Bewertung

Review: #12.06 Mein unbekanntes Wesen

Foto: Martin Henderson, Grey's Anatomy - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Tony Rivetti
Martin Henderson, Grey's Anatomy
© 2017 ABC Studios; ABC/Tony Rivetti

Nach der skandalösen Dinnerparty der letzten Episode haben nun alle Charaktere mit den Auswirkungen zu kämpfen. Glücklicherweise lösen sich bis zum Ende der Folge zumindest einige Konflikte und die unangenehme Anfangsstimmung hält nicht lange an.

"This mistake is all everybody's gonna think about..."

Es ist der erste Arbeitstag für Penny im Grey + Sloan Memorial Hospital und wie man sich schon denken konnte, zieht das eine ganze Reihe an Problemen mit sich. Natürlich wird sie gerade Meredith zugeteilt, die verständlicherweise sehr mit ihren guten Vorsätzen zu kämpfen hat. Hier ist es gar nicht so einfach, die Sache neutral zu betrachten, da man automatisch eher auf Merediths Seite ist. Trotzdem war ihr Verhalten Penny gegenüber unprofessionell (und eigentlich auch Andrew gegenüber, immerhin sollte der ja auch etwas lernen). Penny hat sich alle Mühe gegeben, Merediths hohen Ansprüchen gerecht zu werden und hat dabei letztlich dem Patienten das Leben gerettet. Gerade für den ersten Arbeitstag eine gute Leistung. Und doch kann es Penny ihr nicht recht machen. Da kann man Meredith aber auch keinen Vorwurf machen. Es ist einfach zu viel zwischen den beiden passiert, als dass sie gut miteinander arbeiten könnten. Eine ziemlich verfahrene Situation.

Überraschenderweise wird in der Folge schon einiges getan, um diese Situation zu verbessern. Richards Rolle bei dem Ganzen war dieses Mal etwas zweifelhaft. Sein Vergleich mit Merediths Beginn am damaligen Seattle Grace Hospital war echt unpassend. Es ist dann doch ein Unterschied, ob man der Tochter der ehemaligen Geliebten gegenübersteht, oder letztlich der Mörderin deines Mannes. Genauso merkwürdig ist es, dass Richard Penny überhaupt eingestellt hat, schließlich hatte Derek ja nicht nur mit Meredith zu tun, sondern war Teil des ganzen Teams. Sein Kommentar, dass Meredith der einzige Grund gegen Pennys Einstellung war, stimmt also nicht. Alleine Amelia ist dafür Beispiel genug. Da hat es mich sehr gefreut, dass sie und Meredith sich nach der unglaublich frostigen Autofahrt wieder angenähert haben. Gerade die Beziehung zwischen den beiden hat mir immer sehr gut gefallen. Und seien wir ehrlich, ich habe mich schon an die amüsanten Anfangsszenen im Auto gewöhnt und bin nicht bereit, sie aufzugeben.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass auch Callie verziehen wird. Nur fürchte ich, dass das in diesem Fall wohl nicht allzu einfach wird. Letztlich sitzt Callie komplett zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite ihre langjährige Freunde, auf der anderen ihre Freundin. Hoffentlich treibt ihre Entscheidung, auf Pennys Seite zu stehen, keinen Keil zwischen Callie und die anderen.

Da fragt man sich, ob es wirklich nötig war, die Storyline mit Penny in die Serie einzubauen. Man hat eh schon genug Charaktere mit ihren Problemen, die ausreichen würden, um die Sendezeit zu füllen. Aber jetzt ist Penny da und sie scheint wohl auch zu bleiben. Nur wirkt sie im Gegensatz zu Addison, Mark und anderen Charakteren, die bisher als Störenfriede aus der Vergangenheit eingeführt wurden, bis jetzt etwas farblos. Zwar ist Penny wirklich okay, aber viel mehr als eine nette junge Assistenzärztin, der ein schrecklicher Fehler unterlaufen ist, scheint da auch nicht zu sein. Man kann nur hoffen, dass nach dem ersten Einstieg in den nächsten Folgen mehr Tiefe zu ihrem Charakter hinzukommt, sonst droht sie nämlich unter den alten, vielschichtigen Charakteren zu verschwinden und das wäre für das Durcheinander, das sie ausgelöst hat, mehr als enttäuschend.

"You were right, he's good."

Die Geschichte rund um den unglaublich lieben Jungen aus dem Jemen hat sich als storytechnisch sehr ergiebig herausgestellt. Gerade die Patientengeschichten sind besonders spannend anzusehen, in denen die Ärzte erst sicher sind, dass die Operation unmöglich ist, und es dann letztlich mit vereinten Kräften doch schaffen. Und wie so oft ist es wieder Callie, die hinzugezogen wird und mit Begeisterung ihr orthopädisches Fachwissen beisteuert.

Trotzdem konnte man nicht umhin, auch bei diesem Fall zu bemerken, dass man das meiste, was über die Patienten gesagt wurde, auch wunderbar auf die behandelten Ärzte ummünzen konnte. In diesem Fall auf Jackson und April. Wieder sind die Rollen klar verteilt: April, die nicht aufgeben möchte und dabei sogar Unterlagen zurückhält und Jackson, der ihre Versuche abblockt. Das kennen wir jetzt ja schon zur Genüge. Nur dass er es sich diesmal anders überlegt und doch alles Mögliche versucht hat - mit Erfolg. Kann man das jetzt auch auf ihre Beziehung übernehmen? Die Umarmung war auf jeden Fall schon mal mehr als nur Freude über den geglückten Fall. Zu schade, dass die Annäherung der beiden unterbrochen wurde.

Das bringt mich zu Nathan Riggs, der ähnlich wie Penny neu ist und trotz viel dem viel unauffälligeren Auftritt um einiges interessanter und charismatischer erscheint. Zunächst mal scheint er ziemlich gut mit April befreundet zu sein. Hoffentlich nur befreundet, das Letzte was diese ganze April Jackson Problematik noch braucht, ist eine Dreiecksbeziehung. Viel spannender ist da das kurze Aufeinandertreffen mit Owen gewesen. Was ist da nur vorgefallen? Ganz umsonst wurde das wohl kaum gezeigt, weswegen ich davon ausgehe, dass Riggs wohl doch länger in der Stadt bleiben wird, als bisher angedeutet.

Die dritte Handlung betraf Richard und Maggie. Hier hat Richard für mich wieder Pluspunkte machen können. Das war aber auch wirklich nötig, nachdem er Maggie mit seinem Kommentar, dass er keine Kinder hätte, ziemlich getroffen hat. So scheinen die beiden nach Richards Ansprache etwas näher gerückt zu sein, wobei gerade diese Beziehung bis jetzt noch kaum erforscht wurde. Vielleicht ändert sich das ja.

Fazit

Wie zu erwarten, hat Penny die Stimmung im Krankenhaus ordentlich durcheinander gebracht. Nachdem sie unfreiwillig ins Zentrum getreten ist, ist es jetzt an den Serienmachern, dafür zu sorgen, dass Penny dieser Rolle auch gerecht wird. Daher halte ich mich für jetzt noch mit einer endgültigen Einschätzung von Penny zurück und warte, was noch kommt.

Denise D. - myFanbase

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