sich Jason wieder in eine Staffel-1-Dummheits-Richtung zurück. In Staffel 2 war er wenigstens auf eine amüsante Art und Weise dämlich, aber momentan ist es wieder nur nervig. Er verhält sich total bescheuert, als er Crystals Vater aufsucht und ihm droht. Die Story wird dadurch jedenfalls nicht interessanter. Lediglich schaut es nun danach aus, als seien Crystal und ihre Familie Werwölfe, da sie immerhin auch von dem Geruchaufnehmen spricht.

  • Tara nervt weiterhin durch ihre extreme Mimik und auch sonstige nervige Eigenschaften, so dass ich mir langsam wünschte, Franklin wäre doch noch nicht tot (immerhin haben wir ihn nicht wirklich sterben sehen wie bspw. Talbot und den Magister) und würde sie noch nachträglich in eine Vampirin verwandeln. Immerhin hat sie jetzt ihren Wunsch zu leben wiedergefunden, muss sich aber gleichzeitig mit den elenden Sexträumen quälen, weil sie Franklins Blut getrunken hat. So weit, so schlecht.

  • Sams Familienstory entwickelt sich weiterhin in eine sehr gewöhnliche Richtung, was mich immer noch verwirrt. Die Mutter der beiden hat aber auch Nerven, von Sam auch noch Geld zu fordern und sogar mehr zu wollen, als der ihr welches gibt. Derweil spielt Tommy sich wie der Größte auf, nun da er Unterstützung von Sam hat. So leicht kann man jemandem diese Angewohnheiten wahrscheinlich einfach nicht austreiben. Aber er und Jessica? Bitte nicht.

  • Es gibt wieder mal eine neue Kellnerin im Merlotte's. Ob das wieder irgendeine komische Story bringt? Mal sehen. Aber es war durchaus lustig, als Arlene Sam die Neue vorstellt und gleich anfügt: "Please don't sleep with her."

  • Noch etwas Erfreuliches gab es, als Lafayettes Mutter plötzlich auftaucht und das ein erneutes Auftauchen von Jesus mit sich bringt. Yay! Es wird also sicherlich mehr von den beiden geben, auch wenn momentan noch unklar ist, ob sie jetzt wieder ausgehen werden. Was mich aber verwirrt hat, waren die Andeutungen von Lafayettes Mutter und Jesus über Lafayettes "Energie". Ob das auf etwas hinauslaufen soll? Ich vermute es mal. Lafayette hat wirklich etwas mehr Screentime verdient, so viel ist klar.

Fazit

Insgesamt war die Folge nur mittelmäßig, aber es gab doch einige interessante und spannende Szenen, die auf Weiteres hoffen lassen. So sei der Serie diese eher lahme Episode vorübergehend verziehen.

Nadine Watz - myFanbase

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