Bewertung

Review: #8.16 07:00 - 08:00 Uhr

Präsident Hassan soll sich für seine Taten rechtfertigen und öffentlich an den Pranger gestellt werden. Jack Bauer und die CTU wollen das natürlich verhindern und bekommen quasi Hilfe von dem Charakter, der endlich mal auffliegen musste.

Geht es nicht immer ums Geld?

Dana Walsh hat ausgedient. Endlich hat man herausgefunden, dass sie eine richtige Verbrecherin ist, auch jetzt noch. Dana war sich dieser Entwicklung bereits bewusst und hat ihr Möglichstes getan, um zu fliehen. Dass dies in einer richtigen Schießerei endet, die erst ein erzürnter Cole Ortiz beenden kann, ist mal wieder ein Armutszeugnis für die gesamte CTU. Was für Leute arbeiten denn da? Bevor Dana richtig befragt wird, ist es erst mal Cole, der sein fett weg kriegt, weil er als Ehemann in spe doch was wissen muss. Hier wird richtig schön deutlich, wie der Charakter Dana den Charakter Cole in der Serie abwertet. Jetzt ist er plötzlich derjenige, der Antworten liefern soll. Dabei könnte Cole mit seinem Können, seiner Treue und seinem durchaus scharfen Verstand zum Einschätzen von Situationen ein richtig guter Charakter sein, der ein toller Partner von Jack ist. Bisher musste er aber in erster Linie den Mist seiner Fast-Frau ausbaden. Armer Freddie Prinz Jr., der schon vor der Serie kritisch beäugt wurde. Dabei schlägt er sich so gut. Nur sein Charakter darf sich nicht entfalten. Als er Dana aber an die Gurgel geht und all seine Wut zum Ausdruck kommt, lässt er wieder durchblitzen, was noch möglich ist und vielleicht auch sein wird, da Jack seine Qualitäten längst erkannt hat und seine Unterstützung sucht.

Dana will derweil erst mal gar nichts sagen, sondern fordert Jack Bauer und die Standardimmunität. Wer dachte, dass man nun endlich mehr über Dana erfährt, vor allem über ihre Motive, der muss auch hier mit sehr wenig vorlieb nehmen. Es geht also um Geld. Danke dafür. Damit kann sie Jack nun mal gar nicht locken, weil ihn das noch nie interessiert hat. Was man der Entwicklung zugute halten muss, ist der Fakt, dass durch Danas geheimnisvolle Aussagen angedeutet wird, dass noch viel mehr im Busch liegt. Sie wird dann wohl auch in den nächsten Episoden eine zentrale Rolle spielen, denn Samir Mehran war nicht ihr Auftraggeber. Es ist nicht so verlockend, dass Dana wohl weiter ein wichtiger Fokus in der Staffel sein wird, aber vielleicht wird es endlich mal gut, denn wenn sie endlich mehr preisgibt, kann man die bisher unglaublich schlechte Storyline in eine neue Richtung bewegen, die vielleicht sogar staffelübergreifend Relevanz hat. Das ist doch mal ein Hoffnungsschimmer. Ob man noch den Bogen bekommt, dass mit all dem bisher Gesehenen schlüssig zu verbinden, ist die andere Frage. Da bleiben große Zweifel, aber das lässt sich jetzt auch nicht mehr ändern, sondern eben nur ausbessern. Für diese Episode bleibt die Entwicklung letztlich trotzdem enttäuschend, weil man lediglich auf Gutes für die kommende Zeit hoffen kann.

politischer Worst Case

Dana ist immerhin gleich mal hilfsbereit und sagt Jack, wo sie Hassan finden können. Mit Renee Walker und anderen macht er sich auf, um die große Hoffnung der Präsidentin wahr werden zu lassen. Hassan muss aus der Gewalt der Terroristen befreit werden. Es hängt nicht nur dessen Leben dran sondern auch die wichtigste politische Entscheidung der Geschichte. Die Russen machen der Präsidentin auch bereits Druck. Jack gibt wie immer alles, doch wie so oft sind die Terroristen einen Schritt voraus. Jack kann mit Renee zwar die Festung stürmen, doch sie sind zu spät. Das Live-Video war nur Re-Live. Hassan ist bereits tot und alle können es nun mit ansehen. Die Art und Weise ist mehr als bestialisch und grausam. Dass Jack dann aber in lauter Trauer den Kopf anfassen und richtig aufsetzen muss, war irgendwie auch widerlich. Der weitreichende Schockzustand wurde dafür im Anschluss aber sehr gut inszeniert. Jack und Renee haben ihren Job nicht erfolgreich beenden können. Die Präsidentin hat nicht nur einen Vertragspartner sondern gewiss auch Freund verloren, und Dalia Hassan und Kayla Hassan sind natürlich geschockt. Um die Bedeutung auch für den letzten Zuschauer deutlich zu machen, bleibt auch das Uhrgeräusch am Ende der Episode weg.

Mit Hassans Tod haben die Terroristen das vollbracht, was sie bereits zum Start der Staffel versucht hatten. Damit ist ein großer Abschnitt jetzt zu Ende. Die letzten acht Stunden werden wir wohl mit den Folgen und Konsequenzen dieser Ereignisse zu tun bekommen. Die politische Bedeutung ist enorm und die folgenden Diskussionen können hochbrisant werden. Da ich solche Zusammenhänge und Auseinandersetzungen auch immer sehr interessant und spannend finde, macht das Ende auch Mut. Die letzten zehn Minuten gehörten inhaltlich als auch von der gesamten Umsetzung her zu den besten Abschnitten in der Staffel. Dass die Episode insgesamt trotzdem nur Durchschnitt bleibt, können sie aber auch nicht verhindern.

Fazit

Mit der Hoffnung auf eine deutliche Besserung bin ich in die 16. Stunde der Staffel gegangen. Immerhin kann man von deutlichen Entwicklungen sprechen. Wirklich befriedigend aber war auch diese Episode nicht und bleibt bis auf das Ende weit hinter den Erwartungen zurück. Es ist nicht gänzlich klar, wie es nun weiter gehen soll. Immerhin gibt es die Möglichkeit, jetzt eine Art Neustart zu unternehmen und das wird mich hoffnungsvoll auch die nächste Episode einschalten lassen.

Emil Groth - myFanbase

Die Serie "24 - Twenty Four" ansehen:


Vorherige Review:
#8.15 06:00 - 07:00 Uhr
Alle ReviewsNächste Review:
#8.17 08:00 - 09:00 Uhr

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "24" über die Folge #8.16 07:00 - 08:00 Uhr diskutieren.