Bewertung

Review: #4.06 Bollywood Love - Töte und denke nur an morgen

Und wieder nimmt "Psych" sich eines Phänomens an, das dem heimischen TV-Süchtling nicht fremd sein dürfte. Shawn und Gus verschlägt es dieses Mal ins Bollywood-Genre, und um sich so richtig auf die bevorstehende Episode einstellen zu können, wurde doch glatt der Vorspann in Hindi synchronisiert und mit der Bollywood-typischen Musik unterlegt. Das funktioniert, und auch wenn die Episode am Ende weit weniger mit Bollywood zu tun hat, als der Titel verspricht, macht es ungeheuer viel Spass, ein wenig in die indische Kultur einzutauchen - oder jedenfalls in das, was die Amerikaner für indische Kultur halten. Hier muss ich zur Abwechslung auch mal ein positives Wort über die Episodentitel-Übersetzer richten. "Bollywood Love - Töte und denke nur an Morgen" ist klar an den Bollywoodklassiker "Lebe und denke nicht an Morgen" angelehnt und führt konsequent fort, was die Serienmacher mit dem Vorspann eingefädelt haben.

Shawn und Gus haben es mit einem Mann zu tun, der von sich selbst glaubt, verflucht zu sein. Wie immer steckt hinter den mysteriösesten Verwicklungen letztendlich eine ganz simple Erklärung. Da es dieses Mal nicht primär um ein Verbrechen geht, das gleich Todesopfer fordert, ist der Fall auch durchaus interessant und mit Sendhil Ramamurthy konnte dazu noch ein prominenter Gastdarsteller gefunden werden, der die Rolle des liebeskranken Raj, der sich für verflucht hält, überzeugend verkörpert. Es gibt ein paar nicht zu irre Verwicklungen und etliche plausible Verdächtige, bevor uns die Autoren am Ende eine durchaus schlüssige Auflösung des amüsanten Falls, der so klischeehaft ist, dass er schon wieder originell wirkt, bieten. Eine Frau verliebt sich in den Bruder ihres Verlobten und sabotiert dessen Beziehungen, während sie daran arbeitet, ihn für sich zu gewinnen. Ist jetzt sicherlich nicht das Gelbe vom Ei, macht jedoch während der 42 Minuten richtig viel Spass.

Der Humor kommt in dieser Episode wahrlich nicht zu kurz. Shawns Konkurrenzkampf mit Lassiter, der zu Beginn über Shawn endlich einmal die Oberhand hat und dies schamlos auskostet, sorgt für richtig gutes Feeling, denn Lassiter wirkt dabei nicht wie der Depp vom Dienst. Auch das Essen bei Rajs Familie oder Shawns Eifersuchtsanfall, als Juliet sich mit Raj trifft, um den Saboteur von dessen Beziehungen aufzutun, sind fantastisch und sorgen für sehr kurzweilige Dialoge. Diese leben vor allem von Shawns Dynamik mit Gus, der dieses Mal zwar relativ wenig zu tun hat, aber als Sparringspartner für Shawn einfach unersetztlich ist.

Und endlich taucht auch die bislang fast sträflich vernachlässigte Abigail wieder einmal auf. Shawn lässt nichts unversucht, ihr zu beweisen, welch toller Kerl er ist, und schlittert dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste. Glücklicherweise ist die Beziehung der beiden so gefestigt, dass Abigail sich nicht an Shawns Übertreibungen oder lügenhaften Ausschmückungen stört. Sie nimmt ihn so, wie er ist, auch wenn er sich hin und wieder wie ein Zwölfjähriger aufführt und damit die Menschen an den Rand der Verzweiflung bringt. Ich würde mich freuen, wenn Abigail fortan mehr in die Geschichten involviert wird, doch die Beziehung steht jetzt schon unter keinem guten Stern, da Shawn (nicht nur für den Zuschauer ersichlich) noch immer Gefühle für Juliet hat. Auf kurz oder lang werden die beiden zusammenfinden, so dass die Beziehung zwischen Shawn und Abigail bereits jetzt ein Verfallsdatum hat.

Melanie Wolff - myFanbase

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