Bewertung

Review: #1.01 Gute Sam, böse Sam

Foto: Copyright: 2007 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Byron Cohen
© 2007 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archive. No Resale./Byron Cohen

Nach der relativ schlechten Fernsehseason 2007/08 lässt sich ganz eindeutig sagen, dass "Samantha Who?" zu den besseren der neu gestarteten Serien gehört. Denn eine Serie sollte immer eine gewisse Portion Charme, Witz, ein wenig Drama und – worauf ich immer besonderen Wert zu legen versuche – eine Menge Herz mitbringen. Schon nach dem Piloten wird klar, dass diese Serie meinen Vorstellungen entspricht, und das noch mit dem zusätzlichen Sahnehäubchen, dass eine ganze Palette an herausragenden Schauspielern mitwirkt.

Die Serie startet, nachdem Samantha Newly von einem Auto angefahren wurde und für acht Tage ins Koma fiel. Sofort wird es interessant, da ich mich natürlich gefragt habe, wer Samantha angefahren hat. Dies wird Samantha möglicherweise erst herausfinden, wenn ihr Erinnerungspuzzle vervollständigt ist, und das kann höchstens am Ende der Serie sein, was eine weitere Frage aufwirft: kann die Serie über viele Staffeln das halten, was sie mit dem Piloten verspricht? Können die Autoren über Jahre hinweg Samantha immer wieder kleine Erinnerungen entdecken lassen, bis sich erst nach sechs Staffeln alles wieder zu einem vollständigen Bild zusammengefügt hat? Das bezweifle ich stark, aber wer weiß schon an dieser Stelle, was die Zukunft für "Samantha Who?" so alles bereithält.

Meine Eltern

Nachdem Samantha wieder aufgewacht ist, zeigt dieser Pilot auch klar, wie die Rollen verteilt sind. Regina, Samanthas leicht überfürsorgliche und geradezu exzentrische Mutter, hat die Hosen in ihrer Ehe mit Howard an. Daneben sieht Howard eher wie der Clown vom Dienst aus. Zwar ist er liebenswürdig, doch wünsche ich mir schon mal für die folgenden Episoden, dass er sich ein wenig entfaltet und auch mehr emotionale Szenen mit seiner Frau oder seiner Tochter hat. Samantha hingegen ist hilflos, denn für sie ist das alles neu. Sie hat nicht nur den Tag, an dem der Unfall geschah, sondern gleich ihr ganzes Leben vollkommen vergessen. So gibt es am Ende sehr emotionale Momente, als Samantha erkennt, was für ein schlechter Mensch sie war und was sie mit ihrem Verhalten alles zerstört hat.

Zwar ist es gut, dass Samantha im Laufe der Zeit wohl alle ihre Erinnerungen zurückbekommt, jedoch sollte sie nicht wieder in ihr damaliges Verhaltensmuster zurückfallen. Dies würde besonders Regina schwer treffen, die, wie man sieht, schon jetzt im Piloten versucht, Samantha möglichst wenig über ihre Vergangenheit wissen zu lassen, damit ja keine Erinnerungen hoch kochen. Regina will ihre Tochter nur für sich haben und sie wieder besser verstehen und kennen lernen. Ich bin mir sicher, dass die damals sehr schlechte Beziehung der beiden noch öfters von starker Bedeutung sein wird.

Meine Freundinnen

Wenn Samantha aber mal nicht weiter weiß, gibt es zumindest einen Menschen, auf den sie wirklich zählen kann: Dena. Dena, Samanthas ehemalige Schulfreundin, die, nachdem sich Samantha mit Andrea zusammengerauft hat, immer unbeliebter wurde. Dennoch weilte sie mit Regina und Howard an Samanthas Bett und hat sich auch ein wenig um sie gekümmert, was zeigt, dass Dena ihr die vielen Schikanierungen gar nicht mal so übel genommen hat. Es kann auch sein, dass sie die Sache in der Vergangenheit belassen will, nachdem sie sich mit Samantha jetzt wieder so gut versteht, aber vielleicht wird das durch einen emotionalen Streit, der wahrscheinlich im Laufe der Serie kommen wird, noch einmal angesprochen. Interessant wäre es auf jeden Fall, denn ich an Denas Stelle wäre unglaublich gekränkt gewesen.

Andrea, Samanthas andere Freundin, ist das genaue Ebenbild der damaligen Samantha und spricht mich deshalb auch nicht sonderlich an. Ich weiß gar nicht, ob ich darauf hoffe, dass sich Andrea zum Guten verändert. Es kann auch einfach nur der Fall sein, dass sie mir jetzt schon ein wenig auf die Nerven geht. Genaures kann ich aber erst nach den folgenden Episoden sagen, denn bekanntlich sind Vorurteile etwas, wovon man ablassen sollte.

Mein Freund

Dann gibt es da noch einen Mann in Samanthas Leben – und die Rede ist nicht von Renee, ihrer Affäre, sondern von Todd. Todd ist Samanthas Freund und auch sehr, sehr gutmütig und großzügig. Aber da ich mir sicher bin, dass er irgendwann einfach genug davon hatte, dass Samantha seine Großzügigkeit ausnutzt, kann ich nur zu gut verstehen, dass er sehr erleichtert ist, dass seine Beziehung zu ihr endlich beendet ist. Andererseits wäre Barry Watson, wenn er nach dieser Folge nichts mehr zu tun hätte, wohl nicht im Hauptcast und deshalb ist es höchstwahrscheinlich so, dass die beiden doch wieder zusammen kommen und eines der Hin-und-Her-Paare werden.

Nichtsdestotrotz sieht es momentan zwischen Samantha und Todd eher so aus, als würde bis auf weiteres Eiszeit herrschen, denn, mit Verlaub, keiner steckt so eine Information wie "Ja, ich hab dich betrogen" leicht weg.

Mein Portier

Zu guter Letzt sollte auch noch kurz der Portier Frank erwähnt werden. Er scheint mir zwar nicht so nervig wie Andrea, doch wirkt er im Moment auf mich ziemlich überflüssig. Ich sehe zur Zeit noch keinen Sinn darin, warum und weshalb er nur kurz am Ende aufgetaucht und deshalb auch noch im Hauptcast ist. Genauso gut hätte er immer mal wieder als Nebencharakter auftreten können, obwohl selbst die meisten Nebencharaktere mehr Facetten in der ersten Folge zeigen, als Frank. Mehr, als dass Frank Türsteher ist und Gehversuche in der Welt des Drehbuchschreibens macht, wissen wir nach diesem Piloten noch nicht. Vielleicht bekommt er ja im Laufe der Staffel doch noch die ein oder andere Facette.

Mein Fazit

Es ist bereits fast alles zu diesem Piloten gesagt. Er kann eigentlich durchweg überzeugen und bringt einen zum Lachen. Andererseits zeigt er eine Welt, wie sie Samantha zuvor noch nicht gesehen hat: durchweg neu. Ihre Erforschung der Welt kann interessant, aber auch genauso schmerzvoll werden. Denn enttäuscht wird man nicht nur vor einem Gedächtnisverlust, auch nach einem eben solchen bleiben einem gewisse Dinge einfach nicht erspart.

Niko Nikolussi - myFanbase

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