Review: #2.04 Selbstverleugnung

"Der Schlüssel zum Überleben als Assistenzarzt in der Chirurgie ist die Verleugnung. Wir leugnen das wir Müde sind, wir leugnen das wir Angst haben und, und das ist am Wichtigsten, wir leugnen das wir das alles verleugnen. Wir sehen nur das, was wir sehen wollen. Und wir glauben, was wir glauben wollen. Und das funktioniert. Wir lügen uns selber solange etwas vor, bis uns nach einer Weile die Lügen wie die Wahrheit vorkommen. Wir leugnen alles solange, bis wir die Wahrheit nicht mehr erkennen. Auch wenn sie sich direkt vor unserer Nase befindet."

Wie würdet ihr auf die Frage Antworten, welcher Charakter aus "Grey’s Anatomy" wohl der stärkste sei? Derek, Meredith, Cristina oder doch eher Izzie? Ich sage euch: Alles falsch. Zumindest meiner Meinung nach ist es Dr. Miranda Bailey, die nicht nur knuffig (darf man ein solches Wort als Mann überhaupt benutzen?) aussieht, sondern auch charakterlich unglaublich viel hergibt. Bodenständig, einfühlsam, direkt und immer den richtigen Spruch auf den Lippen ist sie wesentlicher und wichtiger Bestandteil der Serie. Man merkt auch, dass ihre Präsenz in den Folgen, auch Screentime genannt, von Folge zu Folge mehr wird, was mir, als bekennender Bailey-Fan, natürlich ausgesprochen gut gefällt.

Überhaupt war das Schicksal um Jeremiah und somit auch um Bailey eine, wenn man das so sagen kann, sehr großartige Storyline, die mit sehr, sehr viel Gefühl umgesetzt wurde. Auch gut bzw. schon längst überfällig war der Gefühlsausbruch von Cristina. Die Umsetzung war vielleicht etwas zu dick aufgetragen, doch das zuckersüße Ende mit Burke entschädigt dafür natürlich sehr. Auch die Szene mit dem "Mach das es damit aufhört" war das "zu dick auftragen" allemal wert.

"Selbstverleugnung" war eine typische Aufarbeitungsfolge. Ein Zwischenstopp. Verarbeitung der sich durch die Serie ziehenden Geschichten sowie Wegbereiter für neue Abenteuer in "Grey´s Anatomy". Und du meine Güte, ich bin echt gespannt darauf, ob uns Supermacho Alex auch weiterhin als Chirurg erhalten bleibt. Wäre doch echt schade drum. mittelmäßig bis gut, mit Tendenz zu gut. 6 Punkte.

"Manchmal hat die Wirklichkeit so eine Art sich von hinten anzuschleichen und eine´m in den Hintern zu beißen. Wenn der Damm bricht, kann man nur noch versuchen zu schwimmen. Man kann sich nicht dadurch schützen indem man sich ständig etwas vormacht. Man kann sich nur eine begrenzte Zeit lang etwas vorlügen. Wir sind müde, wir haben Angst. Das zu leugnen ändert nichts an der Wahrheit. Früher oder später müssen wir alle mal mit dem Verleugnen aufhören. Den Tatsachen ins Auge schauen und uns ins Getümmel stürzen. Verleugnung. Wenn man erst mal damit anfängt, kann man nicht mehr aufhören. Das ist wie eine Sucht. Aber wie kommt man von so einer Sucht wieder los?"

René Krieger - myFanbase

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