Bewertung

Review: #10.14 Heimlichtuereien

Durch das Einreichen der offizieller Beschwerde am Ende der letzten Episode, dreht sich #10.14 You've Got To Hide Your Love Away um die Auswirkungen der neuen Krankenhauspolitik, die eigentlich nur für ein Paar negative Konsequenzen nach sich zieht.

Das Krankenhaus als Dating-Plattform

Das einzige nicht verheiratete Paar besteht aus Alex und Jo, die sich nun überlegen, wie sie mit dem neuen Verbot umgehen sollen. Ihr öffentlich inszenierter Streit war nach dem ersten Schock ihre spontane Idee, so alle von ihrer Trennung zu überzeugen. Auch wenn ich schauspielerisch vollkommen von Justin Chambers und Camilla Luddington überzeugt war, hat mir ihr Verhalten an sich überhaupt nicht gefallen. Bisher haben sie es geschafft, sehr erwachsen mit ihrer Beziehung umzugehen und konnten so auch schon einige Streits meistern, doch dieses Versteckspiel wirkt vollkommen unreif. Ich bin sehr froh, dass Alex noch in dieser Episode der Kragen platzt.

Als die beiden sich für ihr Verhalten vor dem Vorstand rechtfertigen sollen, hat Alex genau das ausgesprochen, was ich empfunden habe. Nämlich, dass die neue Regelung totaler Unsinn ist. Wie schon bemerkt, sind alle anderen Paare der Serie im Krankenhaus entstanden und das Verbot lediglich auf dem verletzten Stolz von Leah aufzubauen, empfinde ich einfach nur als ein neues Mittel, etwas mehr Drama in die Serie einzubringen.

Genauso unpassend war das Verhalten von April, die in der Vorstandssitzung freudestrahlend verkündet, dass sie und Jackson geheiratet haben. Ich kann immer noch nicht verstehen, was die Autoren zu diesem Umschwung bewogen hat, da die Konstellation April/Jackson überhaupt keine Chemie hat und eigentlich aus reiner Einfallslosigkeit geschaffen wurde. Schon in Staffel neun empfand ich das Hin und Her der beiden als anstrengend und war froh, als man die "Beziehung" endlich aufgab und den beiden neue Partner zuteilte. Mit Stephanie und Matthew fand sich ein erfrischender Neustart und man hätte die Hochzeit zwischen April und Matthew ganz unspektakulär und nett ablaufen lassen können, was sehr gut zu den Charaktereigenschaften der beiden gepasst hätte. Das nun forcierte Abenteuer, auf das sich April und Jackson einlassen, bietet zwar sicherlich Stoff für die nächsten Episoden (ich denke da besonders an die erste Begegnung mit Catherine, wenn sie von der Hochzeit erfährt), doch mehr sehe ich darin leider nicht.

Die einzige Beziehung, die in dieser Episode reibungslos verläuft, ist die zwischen Callie und Arizona und bietet eine nette Konstante, nachdem es zwischen den beiden in dieser Staffel bereits hoch und runter ging. Ich hoffe, dass sich auch Merediths und Dereks Ehe bald wieder normalisieren wird und man sich dieses hochgestochenen Projekt mit dem Präsidenten noch einmal durch den Kopf gehen lässt.

Das Krankenhaus als Freundeskreis

Neben diesen weniger schönen Teilen der Episode, rückt die wieder aufkeimende Freundschaft zwischen Meredith und Cristina alles in ein besseres Licht. Es ist lange her, dass wir die beiden so herzlich miteinander gesehen haben und dennoch wissen sie noch ganz genau, ihre gegenseitigen Blicke zu deuten und können sich ohne Worte verständigen. Der Mädelsabend mit ihnen war für mich daher der beste Part der Episode und hätte gern noch etwas länger ausgeführt werden können.

Leider macht sich die betrunkene Cristina aber auf den Weg zu Owen, wo uns ein großer Schock erwartet. Dass die beiden im Bett landen, kam für mich völlig überraschend und ich muss sagen, dass ich mich darüber nicht im mindesten freue. Man zerstört so die Beziehung zwischen Owen und Emma und öffnet wieder die Tür für ihn und Cristina, obwohl man hier bereits einen recht zufriedenstellenden und logischen Abschluss gefunden hatte. Owen und Emma schienen einander gefunden zu haben und Owens großer Wunsch nach einer eigenen Familie rückte in greifbare Nähe. Und urplötzlich erklärt er Emma, dass er nicht mehr das gleiche will wie sie (also Kinder?!?) und eine Frau sucht, die seine Arbeit genau so sehr liebt wie er. Noch vor kurzer Zeit trennten sich Cristina und Owen, weil er in der arbeitswütigen Cristina eben nicht die Frau fürs Leben gesehen hat und nun sollen wir das einfach wieder vergessen? Das ist für mich vollkommen unverständlich und wirft ein sehr schlechtes Licht auf Owen, der nun Cristina UND Emma betrogen hat.

Neben dem Thema Beziehungschaos liegt ein kleinerer Schwerpunkt bei den Assistenzärzten. Zum ersten Mal schaffen es die vier (plus Neuling Ben) einmal gezielt zusammen zu arbeiten und geben dabei ein super Team ab. Dies erinnert an die Ursprünge von "Grey's Anatomy", was ein ganz wunderbares Gefühl ist. Zwischen den fünfen gibt es kein Drama und keine verhängnisvollen Beziehungen, sondern einfach nur Freundschaft. Diese Komponente habe ich in letzter Zeit sehr vermisst und es ist schön, dass dies auch den Autoren aufgefallen zu sein scheint.

Fazit

Mit der neuen Beziehungspolitik legt man sich selbst Steine in den Weg, da damit lediglich dem vielversprechenden Paar Alex & Jo geschadet wird. Auch sonst war diese Episode sehr Beziehungs-lastig, wurde aber zum Glück durch die Freundschaftsmomente aufgelockert.

Marie Florschütz - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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