Bewertung

Review: #10.21 Sinneswandel

Es dauert nicht mehr lange bis zum Staffelfinale und nicht nur die Charaktere werden mit zukunftsweisenden Ereignissen konfrontiert. Nach dem Ende dieser Staffel wird nichts mehr so sein wie vorher, da Sandra Ohs Ausstieg in greifbare Nähe rückt und nicht mehr viel Zeit bleibt, um die letzten Momente mit ihr zu genießen.

The point of it all

Nachdem Cristina, trotz aller Erwartungen, bei der Verleihung um den wichtigsten Preis in der Medizin leer ausgegangen ist, sind alle anderen Ärzte um sie herum damit beschäftigt, mit der Niederlage umzugehen. Meredith setzt sich für ihre beste Freundin ein und wirft mit bissigen Sprüchen um sich, redet von Diebstahl und ist allgemein auf keinen Avery gut zu sprechen. Mit diesen Szenen sorgt sie für die humorvollen Höhepunkte in dieser Folge und ist mitunter die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Selbst wenn sie noch auf Cristina eifersüchtig ist, lässt sie das ihre Seelenverwandte nicht spüren und setzt sich ohne mit der Wimper zu zucken für sie ein. Mit solchen Momenten will man diese Freundschaft in Erinnerung behalten.

Bei dem Gespräch zwischen Webber und Catherine stellt sich dann heraus, dass Cristina nur nicht gewonnen hat, weil die Harper Avery Stiftung das Krankenhaus mitfinanziert. Eigentlich hätte sie genug Stimmen gehabt, um den Preis mit nach Hause zu nehmen, was eine sehr bittere Erkenntnis ist. Vor allem wird dadurch auch die Bedeutung des Preises geschmälert, der ja an jemanden verliehen wurde, der ihn eigentlich nicht verdient hat. Das Problem betrifft aber nicht nur Cristina, denn keiner der Ärzte des Grey + Sloan Memorial wird in Zukunft den Harper Avery Award gewinnen können. Damit hat man für mich einen zufriedenstellenden Grund gefunden, um Cristina auf einen neuen Weg zu schicken und das Krankenhaus hinter sich zu lassen. Es ist unmöglich, dass ihre Karriere vorankommt, wenn ihrer Arbeit die nötige und verdiente Anerkennung verwehrt bleibt.

Catherine hat sich mit ihrem Handeln wieder schön unbeliebt gemacht und Cristina für einen Preis motiviert, den sie niemals gewinnen konnte. Vielleicht verhält es sich so im Geschäft, aber ich bin von Webbers Eintreten für Cristinas Ehre begeistert und kann es völlig nachvollziehen, dass er Catherine keinen Antrag mehr machen möchte. Jackson kann für das alles eigentlich nichts und doch macht auch er sich zum Buhmann, indem er schaut, welche Studie der Ärzte am wenigsten profitabel ist, um diese dann zu streichen. Es zeigt sich, dass die Averys vielleicht doch zu viele Finger im Spiel haben und für Veränderungen im Krankenhaus sorgen, die von den restlichen Ärzten missbilligt werden. Aus Angst davor, dass ihre Forschung eingestellt wird, steht Miranda am Ende jedenfalls kurz davor etwas sehr Riskantes zu tun. Wenn sie den Jungen mit dem genetisch veränderten HIV-Virus infiziert, könnten die Auswirkungen für sie und das Krankenhaus fatal sein.

Not so hypothetical anymore

Alex hat sich nun endlich entschieden in der Praxis von Oliver Lebackes anzufangen und damit einen neues Lebensweg zu beschreiten. Am Ende der achten Staffel hat er sich noch dagegen entschieden, das Krankenhaus zu verlassen, und jetzt will er es wirklich durchziehen. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll, weil ich mir schwer vorstellen kann, dass Alex' neuer Arbeitsplatz ein Teil der Serie sein wird. Natürlich wünscht man ihm ebenso wie Arizona, dass er einmal eine Entscheidung sich selbst zuliebe trifft, doch ich gehe stark davon aus, dass er zum Grey + Sloan Memorial zurückkehren wird. Zumindest scheint seine Beziehung zu Jo wieder gefestigt zu sein und ihre Unterstützung für sein Vorhaben ist schön mitanzusehen. Sowas hat er wirklich verdient.

Nachdem April zwei Tage lang bei Callie und Arizona übernachtet hat, geht sie ihren Gastgebern ziemlich auf den Senkel und ich finde es schade, dass aus April damit wieder ein bisschen die Lachfigur gemacht wird, die keiner, außer vielleicht Owen, ernst nimmt. Die letzten beiden Staffeln waren für sie zwar wirklich keine Glanzzeiten und ihre neurotischen Züge waren des Öfteren anstrengend, aber man darf ihren Charakter ruhig ernst nehmen, damit sie ihr Image verbessern kann. Die Darstellung ihres Glaubens sorgt zur Abwechslung gerade für kein Kopfschütteln, denn ihr Standpunkt bezüglich des Streites mit Jackson ist durchaus berechtigt. Sie darf sich für ihre Kinder wünschen, diese im Glauben an Gott großzuziehen, und natürlich ist das ein essenzieller Punkt, den sie mit ihrem Ehemann klären muss. Dass April ihr Glaube wichtig ist, sollte Jackson außerdem von vorneherein klar gewesen sein. Es wird unfassbar schwierig werden, diesbezüglich irgendwelche Kompromisse einzugehen. Das Problem an der ganzen Ehe ist aber auch, dass sie viel zu überstürzt war und die beiden keine Möglichkeit hatten, in einer Beziehung langsam die wichtigen Lebensfragen zu klären. Gerade geht alles Schlag auf Schlag und Aprils Schwangerschaft sorgt deswegen nicht gerade für Freudensprünge.

Fazit

Es stehen Veränderungen bevor, die nicht nur etwas mit Cristina zu tun haben. Alex nicht mehr im Krankenhaus arbeiten zu sehen, wäre auch eine Sache, an die man sich erst gewöhnen müsste. Die Dynamik im Grey + Sloan Memorial verspricht ab der nächsten Staffel sowieso eine andere zu werden. Aprils und Jacksons Babyglück wird das Paar noch stärker auf die Probe stellen, aber dann können zumindest April und Callie Erfahrungen austauschen, da ja letztere plant, wieder schwanger zu werden. Auf Amelia bin ich in meiner Review noch gar nicht eingegangen, aber ich freue mich bis über beide Ohren über ihren länger anhaltenden Auftritt. Die letzten Folgen der Staffel versprechen auf jeden Fall ereignisreich zu werden.

Lukas Ostrowski - myFanbase

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