Review der ersten Staffel – You know you love me!

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Ein zweites, sehr wichtiges Pairing geben in dieser Staffel Serena und Dan ab, die von Beginn an der Serie, könnte man sagen, zusammen sind. Die Chemie zwischen den Schauspielern (die, wie sich fast ein Jahr darauf herausstellte, auch im wirklichen Leben zusammengefunden haben, nachdem sie schon neben Brit, X-Tina, Justin und Co. als Kinder im Mickey-Mouse-Club getanzt haben; nein, Spaß bei Seite) stimmt – und mit der gewissen Kreativität der Autoren... schon ist ein wunderbares Pairing geschaffen!

I’m done... I’m done...

Dan, der einerseits immer wieder beweist, dass er zu seiner Freundin steht, ihr durch alles hindurchhelfen möchte, wie als er der Auffassung ist, dass Serena von ihm schwanger sein könnte, oder wenn sie ihn andererseits wissen lässt, dass er nicht perfekt zu sein braucht und dass sie ihn eben so akzeptiert, wie er ist. All dies sind wunderbare Momente der Beziehung und macht Spaß, die Teenager beim Kennenlernen etc. zu beobachten. Als beide in ihrer Beziehung schließlich einen weiteren Schritt gehen wollen (weshalb Dan darauf eben auch denkt, dass Serena schwanger sein könnte), schlafen sie an Weihnachten zum ersten Mal miteinander, nachdem sie bereits in einer der Folgen davor die erste gemeinsame Nacht miteinander verbringen wollten, beide aber noch nicht bereit waren. Besonders das macht den Reiz dieser Beziehung aus. Die beiden sagen nicht, dass sie noch super lange warten werden, bis sie das erste Mal durch die Betten hüpfen, um dann nach kurzer Zeit schon miteinander zu schlafen (wie es so oft ist... in Serien, natürlich), sondern wissen, dass man sich dafür Zeit lassen sollte, da es immerhin ein großer Schritt ist, den man nur wagen sollte, wenn sich beide Partner absolut sicher sind. Gegen Ende der Staffel gelingt es den so genannten kreativen Köpfen hinter der Kamera aber auch dieser Beziehungen jeglichen Reiz zu nehmen.

It was nice there for a minute...

Das alles verursacht das lange sehr undurchsichtige Geheimnis um Serenas Rückkehr, um die sich ja selbst im Buch unglaublich viele Geschichten wirren. Von einer Schwangerschaft bishin zum Gerücht, dass Queen S eine der vielen Geschlechtskrankheiten hätte. Die Idee um das sagenumwobene Geheimnis ist keinesfalls schlecht, wobei die Storyline darum meiner Meinung nach erst zu spät aufgegriffen wurde. In den letzten vier Folgen vor dem Finale hat man es gerade noch geschafft, eine anständige Auflösung hinzubekommen (gut, das liegt sicherlich daran, dass die Staffel durch den Autorenstreik nicht über die Episodenanzahl von achtzehn Folgen kommen konnte), wobei die enttäuschend und sehr mau ausfiel. Dass Serena und Dan darunter leiden mussten, war nur der Gipfel. Ich rede von Serena van der Woodsen. Georgina Sparks. Michelle Trachtenberg! In meinen Augen eine der ganz großen Stärken der Staffel, da sie mit dem schmutzigen Geheimnis immerhin noch etwas frischen Wind in die Staffel bringt. Schade, dass Michelle Trachtenbergs Engagement nicht wirklich viele ansprechen konnte, was ich so in den Internetforen gelesen habe, aber ihre Auftritte fielen für mich schon recht überzeugend aus.

Die bösen, leicht sadistisch angehauchten Spielchen, die Georgina mit Serena and Friends da spielt, sind unglaublich spannend und auch sonst ist Georgina das Unberechenbarste (und Unbarmherzigste?), das die Serie bisher zu bieten hatte (also gleich nach dem überraschenden Pairing Chuck & Blair). Bis zur Auflösung, weshalb Georgina Serena verfolgt und sie so runterziehen möchte, dauert es auch nicht lange, bis uns in #1.16 Das Spiel mit der Wahrheit bereits die Lösung auf dem silbernen Tablett serviert wird: Serena hat jemanden ermordet! Groß überrascht war da selbst nicht jemand, der davor nicht irgendwelche Spoiler kannte, aber nichtsdestotrotz konnte darauf aufgebaut werden und die Storyline versprach in den letzten zwei Folgen ja doch noch einmal sehr spannend zu werden. Was die Autoren schon kurz darauf daraus gemacht haben, ist rückblickend das reinste Gemetzel. Anstatt den Mumm zu besitzen, dass Serena wirklich, wirklich (also wirklich) jemanden umgebracht hat, beschlossen die Drehbuchleute stattdessen Serenas Unschuldsimage vom Land zu wahren... Eine absolute Fehlentscheidung der Autoren, die ihnen vielleicht sogar frühestens dann schon den ein oder anderen Fan gekostet haben könnte. Dann macht Dan auch noch mit Serena Schluss, weil die ihren Freund unverständlicherweise darüber nicht einweihen konnte, obwohl er doch so oft bewiesen hat, wie viel ihm an ihr liegt. Wenig später fällt sogar der kluge Dan noch auf Georgina rein, die ihm vorgaukelt, eine Person zu sein, die sie absolut nicht ist.

