Bewertung

Review: #1.13 Willkommen zurück, Jim Gordon!

Foto: Ben McKenzie & Cory Michael Smith, Gotham - Copyright: 2015 Fox Broadcasting Co.; Jessica Miglio/FOX
Ben McKenzie & Cory Michael Smith, Gotham
© 2015 Fox Broadcasting Co.; Jessica Miglio/FOX

"Only my friends call me Fish, darling. And you and I aren't friends... yet!"

Nach der etwas ernüchternden letzten Folge vor der großen Sommerpause, startet nun hierzulande die zweite Staffelhälfte mit einer noch ernüchternderen Folge. Das Ende von #1.12 Vogelgezwitscher hat aufkommende Spannung vermuten lassen und einen Machtkampf auf dem absoluten Höhepunkt. Was der Zuschauer allerdings geliefert bekommt, ist weder sonderlich spannend, noch wirklich interessant – leider!

Fish Mooney wurde von den Leuten von Falcone gefangen genommen, dabei versprach er ihr sie leiden zu lassen. Da sie durch und durch intrigant ist und man ohnehin nie mit ihr sympathisieren konnte, wünscht man sich sehnlichst, dass sie für ihre Taten leidet. Doch bevor man ihr Schmerz zufügen kann, wird sie von ihrem Handlanger Butch auch schon gerettet. In dieser Szene bekommt man nicht das Gefühl, dass Fish auch nur annähernd so etwas wie Angst verspürt, sondern sich auf die angehende Folter freut. Etwas verrückt, wenn man es genau nimmt, denn sie konnte ja vorher nicht ahnen, dass man sie in letzter Sekunde retten wird. Leider ist diese Rettungsmission von Butch sehr aufgesetzt und unrealistisch. Für gewöhnlich sind es doch die Guten, die im letzten allesentscheidenden Augenblick von ihrem Leid gerettet werden können und nicht die ohnehin schon Bösen. Man hätte Fish ruhig ein wenig leiden lassen können, ehe sie von ihrem Ritter in strahlender Rüstung aus den Fängen von Falcone befreit wird.

Dies ist leider nicht die einzige Szene mit Fish Mooney, die etwas nach hinten losgegangen ist. Als sie sich ihren Club zurückholen möchte, taucht plötzlich Victor Zsasz mit vier Mann auf, um sie nun endgültig aus dem Weg zu räumen. Selbstverständlich hat auch er das perfekte Timing. Doch es gelingt den fünf nicht, mit einem einzigen Schuss aus kurzer Entfernung Fish oder Butch zu treffen. Einige Momente später, als Butch seine Chefin aus dem Fenster hievt, schafft es Victor allerdings, ihm aus fünfzig Metern das Knie wegzuschießen. Hier bleibt nichts anderes übrig, als mit dem Kopf zu schütteln und diese nicht vorhandene Logik und die Widersprüche hinzunehmen.

Der wohl interessanteste Handlungsstrang dieser Folge ist der, dass es in der GCPD wohl einen Kriminellen zu geben scheint, der Leute mit einem Eispickel zur Strecke bringt. Dass es in dieser Polizeistation einige korrupte Bullen gibt ist schon lange klar, doch wer sich hinter dem vermeintlichen Täter befindet hat mich dann doch etwas verwundert. Ich hätte damit gerechnet, dass er noch in einigen Folgen der Serie zu sehen sein wird, doch vermutlich war's das nun mit Detektive Flass. Allerdings ist in Gotham alles möglich, sodass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte, dass er eventuell doch noch einen Weg aus seinem Schlamassel findet. Was ein kleines bisschen seltsam ist, ist die Tatsache, dass Jim Gordon einfach nichts auf sich beruhen lassen kann. Er wurde bereits suspendiert und dies war sein erster Auftrag, seit er zurück in der GCPD ist und gleich ermittelt er wieder in den eigenen Reihen. Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, das er nur zu gerne bis zum bitteren Ende spielt. Sein Verhalten wird ihn noch in ernsthafte Schwierigkeiten bringen, wenn er so weitermacht, wie bisher. Ob Bullock ihm ewig zur Seite stehen wird, ist ebenfalls fraglich.

Ebenso ist es sehr traurig mit anzusehen, wie sich der kleine Bruce Wayne scheinbar hoffnungslos in das Straßenmädchen Selina Kyle verliebt hat. Mit Alfred fährt er durch die Stadt auf der Suche nach ihr, nur um ihr ein Geschenk zu machen. Einerseits ist das ein ziemlich süßes Verhalten für einen 10-Jährigen, aber auf der anderen Seite hat man immer im Hinterkopf, dass dieser Junge einmal Batman sein wird, der sich von einem arroganten Mädchen das Herz brechen lässt. Mittlerweile müsste er wissen, dass Cat gut alleine zurechtkommt und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen ist. So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass sie sein Angebot auf dem Anwesen der Familie Wayne zu wohnen, nicht annimmt und etwas beleidigt daraufhin ist. Ob sie den Mörder seiner Eltern nun wirklich gesehen hat oder nicht, bleibt offen. Doch vermutlich hat sie nur gesagt, dass sie gelogen hat, um keinen weiteren Kontakt mit Bruce haben zu müssen. Denn dass sie den Jungen ziemlich gerne mag ist offensichtlich, doch sie ist es einfach nicht gewöhnt, dass man sich Sorgen um sie macht. Solange Bruce in Zukunft nicht mehr weinen muss wie ein kleines Mädchen, weil Selina gemein zu ihm war, kann sich diese freundschaftliche Beziehung der beiden gerne noch etwas weiterentwickeln.

Aus Oswald Cobblepot aka der Pinguin wird man auch in dieser Episode nicht schlauer, als bisher. Zunächst denkt er, dass Fish endgültig aus dem Weg geräumt wurde und er nun endlich ihren Club übernehmen kann. Dies sagt er auch seiner Mutter, die den Tag dort mit Tanzen verbringt. Mrs. Cobblepot ist ein ziemlich unheimlicher Charakter. Sie wirkt zwar ein kleines bisschen hängengeblieben, allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass diese ältere Dame ziemlich etwas auf dem Kasten hat. Wundern würde es mich zumindest nicht, da sie schließlich einen machtgierigen, unheimlichen Sohn hat, der über Leichen gehen würde, um seine Ziele zu erreichen. Leider bleibt auch hier der große WOW-Effekt aus, da man zu wenig von ihm geliefert bekommt. Eine Entwicklung ist nicht zu bemerken, sodass die Folge vermutlich schnell wieder in Vergessenheit geraten wird.

Was allerdings sofort auffällt ist die Tatsache, dass wir nichts von Barbara sehen. Immerhin konnte sie so die Folge nicht noch schlechter machen, als sie auch so schon ist.

Fazit

Die Serie scheint sich nicht entscheiden zu können, in welche Richtung sie nun eigentlich gehen möchte. Es ist ein ewiges Auf und Ab, das dem Zuschauer auf Dauer ziemlich die Nerven strapaziert. Es wäre schön, wenn man endlich eine deutliche Entwicklung der Charaktere bemerken würde oder zumindest schon mal eine Vermutung äußern könnte, in welche Richtung der Machtkampf der Mafiosi sich weiter entwickeln wird. Ob man mit einer solchen Achterbahnfahrt die Zuschauer wirklich bei der Stange halten kann, bleibt abzuwarten.

Sanny Binder - myFanbasew

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