Bewertung

Review: #5.24 Die Weisheit des Universums

Gar kein so schlechter Abschluss für eine sehr magere Staffel, aber mich in einer Art und Weise zurückzugewinnen, wie es im letzten Jahr gelang, schaffte diese Folge nicht. Wahrscheinlich habe ich meine Ansprüche auch schon heruntergeschraubt und diese neu gesetzten Ansprüche wurden weitgehend erfüllt.

Marshall Eriksen, put a baby in my belly!

Auch wieder mal nicht wirklich das Gelbe vom Ei war die Tatsache, dass Marshall und Lily diese typische Sitcom-Wandlung durchmachen. Das wird auch nicht dadurch verbessert, dass Lily eben diejenige ist, die eigentlich kein Kind will, und Marshall sie vom Gegenteil überzeugen möchte. Was mir besonders übel an der Sache aufstößt, ist, wie schnell mal wieder alles gehen muss. Gerade in der letzten Woche wurde der Pakt geschlossen und schon taucht am Anfang des Finales der Doppelgänger auf. Noch in derselben Folge stellt sich heraus, dass Lily eigentlich nicht bereit für ein Baby ist, dann am Ende aber plötzlich doch. Aber es passt zur Kurzzeitgedächtniseinstellung, die die Serie in den letzten beiden Staffeln bewiesen hat. Man passt sich eben an die Zuschauer mit ihrer bemitleidenswerten Aufmerksamkeitsspanne und ihrem bereits durch die zahlreichen Geschehnisse des Alltags überlasteten Gedächtnis an.

Blöd war auch die Tatsache, dass Marshall erfährt, dass Barney selbst der Doppelgänger war, Lily aber absichtlich hinters Licht führt. Sowas ist einfach typisch Serie und dermaßen abgedroschen, dass es wirklich schon keinen Spaß mehr macht. Trotzdem habe ich die Hoffnung, dass die Babystory Marshall und Lily endlich mal wieder etwas zu tun geben könnte und sie vielleicht auch etwas frischen Wind in die Serie bringt, den diese sicher nötig hat. Ganz nett war dazu die Nebenstory, Barney so gut, wie er kann, verhindern will, dass Marshall und Lily ein Baby bekommen, dann aber gleichzeitig sein Bestes tut, sie zum Gegenteil zu bewegen.

And that’s the story of how dying my hair blond kept us from doing something we both would’ve regretted that night.

Der andere Teil der Episode hat mir dafür umso besser gefallen. Da wäre erst einmal Ted, der sich durch geschickte Manipulation dazu bringen lässt, sich die Haare blond zu färben. Genial. Die Witze und Kommentare ("Why is Ellen Degeneres in our bedroom?"), die daraus entstanden, haben mir super gefallen, aber mein Lieblingspart war das zwei Mal parallel auftauchende "Tell him" mit super Reaktion von Robin. Mein Lieblingsdialog war folgender, vor dem sich Marshall über Teds neue Frisur lustig gemacht hat:

Ted: "Okay, first of all, I'm getting tons of compliments. Second of all… [schaut Robin an] Tell him."

Robin: "He's not getting tons of compliments."

Ted: "No, the other thing."

Was mir dabei wieder auffiel, war, wie echt das Lachen der Darsteller in solchen Situationen wirkt. Auch Robins Story im Gesamten gefiel mir gut, da man endlich mal wieder etwas in der Serie sehen konnte, was sonst eher vernachlässigt wurde: Charakterentwicklung. Ich finde es allerdings sehr schade und der Intensität der Situation abträglich, dass wir von Don nicht wirklich viel mitbekommen haben, bevor er uns dann schon wieder verlässt. Da haben die meisten von Teds Einmaldates ja mehr über sich in Erfahrung bringen lassen. Was mir nicht gefiel, war, dass schon wieder ein Umzug im Mittelpunkt stand. Erst dachte ich: Schon wieder Amnesie, oder was? Im Nachhinein wirkte es aber eher wie Absicht, um die Entwicklung deutlich zu machen. Diesmal entscheidet sich Robin eben für die Liebe, auch wenn sie damit gehörig auf die Nase fällt. Sie hat mir wirklich Leid getan, als Don ihr eröffnet, dass er nun den Job in Chicago angenommen hat, und endlich konnte ich mal wieder mit einem der Charaktere mitfühlen. Dass sie daraufhin ihre Entscheidung bereuen würde, war klar. Umso schöner, wie Ted sie aufmuntern konnte.

Dann kam jedoch der nächste Knaller, der drohte, wieder alles zu zerstören. Ted und Robin stehen kurz vor einem Kuss. Ich war schon wieder fast am Verzweifeln, doch dann macht man das ganze mit einer äußerst lächerlichen Szene wieder gut, was mir ausnahmsweise mal gefallen hat. Robin lacht sich über Teds Haar kaputt und der Zukunftsted beschließt dies mit den Worten: "And that's the story of how dying my hair blond kept us from doing something we both would've regretted that night." Vielen Dank, Fernsehgott, denn das hätte ich wahrlich nicht ertragen.

Fazit

Trotz eines emotionalen Auf und Abs (und das nicht unbedingt im positiven Sinne), das mir diese Episode beschert hat, würde ich sie insgesamt als gut bewerten. Es gab ein bisschen Staffelfinale-Drama, wie man es auch erwarten darf, doch insgesamt bleibt die Serie leider hinter dem Niveau früherer Staffeln zurück.

Nadine Watz - myFanbase

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