Bewertung

Review: #9.16 Wie eure Mutter mich traf

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.
How I Met Your Mother
© 2013-2014 Twentieth Century Fox Film Home Entertainment LLC. All rights reserved.

Mensch, nach der großartigen "How I Met Your Mother"- Folge, die wir in dieser Woche zu sehen bekamen, wünschte ich mir nun, letzte Woche doch nicht die volle Punktzahl vergeben zu haben. Denn jetzt zeigen diese neun Punkte gar nicht im vollen Ausmaß, was für einen Spaß die dieswöchige Folge eigentlich geboten hat. Deshalb betone ich hiermit, dass ich für diese Folge, auch wenn es designtechnisch nicht möglich ist, zumindest nun schriftlich 10 Punkte vergebe.

Wo soll ich nur anfangen? Ich möchte dieser Folge gerecht werden und am liebsten würde ich sie einfach komplett zitieren, um zu zeigen, wie gut sie mir gefallen hat. Doch da das immer noch die Aufgabe der Episodenbeschreibung ist, versuche ich mich, auf das meiner Meinung nach Nötigste zu beschränken.

"Is this what it's going to be like? Being single in New York? Even the nice guys turn out to be weirdos? "

Wir lernen in dieser Folge so viel über Teds zukünftige Frau wie noch nie zuvor. Aber vor allem lernen wir dies chronologisch und in Kombination mit den kleinen Hinweisen, die uns bisher über diese neun Staffeln schon hingeworfen wurden.

So erfahren wir, dass in der Nacht, in der Ted Robin kennen lernte , die Mutter (deren Namen wir übrigens immer noch nicht erfahren haben) ihren 21. Geburtstag feierte. Während sie in den bisherigen Folgen schon immer sympathisch rüberkam, schloss man sie in dieser Folge so dermaßen ins Herz, dass man sich keine wunderbarere Frau mehr für Ted vorstellen kann. Ob ihre lustigen Sprüche, ihre komischen Zeichnungen oder ihre Vorliebe für eigenartige Dinge (die natürlich, ab und zu ein paar Klischees dürfen nicht fehlen, rein zufällig der von Ted entsprechen) – sie ist einfach ein Hauptgewinn.

"I’m so lost right now. I don’t know what I’m even doing with my life." "Can I tell you an embarrasing story?" "Is it this one? Taking place right now?"

So humorvoll die Mutter auch kleine Tiefs meistert, so steckt in ihr doch eine tiefe Traurigkeit, denn sehr jung verlor sie schon ihre große Liebe. Dazu später mehr, zunächst soll darauf eingegangen werden, wie der weitere Verlauf ihres Kennenlernens mit Ted war. So bekommen wir ihre Version vom St. Patrick’s Day und die Geschichte rund um den verlorenen Regenschirm zu sehen. Herrlich war hierbei auch zu erfahren, dass ihre ehemalige Mitbewohnerin wenig überraschend eines der zahlreichen "Opfer" von Barney war und ihm doch tatsächlich abkaufte, sein Penis würde Wünsche erfüllen. Zum Schießen!

Mein persönliches humoristisches Highlight der Folge ist allerdings schnell gefunden: Die Mutter kennt den Naked Man! Wie awesome (es findet sich einfach kein passender deutscher Begriff in diesem Zusammenhang) ist das bitte?!?! Mehr noch, sie kennt ihn nicht nur, sondern ist erstens dafür verantwortlich, dass er seine "2 aus 3"-Statistik aufgestellt hat und wurde zweitens tatsächlich von ihm weiter in Teds Richtung geschubst.

"By the next day a super inconsiderous person had already taken my umbrella. But I didn’t care. I knew that if I really wanted to end poverty, I had to get a degree in economics. So, to answer your question: That’s how I got here." "I meant how you got here from the subway station."

Durch den Naked Man erfahren wir nun auch, dass es das Ziel der Mutter ist, den Hunger auf der Welt zu beenden (noch klischeehafter großartig hätte man sie kaum entwerfen können, aber in dieser Folge konnte für mich persönlich NICHTS den Blick trüben) und sie erkannte, dies nur mit einem Wirtschaftsstudium angehen zu können. Hach, wenn doch nur zwei Prozent der Wirtschaftsstudenten solche Ziele hätten, wäre die Welt schon ein besserer Ort. Aber das ist ein anderes Thema...

