Bewertung
Barclay, Linwood

Ohne ein Wort

Platz 10 der Taschenbuch-Besteller (39/2007)

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Inhalt

Die 14-jährige Cynthia hat 1982 Streit mit ihren Eltern. Bevor sie in ihr Zimmer stürmt, schreit sie ihnen "Ich wollte, ihr wärt tot!" entgegen.

Als sie am nächsten Morgen aufwacht, sind ihre Eltern und ihr Bruder spurlos verschwunden und tauchen auch nicht mehr auf.

25 Jahre später hat Cynthia eine eigene Familie gegründet. Sie lebt mit ihrem Mann Terry und ihrer achtjährigen Tochter Grace noch immer in ihrer Heimatstadt. Nie mehr hat sie etwas von ihrer Familie gehört und noch immer lassen sie die Erlebnisse von damals nicht los. Eine Fernsehsendung über die Ereignisse von damals soll die Geschichte neu aufrollen und endlich Antworten liefern. Und tatsächlich ereignen sich merkwürdige Dinge.

Kritik

Dies ist Linwood Barclays erster Psychothriller und ich muss sagen, er hat ganze Arbeit geleistet. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite ist dieses Buch, so dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Es berührt eine Urangst, die sicher in jedem Menschen steckt: Aufzuwachen und allein zu sein.

Am meisten beschäftigt einen natürlich die Frage, was nun wirklich mit Cynthias Familie geschehen ist. Geschrieben ist das Buch aus der Sicht von Cynthias Ehemann Terry. Ein guter Einfall, denn so erlebt man alles aus der Sicht eines Unbeteiligten, der selbst keinen direkten Bezug zu den Ereignissen von damals hatte. Vor allem kann man auch Terrys Mutmaßungen gut folgen. Könnte nicht Cynthia selbst die merkwürdigen Zeichen heraufbeschwören, die sich ereignen, wie ein mysteriöser Telefonanruf, den Cynthia aber aus Versehen aus dem Telefonspeicher gelöscht hat? Man merkt, das Buch hält viele Überraschungen bereit.

Die Charaktere sind realistisch gezeichnet, auch wenn man nicht immer hinter ihre Fassade blicken kann, was sie aber andererseits nur menschlicher wirken lässt. Denn, wie im Buch angeführt, welchen anderen Menschen kennt man je wirklich?

Die Auflösung ist gut gelungen, auch wenn mir da ein bisschen der Schauer fehlte, der einem manchmal über den Rücken läuft. Auf jeden Fall ist das Ende einem Psychothriller würdig und man ist keinesfalls enttäuscht.

Fazit

Ein gelungener Thriller, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!

Der Autor

Linwood Barclay arbeitete viele Jahre als Journalist. Er veröffentlichte eine Krimireighe in Kanada und den USA. Darüber hinaus arbeitete das Multitalent auch noch als Redner. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Toronto. Mit "Ohne ein Wort" hat er seinen ersten Psychothriller veröffentlicht.

Sabrina Brendel - myFanbase
10.09.2007

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