Bewertung

Review: #2.06 Auf Safari

Foto: Neil Patrick Harris & Jane Seymour, How I Met Your Mother - Copyright: 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS
Neil Patrick Harris & Jane Seymour, How I Met Your Mother
© 2006 CBS Broadcasting Inc. All Rights Reserved.; Cliff Lipson/CBS

Eine schwierige Folge, die zwar ein interessantes Grundkonzept bietet (diesmal steht Lily mehr im Vordergrund), jedoch in der Umsetzung leider schwächelt, sodass die Folge nicht über den Durchschnitt hinaus kommt.

Auf der Suche nach sich selbst

Besonders schade an der Folge ist, dass Lilys Part eigentlich das nötige Potenzial aufweist, den Zuschauer bei Laune zu halten, sich aber schlussendlich eher enttäuschend entwickelt. Auch die andere Storyline in der Folge ist eher durchschnittlich: Mit Barneys Jagd nach dem "Puma", wie er die Professorin tauft, bin ich ebenfalls nicht richtig warm geworden. Da jedoch Lily in dieser Episode mehr im Mittelpunkt steht, beginne ich nun erstmal mit ihrem Weg zu sich selbst und ihrer Vorstellung von Gerechtigkeit.

Nachdem Ted mächtig in ein Fettfass (das bekannte "Näpfchen" wäre hier wohl untertrieben) tritt und dadurch unabsichtlich eine Kollegin aus der Firma mobbt, bekommt Lily die Stelle der ehemaligen Bürokraft. Zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte wäre es möglich, eine neue Seite in Teds und Lilys Beziehung zu offenbaren: So sind die Charaktere durch Marshall zwar eng befreundet, die Momente zwischen den beiden jedoch eher rar gesät. Leider wird die Chance, die Lily/Ted-Beziehung zu vertiefen, im Keim erstickt.

Zunächst mag Lilys Verhalten, als sie den Ball von Teds Chef Mr. Druthers klaut, wirklich lustig und auch passend zu Lilys Erfahrung als Kindergärtnerin sein, aber die Story driftet leider komplett in das Irrationale ab. Spätestens als Druthers droht, Angestellten zu kündigen und Lily Teds Flehen trotzdem nicht nachgibt, ist ihr Handeln nicht mehr nachvollziehbar. Prinzipien hin oder her: Hier wandelt sich Lilys Verhalten von einem anfangs sympathischen Zug zu reiner Dickköpfigkeit. Lily mag zwar pädagogisch ausgebildet sein, sollte jedoch wissen, dass Erwachsene nun mal schon mündige und selbstständige Wesen sind, die nicht immer so handeln, wie Lily es bei Kindern gewohnt ist. Deswegen ist es schade, dass diese Story, die eigentlich einiges an Potenzial für die Figur Lily hergibt, im Laufe der Zeit immer fragwürdiger wird. Natürlich ist an diesem Part nicht nur Negatives zu finden: Lilys Erziehungsmaßnahmen, angewendet an Mr. Druthers, sind wirklich unterhaltsam. Besonders gut in diesem Fall fand ich den Brief des Baseballs, sowie die Szene mit dem kleinen Jungen und Mr. Druthers, die Lily nur mit einem trockenen "I may have exaggerated that last one" kommentiert.

"I am not sure I like your tone."

Ein wenig sauer aufgestoßen ist mir auch das Verhalten im Büro zwischen Ted und Lily, da beide enorm eigennützig handeln. Auf der einen Seite Lily, die Teds Sorgen nicht ernst nimmt und ihre Erziehungsmaßnahmen über die Bedürfnisse ihres Freundes und jeglichen Angestellten hebt und auf der anderen Seite Ted, der keine Spur besser ist: Er feuert Lily und schleimt sich letztendlich sogar bei Mr. Druthers ein, indem er dessen Rat befolgt und Lily vor den Angestellten im Büro als geistig verwirrt darstellt. Die Autoren konnten glücklicherweise diese Ausrutscher im Drehbuch, die auch nicht wirklich zu den Charakteren passten, mit dem Ende wiedergutmachen. Denn ein Gutes hatte das Ganze: Ted kann sich endlich gegen seinen Boss behaupten und dadurch die Wogen wieder glätten.

"The cougar hunt begins..."

Die zweite Storyline über Barney und seinen "Puma" ist zwar ganz nett anzusehen, ansonsten jedoch leider eher belanglos. Es wirkt ein wenig, als hätte die Story zwischen Ted und Lily nicht für die ganze Folge ausgereicht und so musste noch eine weitere Geschichte für die restliche Zeit herhalten. Im Verlauf gibt es zwar ein paar lustige Momente, mehr jedoch auch nicht.

"You claim to have so much sex, I only assumed you would be good at it."

Eine gute Idee waren die, im wahrsten Sinne des Wortes, unbefriedigenden Noten der Professorin, die Barney verzweifeln lassen. Ein Highlight dabei ist Marshalls überraschte Reaktion und das darauf folgende Kommentar, dass Barney bei dem ganzen Sex, den er hat, darin doch eigentlich gut sein müsste.

Das Ende macht ebenfalls Spaß: Barney liegt nach einer weiteren Nacht mit der Professorin doch tatsächlich im Krankenhaus, mit einer ausgekugelten Hüfte. Gerade wegen der vorangegangenen Kommentare über das Alter der Professorin ist diese Verletzung ein guter Abschluss der Episode. Übrigens ist Barneys übermäßiger Verzehr von Red Bull eine schöne Anspielung an Neil Patrick Harris' echte Vorliebe für dieses Getränk. Laut IMDb wurde dem Schauspieler von der Firma (für die gute Werbung) ein lebenslanger Vorrat des Energydrinks zugesichert.

Fazit

Selbst die beiden Gastauftritte heben die Folge nicht über den Durchschnitt heraus. Die Geschichte zwischen Ted und Lily wird beiden Charakteren nicht gerecht, Barneys Story kommt leider nicht über das Mittelmaß hinaus, hat aber einige nette Momente

Amelie L. - myFanbase

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