Bewertung

Review: #2.22 Kinder oder Argentinien

Foto: Jason Segel & Alyson Hannigan, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Jason Segel & Alyson Hannigan, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Das war es also auch schon wieder mit der zweiten Staffel von How I Met Your Mother. Es war eine fantastische Staffel und in der letzten Folge wartet noch einmal eine mehr oder weniger fette Überraschung auf uns.

"So, wedding’s over. I guess, starting tomorrow, we can tell people." "Tell people what?"

Lily und Marshall sind nun endlich verheiratet und der ganze Hochzeitsstress hat ein Ende. Das bedeutet, dass nun Ted und Robin ihre Bombe platzen lassen können. Welche Bombe? Genau das interessiert nicht nur Barney, sondern auch den Zuschauer natürlich brennend. Wie erfahren zunächst nur, dass es irgendeine große Neuigkeit gibt, die bis nach der Hochzeit warten sollte, um nicht alle Aufmerksamkeit davon abzulenken. Die Autoren haben hier mal wieder ihr Händchen für besondere Erzählweisen bewiesen, denn die Art und Weise, wie Ted und Robin immer weitere Details ihrer Geschichte enthüllen und uns so bis zum Ende immer wieder verwirren, hat zwar an den Nerven gezehrt, aber auch großen Spaß bereitet. Genau wie Barney befand man sich nach kürzester Zeit, unabhängig davon, ob man jetzt ein Ted&Robin-Fan ist oder nicht, in einem absoluten Wechselbad der Gefühle. Aber der Reihe nach.

"What the hell was that reaction?" "I thought you were proposing to me." "Really? Because it sounded like you thought I was trying to set you on fire."

Die Geschichte fing mit einem romantischen Essen zum Jahresjubiläum an, bei dem der Kellner fälschlicherweise Robin statt einer anderen Frau einen Verlobungsring ins Glas tat. Die Reaktion von Robin in Kombination mit der vollkommen gleichen von Barney war hierbei einfach nur zum Kaputtlachen. Ted fand das Ganze verständlicherweise nicht ganz so witzig und so gelangten die beiden nach einem Jahr Beziehung an den überfälligen Punkt, an dem sie sich damit auseinander setzen mussten, dass sie völlig unterschiedliche Lebensvorstellungen haben. Weil sie sich bei dieser Konversation in dem Restaurant befinden, in dem sie auch ihr erstes Date hatten, kommt es zu einem Zwischenfall mit dem Kellner, der Ted als Dieb des blauen Horns erkennt. So erfahren wir nun auch, warum Ted und Robin vor einiger Zeit von oben bis unten bekleckert waren – nett, dass dies nicht vergessen wurde.

Im weiteren Verlauf der Erzählung werden sowohl Barney als auch die Zuschauer immer wieder auf falsche Fährten gelockt. Zunächst sieht es ganz nach einer Trennung aus, eigentlich die logischste Konsequenz nach diesen Grunddifferenzen, doch ganz so einfach ist die Auflösung dann doch nicht. Hierbei muss auf jeden Fall einmal erwähnt werden, dass ich es für sehr interessant halte, dass Barney immer so sehr für eine Trennung der beiden plädiert hatte. Am Ende der Folge sagt er zwar, dass dies nur Spaß war, doch das glaube ich nicht. Seine vorherrschenden Motive waren sicherlich, dass er Ted als Single an seiner Seite haben wollte, doch insgeheim traue ich ihm, genau wie bei Marshall und Lily, mehr Herz und Gefühl zu und glaube, er hat gemerkt, dass da irgendetwas nicht wirklich passt und Ted auf Dauer nicht glücklich machen kann.

Man merkt Ted in allen Szenen mit Robin an, dass er sie über alles liebt und alles für sie tun und opfern würde. So willigt er kurzerhand in Robins völlig spontane Idee, nach Argentinien zu ziehen, ein und wäre bereit, alles stehen und liegen zu lassen. Kurz setzte mein Herz zugegebenermaßen, genau wie es bei Barney der Fall war, aus, als es danach aussah, als sei Robin schwanger. Wir alle werden auch etwas länger in diesem Glauben gelassen und es ist zum Schießen Barney dabei zuzusehen, wie er darunter leidet.

"think for the most part if you are really honest with yourself about what you want out of life, life gives it to you."

Letzten Endes kommen Robin und Ted jedoch zu der einzig vernünftigen Konsequenz aus ihrem Streit. Wie man schon in Moving Day gesehen hat, sind ihre Vorstellungen einfach zu unterschiedlich, um sie langfristig ignorieren zu können. So trennen sich die beiden in einer unglaublich rührenden und gleichzeitig unglaublich traurigen Szene schließlich doch. Auch wenn es vorauszusehen war, dass dies passieren würde, gab es einen kleinen Schockmoment und man fühlte wirklich mit den beiden mit.

Jetzt wird es sicherlich schwer für die beiden, normal miteinander umzugehen, doch bisher haben sie es ja offenbar ganz gut hinbekommen. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass uns die Autoren nicht allzu lange damit quälen, die Clique in zwei Teile oder ähnliches aufzuspalten, auch wenn das in der Realität möglicherweise passieren würde.

Das Schöne an dieser Wendung war auf jeden Fall die Art und Weise, wie Ted darüber gesprochen hat. Man merkt, dass er es unglaublich schade findet, aber gleichzeitig weiß, dass es das Beste ist und der "Zukunfts-Ted" weiß auch schon, warum: Robin hatte so ihre Chance, überall auf der Welt zu wohnen und ihr abenteuerliches Leben zu führen. Und er selbst hat die Liebe seines Lebens und Mutter seiner Kinder kennen gelernt. Ein besseres Happy End kann es doch eigentlich nicht geben!

"I don’t know how to say this but your wife just threw up in the trash." "My wife."

Ganz im Hintergrund standen in dieser Folge Lily und Marshall, die nach ihrer Hochzeit ständig von irgendwelchen Gratulationen davon abgehalten werden, etwas zu essen. Diese Szenen waren allesamt ganz nett, haben mich persönlich allerdings jetzt auch nicht umgehauen. Die betrunkene Lily war trotzdem unglaublich witzig mit anzusehen.

Am Schönsten war dann aber natürlich der Schluss, denn vor ihren Flitterwochen müssen die beiden einfach noch einen Zwischenstopp bei einem Schnellrestaurant einlegen, zu dem sie übrigens großartigerweise von Ranjid chauffiert werden. Dort erleben wir eine wunderschöne Szene, in der Marshall das erste Mal bewusst wird, dass Lily, die von dem Mitarbeiter für sein Prom-Date gehalten wird, nun seine Frau ist. Kurz bevor sie in den Mülleimer kotzt. Wie schön.

Ganz nebenbei hat mir persönlich die "list of horrible wedding clichés we’re not gonna touch with a ten foot limbo pole" noch unglaublich gut gefallen, die man in Flashbacks gesehen hat. Die hat nämlich gezeigt, wie erfrischend untussihaft Lily ist und wie in ihrer Beziehung mit Marshall eigentlich er die kitschigere Seele ist. Herrlich!

Fazit

Das Staffelfinale war ein mehr als würdiger Abschluss einer großartigen Staffel HIMYM, die der ersten Staffel eindeutig Konkurrenz macht. Genau ein Jahr ist es her, dass Ted und Robin zusammenkamen und Lily und Marshall sich trennten. Jetzt ist die ursprüngliche "Ordnung" wieder hergestellt und man darf mehr als gespannt sein, wie es in der nächsten, hoffentlich genauso tollen, Staffel weitergeht.

Klara G. - myFanbase

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