Durch dieses Vorhaben landet die Mutter also auch in der Klasse, die Ted einmal fälschlicherweise unterrichtet, was uns ein paar niedliche Szenen beschert, in denen sie als einzige über Teds Witze lacht. Auch die Folge von Teds Trennung von Cindy bekommen wir hier aus einer anderen Perspektive aufgezeigt und ich konnte mich kaum halten vor Lachen, als diese die Mutter küsste, die dies mit einem unbeschreiblich komischen Gesichtsausdruck "kommentierte." Dazu noch Cindys "I might have some stuff to figure out"... Herrlich!

"It’s silly but it’s like the first lottery ticket I ever bought was kaboom. jackpot. And I’m pretty sure I’m not gonna win again. Not like that anyway. So I don’t generally buy lottery tickets anymore."

Doch die Mutter ist eben nicht nur ein süße, humorvolle Person, die in der Schule lieber Cello spielte, als zu den coolen Kids zu gehören, sondern auch eine mit einem schweren Schicksal. Sie lernte die Liebe ihres Lebens (auch sie glaubt daran, dass es nur eine Liebe des Lebens gibt) früh kennen, musste sie jedoch auch schnell wieder aufgeben, da sie an ihrem 21. Geburtstag verstarb. So "engstirnig" die Ansicht, es gäbe nur eine einzige Person, die für einen bestimmt ist, auch wirken mag – befand man sich selbst schon einmal in einer ähnlichen Situation wie die Mutter, kann man sie nur allzu gut verstehen und hat großes Mitgefühl. Man spürte ihre permanente, latente Traurigkeit wegen Max und wünschte ihr sehr, wieder jemanden zu finden, bei dem sie ein ähnliches Gefühl verspüren kann. Dass dies eines Tages Ted sein würde, war den Zuschauern natürlich klar, ihr jedoch nicht. So gab sie Louis verdienterweise eine Chance, den sie kennen lernte, als Barney und Lily gerade ihren kleinen Streit hatten und wir außerdem eine kleine Anspielung auf Teds und Barneys Bar Puzzles zu sehen bekamen– eine sehr schöne Szene.

"I think I’ve been holding myself back from falling in love again. And I think it’s because I can’t let you go. But you’re not here anymore, so... I have to ask this: Would it be okay if I moved on?"

Zum Glück intervenierte nach langer, langer Zeit endlich das Schicksal und die Mutter bekam den Auftrag bei Barneys und Robins Hochzeit. Als Louis auftauchte, ihr den Heiratsantrag macht und sie dann auf die Terrasse ging um mit Max zu sprechen, war ich den Tränen nahe. So sehr konnte man in diesem Moment mit ihr mitfühlen. So sehr merkte man ihr an, wie schwer es war. Jemanden loszulassen, von dem man denkt, dass es nie wieder jemanden geben wird, der einem dieses Gefühl geben kann, die große Liebe, die man für immer für verloren glaubt.

Gerade schaffte ich es, die Tränen zurückzuhalten, da setzten die Macher der Serie mit der letzten Szene der Folge noch einen drauf. Als die Mutter ihre Version von "Le vie en rose" wunderschön und unglaublich ausdrucksstarkem Gesicht spielte und dazu die ganze Clique – alle mehr oder weniger glücklich – gezeigt wurde, insbesondere Ted, der seiner künftigen Frau melancholisch lauscht, war es um mich geschehen und ich vergoss ein paar Tränen. Einfach nur großartig!

Ganz zum Schluss bekommt der Zuschauer noch einen kleinen Cliffhanger aufgedrückt, denn Barney ist aus Teds Zimmer verschwunden (und dass er irgendwann kalte Füße bekommen würde, war ja vorherzusehen) und man fragt sich natürlich, wo er hin ist. Diese Szene wirkte als kleiner Realitätsschock nach diesem fast märchenhaften Ukulele-Solo, doch es hat gut funktioniert und unterstützt die Freude auf die nächste Folge.

Fazit

Endlich, endlich, endlich erfahren wir all das, was wir über fast zehn Jahre immer aus Teds Perspektive erfahren haben, auch aus den Augen der Mutter. Eigentlich schade, dass dies nur eine Folge lang gedauert hat, aber vielleicht kommen ja noch einige ähnliche Folgen. Ich kann es nur hoffen, denn diese hat mich schlichtweg umgehauen. Fette 10 Punkte und fingers crossed, dass es so weitergeht.

Klara G. - myFanbase

Zur großen Abschiedskolumne zu "How I Met Your Mother" auf myFanbase

Die Serie "How I Met Your Mother" ansehen:


Vorherige Review:
#9.15 Nichts als die Wahrheit
Alle ReviewsNächste Review:
#9.17 Geschichten vom Loslassen

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "How I Met Your Mother" über die Folge #9.16 Wie eure Mutter mich traf diskutieren.