Bewertung

Review: #3.10 Freund oder Verräter

Ich habe mir fest vorgenommen, für den Rest der Serie ein paar Handlungsstränge einfach nicht mehr so ernst zu nehmen, weil ich mich sonst nur immer wieder in der gleichen Leier verfange. Ganz unkommentiert werde ich aber nichts lassen, doch eine relaxte Grundeinstellung und niedrige Erwartungen in Bezug auf die Schwesternschaften und universitäre Begleiterscheinungen lassen sich einfach nicht vermeiden und tun mir als Autor der Reviews und sicherlich auch euch als Leser nur gut.

This time we gonna get it right

Fangen wir auch einfach gleich mit den Dingen an, die mir bei der Serie Freude bereiten und die auch in der Regel sehr zufriedenstellend umgesetzt werden. Cappie und Casey sind also wieder zusammen und die Umstände erzwingen es, dass Evan natürlich davon wissen sollte, dies aber auch keine einfache Sache ist. Cappie zögert also zurecht, aber da es sich schnell herumspricht, bleibt keine wirkliche Wahl. Sehr amüsant waren die "Harry-Potter"-Vergleiche, die an der richtigen Stelle gelungen auflockerten. Nun fällt genau in diese Neuigkeiten auch mal wieder ein typischer Streit zwischen den Kappa Taus und den Omega Chis hinein und Cappie wirft Evan vor, dass er sich auf seine Weise zu rächen versucht. Die langsam aufgebaute Freundschaft steht nun schlagartig wieder auf dem Spiel und in Anbetracht der Situation ist das nur zu gut nachvollziehbar. Cappies Vorschlag, einfach einen gemeinsamen Feind zu suchen, ist dann eigentlich eine ziemlich geniale Lösung, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, doch leider hat Evan an mehreren Fronten zu kämpfen. Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich Evans Entscheidung voll nachempfinden kann. Auf der einen Seite steht sein ehemals bester Freund, mit dem er gerade wieder langsam wieder auf einen Nenner kommt. Auf der anderen Seite ist eben die Verbindung, für die er seit Jahren lebt. Ich selbst würde der Freundschaft mehr Bedeutung beimessen, aber ich finde den ganzen Verbindungskram eh nur oberflächlich und somit nichts Wertvolles.

Nun muss man aber versuchen, das aus der Perspektive des Charakters zu sehen, der seit Jahren für die achsotolle Verbindung lebt, sie mit all seiner Energie geführt hat und nun kurz vor einer Meuterei steht. Da ist so eine unsichere Freundschaft, die noch von Misstrauen und Zweifeln begleitet wird, nicht gerade das beste Argument. Da Frage bleibt, inwieweit die Aktion ihn nun wirklich rettet. Cappies Reaktion ist mehr als verständlich und nur konsequent. Aus seiner Sicht wäre das Thema für mich gegessen, da könnte Evan sonst was veranstalten. Insofern bin ich aber schon gespannt, wie man das Thema weiter verfolgt. Man wird die Beziehung zwischen Cappie und Evan nicht über eine halbe Staffel aufgebaut haben, um ihr mit solch einer Aktion den endgültigen Todesstoß zu versetzen. Da würde ich mich irgendwie an der Nase herum geführt fühlen. Spannend wird zudem auch die Rolle von Rebecca sein, die sich da vorhersehbar wieder zwischen schummelt. Insgesamt in ich mit der Storyline aber immer noch voll zufrieden, weil so ziemlich jede Aktion und Emotion nachvollziehbar ist und das Potenzial mit allen involvierten Charakteren ausgenutzt wird.

We need to talk

Ich will mich nicht lange mit dem wissenschaftlichen Duell zwischen Rusty und Dale aufhalten, aber ein paar Sachen muss man sagen. Zunächst mal ist das Verhalten sowohl der beiden Streithähne als auch erst recht der Professoren so enorm kindisch und damit unangemessen, dass man sich schämen muss. Da mögen die Sprüche noch so nett sein, das inhaltliche Niveau ist so niedrig, das mir die Worte fehlen. Natürlich kommen dann beide neben anderen ins Finale. Warum nur muss es bei jeden Mist auch noch eine Endrunde geben. Man hätte das so schön beendet können. Immerhin war der Roboterkampf dann so weit erträglich und hatte sogar Charme, wäre in einem anderen Zusammenhang aber sicherlich noch besser gewesen. Höhepunkt der Storyline war dann die kleine Diskussion um das Warum, denn diese war zumindest nachvollziehbar, auch wenn sie inhaltlich auch wieder sehr kurz gegriffen blieb. Dale habe lediglich die Wissenschaft, also sonst keine Ziele, Rusty könne in seiner Verbindung aufgehen. Naja, überzeugend ist das nicht, aber in Anbetracht des Rests muss man diese Szene positiv hervorheben. Rusty ist sich dann als sympathischer Charakter treu und gibt nach, damit Dale eine Chance bekommt. Das passt soweit, aber da Dale nun sehr stark unter der Gürtellinie gearbeitet hatte, habe ich nicht das Gefühl, es ihm wirklich zu gönnen. Leider wird durch den Wettbewerb da wohl noch weitere Zeit mit verschwendet werden.

Let's get ready for a little competition

Achtung. An dieser Stelle passiert etwas fast nicht für möglich Gehaltenes. Mir hat die Geschichte um die ZBZs gefallen. Kneift euch ruhig, ihr träumt aber nicht. Ich bin es wirklich, der das schreibt. Vielleicht war es die Tatsache, dass ich die Truppe eh nicht mehr ganz ernst nehme, vielleicht waren es aber auch die ganzen Anspielungen auf High School Musical sowie einige andere gut gesetzte One Liner. "That's fine if you wanna get pregnant." ist mein Favorit gewesen, weil es einfach so wahr war. Außerdem war der Auftritt der Mädels dann wirklich cool. Dass dann nicht mal alles gleich Friede, Freude, Eierkuchen ist, verleiht der Geschichte eine Tiefe, die ich nicht erwartet hätte. Irgendwie wurde bei der Wahl betrogen und der Aufklärungswille (und verletzte Stolz) der ZBZs führt sie lediglich in das nächste Dilemma. Da kann man direkt Mitleid entwickeln. Außerdem hatten die zum Glück erfolglosen Abwerbeversuche von Casey eine spannende Dimension. Zum ersten Mal bin ich wirklich gespannt, wie es hier weiter gehen wird. Irgendwie wurde auf die richtige Art und Weise bewerkstelligt, dass man sich den ZBZs wirklich mal verbunden fühlt, weil ihnen Unrecht geschieht. Ich bin selbst noch ganz verwirrt davon.

Fazit

Diese Episode gehört wieder zu den besseren der Staffel, weil nur eine Storyline daneben ist und die anderen durchweg nachvollziehbar inszeniert wurden und die Episode insgesamt sehr kurzweilig war. Mal wieder hoffe ich, dass es so weiter gehen wird.

Emil Groth – myFanbase

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