Bewertung

Review: #1.22 Letzter Versuch

Foto: Cobie Smulders & Josh Radnor, How I Met Your Mother - Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
Cobie Smulders & Josh Radnor, How I Met Your Mother
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Zwanzig aufregende Minuten, nach denen alles verändert ist schließen eine großartige Staffel einer großartigen Serie ab. Mit einem großen Knall endet die erste Staffel von How I Met Your Mother nach bisher 22 Folgen.

"How many times do you have to watch this crash and burn before you say 'enough'?" "One more. One more time. One more big, beautiful, stupid, romantic gesture. And then whatever she says, yes or no, that’s it."

Schon die Anfangsszene der Folge war unglaublich vielversprechend – die Clique, die sich über die ERNEUTE Thematisierung von Teds Liebe zu Robin aufregt, war unglaublich unterhaltsam mit anzusehen. In diesem Zusammenhang kommt Barney natürlich eine besonders witzige Rolle zu, denn seine zynische anti-Liebe-Haltung in Kombination mit dem hoffnungslosen Romantiker Ted führt zu unglaublich lustigen Szenen.

Zunächst einmal hat Ted noch eine letzte romantische Geste für Robin geplant, die ein Streichquartett mit blauen Instrumenten beinhaltet. Die komplette Sequenz mit den Musikern war unglaublich unterhaltsam und ich habe mich kaum eingekriegt vor Lachen. Doch unterm Strich war diese Geste natürlich wirklich vor allem eines: unglaublich romantisch und süß durchdacht. Dass Robin da nicht sofort schwach geworden ist, ist wirklich unverständlich. Stattdessen fühlt sie sich einmal mehr von Ted unter Druck gesetzt und regt sich darüber auf, wie er alles immer durchplant. Man versteht natürlich ihre Angst und merkt ihr gleichzeitig an, dass sie ihm eigentlich am liebsten in die Arme fallen würde. Trotzdem schreien den Zuschauer diese grundlegenden Differenzen, die zwischen den beiden herrschen, geradezu an und man fragt sich, wie das eigentlich jemals gut gehen soll.

Doch Ted fragt sich das nicht, er gibt nicht auf und beschließt schließlich, als nichts anderes zu helfen scheint, es regnen zu lassen, damit Robin nicht auf den Campingtrip mit Sandy Rivers fährt. War der vorige Teil des Handlungsstranges schon unterhaltsam, wird hier noch einmal alles hervorgeholt, was HIMYM an Comedy zu bieten hat. Barneys einstiger One-Night-Stand in Kombination mit Barneys Sprüchen und genervten Blicken und Ted, der verzweifelt versucht, einen Regentanz aufzuführen, auf dem Hausdach, waren eine zum Schreien komische Kombination. Als das Mädchen irgendwann gestand, gar keine Ahnung davon zu haben, wie ein richtiger Regentanz überhaupt aussieht und Ted es danach trotzdem weiter versuchte, war es bei mir endgültig vorbei. Der Regentanz aufführende Ted mit dem dazugehörigen zynischen Barney werden mir für immer in Erinnerung bleiben und im Laufe der Serie in Sachen Comedy bestimmt nur ganz schwer zu toppen sein.

Das Schöne und natürlich auch etwas Kitschige an der ganzen Geschichte ist, dass es schließlich sogar "funktioniert" und es tatsächlich anfängt, zu regnen. Mit diesem Erfolgserlebnis rennt Ted schließlich zu Robin, die ja auch schon vorher von ihrer Tierärztin sanft darauf hingewiesen wurde, dass so etwas großartig Romantisches wahrscheinlich nie irgendjemand anderes für irgendjemand anderen gemacht hat, und die außerdem bald die Hauptmoderatorin ihres Radiosenders wird – Glückwunsch! Und dann passiert das, worauf Ted seit 21 Folgen gewartet hat: Er und Robin werden tatsächlich ein Paar.

Auch wenn es mit Sicherheit schwierig werden wird, wir schon wissen, dass Robin nicht die Mutter ist und es auf lange Zeit wahrscheinlich kein Happy End für die beiden geben wird: Im Moment sind sie wirklich ein süßes Paar und man freut sich auf die nächste Staffel mit den beiden.

"You are scaring the hell out of me Lily. What if you decide to go be a painter and then you realize I don’t fit into your life anymore and three months becomes forever? Can you promise me that that’s not gonna happen?"

Was passiert in einem gelungenen Staffelfinale meistens? Es geschieht nicht nur etwas unerwartet Tolles, sondern auch etwas Hochdramatisches. Das ist hier nun wirklich geschehen, das Unaussprechliche, Unvorstellbare ist passiert: Marshall und Lily haben sich getrennt.

Schon in den letzten Folgen wurde immer wieder deutlich gemacht, dass Lily kalte Füße bekommt und Angst hat, im Leben ihre großen Träume nie richtig verfolgt zu haben. Man merkte ihr an, dass sie an der Hochzeit zweifelt und das Gefühl hat, dass diese ihr im Wege steht, sozusagen das Todesurteil für ihre niemals verfolgten Träume bedeutet. Doch dass es wirklich dazu führen würde, dass sie den unglaublichen Schritt wagt, nach San Francisco zu gehen und sich von Marshall zu trennen, hätte ich nicht erwartet. Gerade nach der letzten Folge sah es ja so aus, als hätte Lily nur die Bestätigung gebraucht, gut genug zu sein, nur die Gewissheit, dass sie theoretisch könnte, wenn sie nur wollte. Diese Wendung ist eine unglaublich traurige, gerade weil man auch in dieser Folge mal wieder gemerkt hat, was für ein schönes Paar Lily und Marshall sind – ihre Angewohnheit, bei Streitigkeiten häufig einfach mal "Pause zu drücken", ist unglaublich liebenswert und die zwei harmonieren einfach fantastisch.

Natürlich muss man wahrscheinlich nicht allzu große Angst haben, dass die beiden sich nun wirklich endgültig getrennt haben könnten. Doch der niedergeschlagene, auf der Treppe sitzende Marshall, der den Verlobungsring umklammert hält, hat einem wirklich das Herz gebrochen und man würde Lily am liebsten auf der Stelle wieder zurückholen.

"As I rode down the next morning, the city looked the same. The people looked the same. It all looked the same. But it wasn’t. In just one night, everything had changed."

Als Abschluss der ersten Staffel war diese Folge wirklich toll. Wir sahen viele witzige Momente so wie die Ohrfeigen, die sich durch die ganze Folge zogen und alle absolut gerechtfertigt waren, in der Handlung ging es in riesigen Schritten voran und am Ende war man hin- und hergerissen zwischen positiven und traurigen Emotionen.

Die erste Staffel von HIMYM ist vorbei. Es war eine großartige Staffel mit unglaublich vielen lustigen, emotionalen und außergewöhnlichen Momenten. Jetzt ist alles anders als am Anfang und man kann es gar nicht erwarten zu sehen, wie es damit in der zweiten Staffel weitergeht.

Klara G. - myFanbase

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