So... so schräg! Und als ich dann dachte, es könnte kaum schlimmer kommen, gelang es im Staffelfinale auch noch, das Thema Georgina Sparks in gut zwei Minuten zu beenden, ohne danach noch ein Wort darüber zu verlieren. Sehr enttäuschend, da mir die Liebe wirklich ans Herz gewachsen ist und die Autoren (oder besser gesagt Joshie und Stephie) mit dieser Aktion wieder zeigen, dass sie aus den Fehlern in "O.C., California" nichts gelernt haben, in dem alles schnell-schnell abgehandelt wurde, sobald es uninteressant zu werden drohte, obwohl der Plot anfangs so groß aufgezogen wurde.

Mal abgesehen vom grauenhaften Staffelfinale und den damit verbundenen Entwicklungen und meinen sonst angesprochenen Kritikpunkten, gefallen mir nach einer Staffel vor allem die Freundschaften in der Show. Besonders lobenswert wäre da Chuck und Nate, die füreinander ja so fast alles tun würden und am Ende glücklicherweise einander verziehen haben, jedenfalls hat es danach ausgesehen. Und Chuck und sein neuer, kleiner Bruder Eric gehören in meinen Augen auch zu einer der besten Freundschaften der Staffel, da die beiden sich wohl sehr nahe stehen, nachdem es so schien, als habe Eric einzig und allein seinen großen Nerd Chuck (keine Anspielungsgefahr, haha...) damals darin eingeweiht, dass er homosexuell ist. Es ist schön, dass Eric, nachdem Jenny zu einer der New Yorker Newpsies wurde (nur etwas jünger und ohne Botox in den Medizinschränken), in Chuck einen Ansprechpartner und Vertrauten gefunden hat, dem er vieles anvertraut, was er augenscheinlich selbst nicht einmal Serena sagen konnte. Ich hoffe, dass diese Freundschaft noch etwas vertieft wird in der kommenden Staffel. Blair und Serena haben vor allem am Anfang der Staffel, als Nate damit herausrückt, dass er und Serena kurz vor der Sache mit Georgina miteinander geschlafen haben, ihre Konflikte, aber im Laufe der Staffel zeigen beide immer wieder, dass sie trotz allem zusammen halten. Das hat Potenzial und vielleicht kriegen wir ja doch noch ein paar Freundschaftsmomente mehr, es muss ja nicht gleich immer wegen was Ernstem sein...

Schnipsel

Da ich bereits erwähnt habe, dass die Serie sehr handlungslastig ist, denke ich mir, dass in einem kurzen Absatz zumindest noch schnell ein paar kleine(re) Storylines angesprochen werden könnten. Natürlich die um die Familie Archibald, die mich kaum überzeugen konnte, was vor allem daran liegt, dass Nate immer die Arschkarte – entschuldigt den Ausdruck, aber hey, das ist doch so wahr – ziehen konnte. Ein anständiges Ende würde diesem Plot sicherlich einmal gut tun, möglicherweise kann er in der kommenden Staffel noch kurz angeschnitten werden. Jennys Entwicklung vom braven Mädchen zur Diebin oder Blair 2.0, die meint, Blairs ehemalige Clique alleine führen zu können und bei diesem Versuch in eine Fehde mit eben dieser verwickelt wird, gefiel mir schon besser. Anfangs etwas müßig, aber gegen Ende doch noch richtig amüsant. Lässt sich aber hoffen, dass Jenny nicht bald wieder einen ähnlichen Fehler begeht und dann auch noch erwartet, dass ihr Vater sie wieder bedingungslos aufnimmt, als wäre nie etwas geschehen. Schließlich vielleicht noch der nette Plot mit Vanessa und Nate, dem aber gerade dann, als es spannend geworden wäre, zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Leider!

Fazit

Auf diesen zwei Seiten ist sicherlich nicht alles zu den Entwicklungen etc. der ersten Staffel angesprochen worden. Aber das wäre wohl kaum möglich. Ich tue mich jetzt schon schwer, einzelne Storylines auseinander zu halten – wie wird das erst nach drei Staffeln aussehen? Deshalb würde ich mir wünschen, dass die Serie zumindest ein klein wenig herunterdreht, um beispielsweise bestimmten Plots einfach den Platz einzuräumen, damit sie doch zu einem zufrieden stellenden Ende kommen. Ansonsten mangelt es an der einen oder anderen Stelle am Mut der Autoren, Dinge wirklich durchzuziehen. Das mag zwar nicht so ganz einfach sein und wäre sicherlich nicht leicht mit dem Sender zu vereinbaren, aber in bestimmten, wenn auch nur kleinen Teilen der Serie könnte man sich wohl durchsetzen...

Ein kleiner Schritt vor den anderen! You gotta have faith!

Niko Nikolussi - myFanbase