Bewertung

Review: #8.20 11:00 - 12:00 Uhr

Jack Bauer und Dana Walsh sind die beiden dominanten Figuren in dieser Episode und erstmalig ist das kein Grund, zwischen den beiden Charakteren zu differenzieren, denn endlich hat die Figur der Dana die Möglichkeit, durchblitzen zu lassen, welches Potenzial dieser Charakter gehabt hätte.

Schritte voraus

Jack konnte Cole Ortiz für seine Sache überzeugen und so ist es für das schlagkräftige Duo überhaupt kein Problem, Dana Walsh zu befreien. Genau das sollte nun überhaupt nicht passieren und Chloe O’Brian wird für diesen worst case auch direkt in die Verantwortung gezogen. Sie muss sich eingestehen, dass Jack sie zu gut kennt und daher im Vorteil war, den er auch gleich eiskalt ausgenutzt hat. Chloe hätte das durchaus ahnen können, aber man muss nicht immer vom allerschlimmsten ausgehen. Die Quittung bekommt sie trotzdem sofort, weil Charles Logan die Zügel immer mehr in die Hand nimmt und die ängstliche Präsidentin Allison Taylor davon überzeugen kann, einen weiteren Verbündeten in der CTU einzusetzen. Der Einfluss von Logan ist schon enorm. Chloe fühlt sich natürlich auch vor den Kopf gestoßen, aber so sie ist auch selbstreflexiv genug, um sich tatsächlich auch die Schuld an Jacks Flucht zu geben. Insofern ist sie äußert kooperativ, obwohl sie schon ziemlich unschön aus der Führung gedrängt wurde. Besonders die Assistentin wirkt völlig unterqualifiziert und scheint sich den Job nur durch ihr Aussehen erarbeitet zu haben. Ob daraus so kurz vor dem Ende der Staffel noch eine kleine Storyline gemacht wird, muss man sehen. Das hängt sicherlich vor allem davon ab, was Chloe nun noch machen darf.

Immer für eine Überraschung gut

Jack kann Dana mit seiner Entschlossenheit davon überzeugen, ihm den Ort der Aufzeichnung zu verraten, nur hat es Dana natürlich so clever angestellt, dass man sie benötigt. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass Jack sich in der Öffentlichkeit in acht nehmen muss und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als Cole die Verantwortung zu übertreiben. Welch eine undankbare Situation für Jack. Er kann nur rumstehen und warten. Das müssen wohl mit die längsten Minuten seines Lebens gewesen sein und ich will nicht wissen, was er gedacht hat, als Dana an ihm vorbei läuft und er nichts tun kann, weil zwei Polizisten ihn in seiner Gewalt haben. Dana hat das nämlich richtig clever angestellt. Sie hat Cole beeinflussen und seine Naivität ausnutzen können. Kaltblütig schlägt sie dann zu und man spürt, was man aus dem Charakter hätte machen können, wenn man frühzeitig eine ordentliche Storyline für Dana parat gehabt hätte. Dass sie es dann nicht übers Herz bringt, Cole zu erschießen, macht sie sogar für eine winzige Sekunde sympathisch. Cole ist trotzdem wieder aus dem Spiel. Da hat das Duo Jack-Cole gerade erst losgelegt und schon hat es sich wieder erledigt. Wirklich schade. Ob da noch mal was passiert, oder war es das für Cole jetzt? Ich hoffe, dass Danas Überraschungsmoment noch einen weiteren Überraschungsmoment folgen lässt, nämlich das die Autoren Cole noch mal mit einer wichtigen Storyline für die letzten Stunden benutzen. Gerne gemeinsam mit Jack, denn die Ansätze in dieser Episode dazu waren doch wieder vielversprechend.

Die dunkle Seite

Die letzten Szenen der Episode sind dann komplett Jack vorbehalten. Er will Dana nicht ziehen lassen und schaltet dafür quasi in Notwehr die Polizisten aus. Seine Entschuldigung vor dem Schuss ins Bein des Polizisten war sicherlich ehrlich gemeint, kam aber doch sehr sarkastisch rüber. Aber Jack hat in dem Moment auch keine Zeit gehabt, groß sentimental zu werden oder eine andere Variante zu überlegen. Im Anschluss liefert er sich mit Dana eine längere Schießerei, die nicht unbedingt zu den spannendsten der Geschichte gehörte, aber in gewisser Hinsicht die Anspannung steigerte, weil sie recht gekonnt das bevorstehende Ende hinauszögerte. Natürlich kann Jack Dana letztlich stellen. Doch was wird jetzt sein? Was passiert mit Dana? Jack lässt sich den Beweis geben und macht dann das wahr, was Dana befürchtete. Kaltblütig und voller Hass erschießt er Dana. Das war doch schockierend, weil man Jack solch eine Tat nicht zugetraut hätte, bzw. einfach wollte, dass er seine moralische, weiße Weste in dieser Hinsicht behalten würde und zu seinem Wort steht. Doch es musste einfach so kommen, dass Jack jetzt auch seine Ideale verrät um seinem Kummer gerecht werden zu können. Jack ist einen Schritt gegangen, der das Finale der Serie spektakulär einleitet. Er geht jetzt über Leichen und will wirklich nur noch Rache, ohne Rücksicht, vor allem nicht vor den Feinden. Wenn man es genau nimmt, war es fast zu erwarten, dass sich die Autoren diesen Bruch im Charakter von Jack für das Ende der Serie aufgehoben haben, denn dass sie ihm kein Happy End schreiben, ist mit dem Tod von Renee Walker klar geworden. Das die letzten vier Stunden durch Danas Tod eingeläutet werden, wertet ihren Charakter eigentlich übermäßig auf, was man fast bedauern könnte. Letztlich hätte man sie dafür nicht gebraucht und da man lange genug eine berechtigte Abneigung gegen den Charakter und seine Storyline aufbauen konnte, fehlt dem Ende doch die schockierende Wirkung, weil man dem Ende von Dana gar nicht hinterher trauert. Das nimmt dem Ereignis die große Bedeutung, das es für Jack hat, aber das wird hoffentlich noch in den kommenden Episoden verdeutlicht.

Fazit

Jack kommt jetzt richtig in Fahrt, zieht einen unvermeidbaren Wandel durch und selten war die Situation Einer gegen Alle eindeutiger gestaltet als jetzt. Das verspricht noch spannende vier Stunden und man kann nur sagen, dass die Staffel endlich als gut bezeichnet werden kann.

Emil Groth - myFanbase

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