Bewertung

Review: #1.15 Flucht

Foto: Ali Larter, Heroes - Copyright: 2010 Universal Pictures
Ali Larter, Heroes
© 2010 Universal Pictures

Run. … Run! … Run?

Man hat das Gefühl, dass der Titel von #1.15 eine Notlösung ist. Das Ausrufezeichen sollte wohl noch ein wenig Spannung und Dramatik zu dem doch recht einfachen und dazu noch relativ unpassenden US-Titel hinzufügen. Naja, irgendwie klappt das nicht. Abgesehen vom Titel jedoch ist #1.15 Flucht (englisch: Run!) durchaus solide, aber nicht mehr. Wir haben drei Hauptstorylines, die in dieser Episode endlich weitergebracht wurden: Matt darf endlich mehr machen, als seine Eheprobleme zu lösen, Jessica tritt als Killerin in Aktion und Mohinder bekommt mehr zu tun, als nur Theorien aufzustellen.

Matt vs. Jessica

Nein, von Jessica/Niki ist in dieser Episode nicht die Rede. Niki ist erstmal ausgeschieden, wir haben hier Jessica und das erlaubt es nun, die Story um Jessica um ein gutes Stück voranzubringen. Als äußerst coole Killerin präsentiert sie sich uns nun und mir gefällt das. Dass Jessica jetzt als Auftragsmörderin für den mysteriösen Linderman arbeitet, ist eine sehr interessante Wendung: Nicht nur treffen so Jessica und Matt aufeinander, es werden auch die Weichen für eine zweite Konfrontation zwischen Jessica und Nathan gestellt.

Jessicas Jagd auf Matt und dessen Klienten Malsky sorgt für die nötige Action in dieser Episode. Matt-Darsteller Greg Grunberg mit einer Knarre durch dunkle Gänge laufen zu sehen, erinnerte an alte "Alias" Zeiten, in denen er als Agent Eric Weiss unterwegs war. Das mit der Waffe hat Grunberg jedenfalls nicht verlernt und so überzeugt er ausnahmslos in dieser Folge. Seine Gegenspielerin Ali Larter steht ihm in nichts nach.

Wie wird es nun weitergehen mit diesen beiden Charakteren? Jessica wird sich auf den Weg nach New York zu Nathan machen, das steht fest. Ein Treffen, auf das wir uns freuen können. Und Matt? Er ist in dieser Episode dank der Diamanten zumindest um einige Millionen Dollar reicher geworden.

Mohinder/Sylar und Sylar/Zane

Mohinder, der bisher leider viel zu selten zu sehen war und Sylar, der für meine Begriffe auch viel zu selten zu sehen war, bekommen in #1.15 endlich mehr Screentime – und das auch noch gemeinsam! Sylar hat vorerst offenbar die Nase voll von Mr. Bennet und besucht Zane Taylor, der eine ganz eigenartige Fähigkeit besitzt: Er kann Dinge verflüssigen.

Wenn man von der Frage absieht, woher Sylar eigentlich von Zane wusste, dann ist dieser Plot absolut großartig gemacht: Sylar gibt vor, Mohinder zu sein und nutzt die Gelegenheit, um Zane zu töten und seine Fähigkeit anzunehmen. Dann kommt der echte Mohinder und Sylar gibt vor, Zane zu sein. Sylar hat einfach ein geniales schauspielerisches Talent (dank seines Darstellers Zachary Quinto, der seine Sache hervorragend macht), bereits in #1.14 Ablenkungen bot er als Primatech-Angestellter einen äußerst amüsanten Südstaatenakzent auf und präsentierte sich als Hundeliebhaber. Nun imitiert er den unsicheren Zane und schließt prompt eine Partnerschaft mit Mohinder, der keine Ahnung hat, dass er den Mörder seines Vaters vor sich hat.

Und ja, ich geb's ja zu. Ich bin großer Sylar-Fan.

Erinnerungslücken

Wenn Mrs. Bennet Mr. Muggles nicht mehr erkennt, dann steht fest: Da stimmt was nicht. Es scheint, als ob die regelmäßigen Erinnerungslöschungen des Haitianers nicht ohne Konsequenzen geblieben sind. Mr. Bennets Frau also verliert ihr Gedächtnis und als wäre das nicht schon schlimm genug, bricht auch noch das Vertrauen zwischen Mr. Bennet und Claire. Schade, da die Vater-Tochter-Beziehung zwischen Hornbrille und Claire-Bear immer sehr schöne Szenen bot. Toll aber, weil wir nun einen Vater-Tochter-Zwist haben, der vielleicht noch viel interessanter wird.

Dass Claire sich in ihrer Not an ihre echte Mutter wendet, ist ein natürlicher Schritt. Nur findet sie bei dieser leider auch keinen Trost mehr: Meredith will sich nicht nur wieder nach Mexiko absetzen, sondern eröffnet Claire auch, dass ihr Vater sie nicht sehen will. Claires Situation wird immer auswegloser…

Dann wäre da noch Claires Vater. Nathans Gesichtsausdruck, als er Claire auf dem Handy von Meredith sieht, sprach Bände. Er hat sie also wieder erkannt, die blonde Cheerleaderin, die sein Bruder Peter rettete. Wird Nathan nach Claire suchen? Oder ist die Sache für ihn mit den 100.000 Dollar erstmal erledigt?

Hope

Hiro und Ando sind großartig. Von mir aus könnten sie eine eigene Serie haben und ich würde sie mit Leidenschaft anschauen. Doch dann sollte die Story dennoch schneller vorangehen, als sie es momentan tut. Seit drei Episoden schon (nämlich seit #1.12 Gottesgabe) versuchen Hiro und Ando, zu Linderman zu gelangen, um das Schwert zu finden. Fortschritt: Null. In #1.13 wurden sie entführt und zu Hiros Vater gebracht, in #1.14 mussten sie diesen dann wieder loswerden und in #1.15 treffen sie auf Hope. Das mit dem Namen ist eine nette Anekdote (Hiro: "A hero must have hope." Ando: "I will find hope."), aber ansonsten war die Story um Hope eigentlich nur eines: ein Lückenfüller.

Natürlich sorgten Hiro und Ando trotzdem für den üblichen Lachfaktor und so kann man durchaus ein Auge zudrücken. Die Szenen zwischen den Japanern im Hotelzimmer sind zum kaputtlachen, vor allem Masi Okas wunderbare Gestik trägt dazu bei. Man sieht Hiro und Ando einfach gerne zu.

Dennoch: Liebe Autoren, lasst Hiro doch endlich mal Linderman und das Schwert finden. Bitte. BITTE!

Fazit: #1.16 wird wohl wieder ein Knaller

#1.15 Flucht ist eine durchschnittliche Episode, wie es sie in "Heroes" auch mal geben muss. Kein Schocker, kein Megaereignis. Und warum auch nicht? Wie man an dieser Episode sieht, kommt die Serie auch mal gut ohne so etwas aus. #1.15 bereitet die kommende Episode vor und so können wir erwarten, dass #1.16 wieder ein Knaller wird.

Maria Gruber - myFanbase

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