Bewertung

Review: #4.24 Der Absprung

Foto: Cobie Smulders & Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Cobie Smulders & Neil Patrick Harris, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Wie erwartet konnte das Staffelfinale zwar nicht für die teilweise miesen 23 Folgen davor entschädigen, doch sie brachte sie immerhin zu einem zufrieden stellenden und für die kommende Season viel versprechenden Ende.

The suit is Robin...

Der Beginn der Folge wirkte etwas konstruiert und hätte vielleicht besser schon nach #4.22 Right Place Right Time kommen sollen, als Barney, nachdem er seine 200. Schnitte flachgelegt hat, erkennt, dass er nun auf zu neuen Ufern muss. Man hätte das schlussendliche Bekenntnis dann ja noch entsprechend hinauszögern können bis zu dieser Folge. Aber so hatte es einen etwas unnatürlichen Touch und die Frage im Hinterkopf vieler Zuschauer war sicher wie bei mir: Warum ausgerechnet jetzt? Da man der Folge allerdings auf Grund Alyson Hannigans plötzlichem Wiederauftauchen inklusive Bauch neben gleichzeitig fehlendem Schwangerschaftsbauch bei Cobie Smulders angemerkt hat, dass sie bereits vor einigen Wochen gedreht wurde und somit vor den letzten drei, vier Episoden, war das gerade noch zu verschmerzen.

Wie die Robin/Barney-Story dann insgesamt verlief, ließ mich zahlreiche Gefühlszustände erleben. Erst der absolute WTF-Moment, als Barney Robin seine Liebe gesteht, wobei diese ihn jedoch mit ihrem eigenen Liebesgeständnis unterbricht. Glücklicherweise kam jedoch später - die gute - Erklärung, dass Robin ihn damit abwehren wollte. Das Schlimme daran war jedoch zunächst irgendwie, dass diese Taktik tatsächlich funktionierte. Wenn man etwas darüber nachdenkt und Barney kennt, ist allerdings klar, dass er nicht wirklich plötzlich aufhörte, in sie verliebt zu sein. Er hatte lediglich Probleme, mit dieser Situation umzugehen, und reagierte dann auf die einzige Art und Weise, die er kennt. Denn wahrscheinlich hat er von Robin eher erwartet, dass die selbst überrascht, vielleicht sogar schockiert, reagiert und erst einmal darüber nachdenken muss. Durch ihren Frontalangriff hat sie ihn dann erstmal abgeschreckt. Denn dass Robin diese Wendung überhaupt nicht erwartet hat und daher erstmal abweisend reagiert hat, war absolut glaubwürdig. Alles andere wäre auch eine Farce gewesen und hätte überhaupt nicht gepasst.

Man hat Robin aber schon angemerkt, als sie mit Lily und Marshall über Barney gesprochen hat, dass sie etwas für ihn übrig hat. Am tollsten war dann natürlich die Szene der beiden im Krankenhaus. Da der Dialog so großartig war, einmal den besten Ausschnitt als Zitat:

Barney: "Why are you so afraid of giving this a chance?"

Robin: "Because I am scared of how much I like you!"

Barney: "Whoa... this is a bad idea."

Robin: "You're right, this is a mistake."

Barney: "Yes! No!"

Robin: "I love you."

Barney: "Let's be friends."

Robin: "Okay, friends then..."

Barney: "I love you."

Robin: "Let's get married."

Barney: "No, you're smothering me."

Robin: "Okay, forget it!"

Woraufhin beide aufschreien und sich küssen. So eine geniale Szene! Mir wäre es nur viel lieber gewesen, wenn man von Robin auch schon vorher ein wenig mehr gemerkt hätte, dass sie Barney mag. Trotzdem passte dieser Ausgang einfach nur perfekt zu den beiden, die fast gleichsam emotional verkrüppelt und beziehungsgestört sind.

Dass Ted den beiden seinen Segen geben würde, war abzusehen, da er ja schon in Folgen zuvor hat durchscheinen lassen, dass er nichts gegen eine Beziehung hat, nun da er weiß, dass Barney Robin wirklich liebt. Auch deshalb war die erste Szene wirklich süß, v.a. Barneys kindliche Art und die Umarmung zum Schluss.

The Goat

Während dieser Teil der Folge für mich den wichtigsten Stellenwert im Finale einnahm, konnte auch Teds Plot überzeugen. Nicht nur waren die Ziegenszenen wirklich sehr lustig, man erfuhr auch, dass Stellas und Tonys überraschendes Wiederauftauchen tatsächlich auch einen kurzfristigen (Abgesehen vom langfristigen Warten auf die Filmveröffentlichung, wobei den beiden HIMYM-Serienmachern im Übrigen klar sein sollte, dass in Hollywood kein Film innerhalb von einem Jahr vom Skript auf die Leinwände gelangt...) Nutzen hatte. Ted wird jetzt also doch Professor, was gut zu ihm passt und der Serie ein interessantes neues Setting gibt. Besonders dieser Teil hat es geschafft, dass ich mich nach der Enttäuschung dieser Staffel wieder besonders auf die nächste freue und fest daran glaube, dass diese an alte Zeiten anknüpfen kann.

The Leap

Ich hoffe, dass ich den Sprung am Ende, der einen absolut kitschigen, aber auch sehr schönen Abschlussmoment bot, durchaus auch metaphorisch darauf beziehen kann, dass die Serie wieder den Sprung zurück auf die mehr serialisierte Ebene wagt und die Stand-Alone-Folgen zurückschraubt. Man hat es probiert, es hat den Quoten vorübergehend gut getan, aber auch nicht unbedingt überwältigend gut, und man kann sich jetzt wieder auf alte Stärken zurückbesinnen. Die dazu gewonnen Zuschauer bleiben dann entweder dabei oder sind hier eben bei der falschen Serie gelandet. Ich sehe lieber nur noch eine wahnsinnig gute Staffel als drei in der Art wie das, was uns vom Herbst 2008 bis Mai 2009 geboten wurde...

Wie bereits gesagt blicke ich sehr erfreut und zuversichtlich auf Teds neuen Job voraus und hoffe, endlich mal wieder etwas mitfiebern und -raten zu können, wenn es um die Mutter geht. Ich würde mir sehr wünschen, dass das wieder mehr zum Thema wird. Außerdem freue ich mich auf die sicherlich unterhaltsame Beziehung von Robin und Barney, die so bald wohl nicht mit einer Hochzeit enden wird. Dann blicke ich auch schon neugierig auf weitere Puzzleteile und den bereits erwähnten Film von Tony - pünktlich zum fünften Staffelfinale - hin. Abgesehen davon wird es der Serie sicherlich auch gut tun, ihre beiden "leading ladies" full-time und minus Baby zurück zu bekommen. Am Ende waren die Schwangerschaftsbäuche einfach nur noch ablenkend und Lilys Abwesenheit hat man - mehr als von mir zunächst angenommen - gemerkt.

Fazit

Als Einzelfolge und auch Finale sehr überzeugend, aber auch nicht perfekt. Gute Voraussetzungen lassen jedoch auf eine tolle fünfte Staffel hoffen und das kann ich nicht von jeder Serie sagen, die im Mai vorübergehend in die Pause gegangen ist. HIMYM wird überraschenderweise wohl eine der Serien, deren Unterbrechung ich am wenigsten verschmerzen kann, nachdem ich doch in den letzten Wochen und Monaten nicht mehr wirklich der kommenden Episode entgegengefiebert habe...

Nadine Watz - myFanbase

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