Bewertung

Review: #5.16 Sanfte Seite

Foto: Kal Penn, Dr. House - Copyright: 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX
Kal Penn, Dr. House
© 2008 Fox Broadcasting Co.; Joseph Viles/FOX

Neben dem Patienten der Woche macht sich House mal wieder selbst zum Sorgenkind. Seine Kollegen haben den Verdacht, dass er Heroin nimmt, doch ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Stattdessen bekämpft er seine Schmerzen neuerdings mit Methadon, was natürlich auch gefährliche Nebenwirkungen haben kann, wie Houses Atemstillstand zeigt. So eine Kleinigkeit wie ein möglicher Lungenkollaps mit Todesfolge schreckt House aber nicht im Geringsten. Erst als er zu dem Schluss kommt, dass er ohne Schmerzen einen Teil seiner brillanten diagnostischen Fähigkeiten einbüßt, da er nachsichtiger wird und seine Sinne weniger geschärft sind, setzt er das Methadon ab.

Im Laufe der Serie wurde schon oft thematisiert, dass sich Houses Genialität auch aus seinen physischen Schmerzen und den daraus resultierenden psychischen Folgen speist. Das heißt natürlich nicht, dass House ohne Schmerzen schlagartig all sein Wissen und seine Fähigkeiten verliert, doch für ihn reicht es nicht aus, ein guter Diagnostiker zu sein. Er will und muss der Beste sein, denn das ist scheinbar alles, was er hat. Wenn er wirklich einmal über einen längeren Zeitraum schmerzfrei bleiben würde, könnte er sich möglicherweise neu definieren und lernen, auch mit einer gelasseneren Persönlichkeit hervorragende Arbeit zu leisten, doch solange er sich nicht selbst die Chance dazu gibt, wird es nie passieren. Auf jeden Fall bekommen wir eine Erklärung dafür, warum House auf Foremans und Dreizehns List hereingefallen ist – ohne Schmerzen lässt er sich leichter täuschen. Oder, um es positiver auszudrücken, ist er schmerzfrei einfach weniger misstrauisch und neugierig.

Was den eigentlichen Patienten Jackson betrifft, ist Dreizehn nicht damit einverstanden, dass die Eltern ihm verschweigen, dass er sowohl mit männlicher wie auch mit weiblicher DNA geboren wurde. Als Dreizehn ein Gedicht von Jackson findet, das darauf schließt lässt, dass er selbstmordgefährdet ist, sorgt sie dafür, dass die Eltern ihrem Sohn endlich die Wahrheit sagen. Dann stellt sich jedoch heraus, dass Jackson das Gedicht nur für die Schule im Stil von Sylvia Plath verfasst hat und keine Gedanken an Selbstmord hegt. Plötzlich steht Dreizehn dumm da und muss sich Vorwürfe gefallen lassen. Aber warum eigentlich? Auch wenn Jackson nicht an Selbstmord denkt, wurde doch deutlich, dass er mit vielen verwirrenden Gefühlen zu kämpfen hat und sich seiner Sexualität nicht sicher ist. Von daher erscheint es mir übertrieben, es so darzustellen, als hätte Jackson dank Dreizehn grundlos die Wahrheit erfahren. Es war durchaus Zeit, mit offenen Karten zu spielen, bevor Jackson noch verunsicherter wird.

Nebenbei gibt uns diese Episode noch den Hinweis mit auf den Weg, dass Energydrinks ungesund sind. Wer bislang noch nicht wusste, dass sich das Energy in Energydrinks nicht auf eine Verbesserung des Flüssigkeitshaushaltes bezieht, hat es nun erfahren. Überdies stellen wir fest, dass House tatsächlich zwei Krawatten besitzt – bei seiner Neigung zu klagereifen Beleidigungen eigentlich ganz logisch.

Maret Hosemann - myFanbase

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